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Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Titel: Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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dass es innerhalb seiner Abteilung einen Verräter geben sollte.
    »Dir lege ich das dreckige Handwerk und stelle den guten Ruf der Abteilung wieder her«, schwor sich Darabont.
    ***
    Im Foyer des Hochhauses empfing uns herrliche Wärme, sodass Phil und ich sofort die Reißverschlüsse unserer Winterjacken öffneten.
    »Special Agent Cotton vom FBI. Wir möchten mit Mister Yildiz sprechen«, sagte ich.
    Das Wohnhaus gehörte in die Kategorie der besseren Apartmenthäuser, was mir einiges über die Familie von Akin Yildiz verriet. Er war vor fünfundzwanzig Jahren mit seiner Frau nach New York eingewandert. Yildiz verfügte über einen gesunden Geschäftssinn, der ihn zu einem der größten Obsthändler der Stadt gemacht hatte. Die zerstörte Bar gehörte ebenfalls zu seinen Unternehmungen und wurde von seinem Sohn Cem geführt.
    »Mister Yildiz erwartet Sie«, teilte der Portier mit.
    Phil und ich standen wenige Augenblicke später vor der geöffneten Tür, die ins Apartment der Familie im 19. Stockwerk führte. Eine bildhübsche Frau musterte uns neugierig.
    »FBI, Special Agent Cotton, und das ist mein Partner, Special Agent Decker«, sagte ich.
    Sie warf einen prüfenden Blick auf unsere Ausweise, bevor sie mit einem einladenden Lächeln die Tür freigab.
    »Ich bin Yasemin Yildiz. Mein Vater ist in seinem Arbeitszimmer. Ich gehe voraus«, sagte sie.
    Als Phil und ich in das großzügig geschnittene Eckzimmer traten, erhob sich der Mann hinter dem Schreibtisch und kam auf uns zu.
    »Akin Yildiz«, sagte er.
    Der nur knapp mittelgroße Mann erwiderte meinen Blick aus ruhigen, braunen Augen. Der lichte Haarkranz war komplett grau, genauso wie der Kinnbart.
    »Special Agent Cotton, und das ist mein Kollege, Special Agent Decker«, erwiderte ich.
    Mit einer Geste schickte Yildiz seine Tochter aus dem Raum und wartete ab, bis sie die Tür geschlossen hatte. Dann deutete er auf einen runden Konferenztisch, an dem sechs Personen Platz finden konnten.
    »Ich nehme an, dass Sie wegen der Bar kommen«, sagte er.
    »Sehr richtig, Mister Yildiz«, antwortete ich.
    Er neigte stumm den Kopf und wartete darauf, dass ich weitersprach.
    »Es gab sechzehn Tote und über dreißig Verletzte bei dem Anschlag. Unsere Techniker sagen, dass es ein besonders brutaler Angriff gewesen ist. Wer könnte ein Interesse an einer solchen Aktion haben?«, fragte ich.
    Da ich die Familiengeschichte von Akin Yildiz kannte, rechnete ich mit einer bestimmten Antwort. Doch er schüttelte ohne lange nachzudenken den Kopf.
    »Niemand, Agent Cotton. Mein Sohn und ich haben uns darüber den Kopf zerbrochen, ohne eine Erklärung für diesen abscheulichen Anschlag zu finden«, antwortete er.
    Seine Reaktion wirkte ehrlich und überraschte mich. Sollte der Vater wirklich keine Ahnung von den Drogengeschäften seines Sohnes haben? Phil und ich waren uns ziemlich sicher gewesen, dass es anders sein musste.
    »Was sagen Sie zu dem Drogenfund?«, hakte ich nach.
    Die aufsteigende Verwirrung in den braunen Augen von Yildiz wirkte erneut nicht vorgetäuscht.
    »Drogen? Wollen Sie damit andeuten, dass in der Bar meines Sohnes mit Drogen gehandelt wurde?«, fragte er.
    Mein Blick streifte Phil, der sich zurücklehnte und Akin Yildiz neugierig betrachtete. Diese Geste verriet mir genug.
    »Allerdings, Mister Yildiz. Es handelt sich dabei um eine größere Menge, die den Verdacht des Handelns nahelegt. Die Drogen wurden in einem der Kellerräume gefunden und können somit schwerlich einem Kunden gehören«, fuhr ich fort.
    Meine Worte trafen den offenkundig völlig unvorbereiteten Akin Yildiz. Sein Gesicht war eine Nuance blasser geworden und an seinen geballten Händen traten die Knöchel weiß hervor. Der Schock über den Drogenfund stand dem Mann ins Gesicht geschrieben.
    »Wir müssen davon ausgehen, dass der Anschlag von Konkurrenten Ihres Sohnes verübt wurde. Wo finden wir Cem?«, wollte ich wissen.
    »Er muss jeden Augenblick kommen, Agent Cotton. Ich wäre gerne dabei, wenn Sie mit ihm sprechen«, erwiderte Yildiz.
    Das war nicht unbedingt üblich, doch in diesem Fall wollte ich es zulassen. Die erkennbare Entrüstung des Vaters würde eventuell dazu beitragen, dass Cem Yildiz schneller mit der Sprache herausrückte. Sein Name war bislang nicht im System aufgetaucht, daher nahm ich nicht an, dass wir es mit einem abgebrühten Verbrecher zu tun bekommen würden. Aus der Diele wurden Stimmen laut. Mein Blick wanderte von Yildiz zur Tür, die im nächsten

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