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Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war (German Edition)

Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war (German Edition)

Titel: Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Knebel
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Vorwort von mir selbs
    Liebe Lese- und Leserratten,
     
    ich möchte nich wissen, wie oft ihr euch schon gefragt habt, wat soll ich bloß lesen?! Nich schon wieder wat von Winnetou oder Günter Gras! Obwohl die beiden ja Weltliteratur sind. (Nix für ungut, Günter!)
    Auf jeden Fall, hier könnte eine mögliche Antwort sein, und zwar in Form von mein Buch, wat se gez von den Verlag, wo dat gedruckt worden is, am Verticken sind. Mein Gott, wat is dat en schönes Buch geworden! En richtiges Superbuch!
    Wenn ich die Wahl hätte, auf ne einsame Insel zu müssen, und da nur zehn Bücher mitnehmen könnte, dann würd ich neun direkt zu Hause lassen und nur dat eine von mir mitnehmen. Wat soll ich denn mit zehn Bücher auf ne einsame Insel?! Et sei denn, man kann da wat tauschen mit Eingeborene. Oder man macht mit die zehn Bücher ne Buchhandlung auf, wo se dann von andre einsame Inseln kommen und dat Buch haben wollen. So wat spricht sich ja schnell rum bei so Einsame. Wenn et hart auf hart kommt, kann man auch über ne andere Verwendung von son Buch nachdenken, wat weiß ich, en Tisch wackelt, der Grill geht nich an, Klopapier is alle, und, und, und …
    In erster Linie soll son Buch ja aber zum Lesen sein, und ich muss sagen, dat Buch liest sich wie ne Eins! Und zwar bei jede Gelegenheit! Ich hab dat selber an mir ausprobiert. Ich habbet im Urlaub gelesen, beim Zahnarzt, inne Straßenbahn, im Bus, sogar inne S-Bahn oder auch im Bett, in die vielen Nächte, wo ich nich pennen konnte. Mit dem Buch ging dat dann ruck, zuck. Meistens schon bei diesen Vorwort hier. Ich kenn Leute, die sind über dat Vorwort nie rausgekommen.
    Wenn man et doch schaffen sollte, warten aber einige erzählerische Leckerbissen auf ein, wo man denkt, oh, der Knebel, dat is ja manchma en richtigen Erzähler! Der kann einem aber auch manchma viel erzählen! Deswegen hab ich versucht, gez nich nur zu erzählen, sondern die Erzählungen aufzubrechen mit wat anderes, also Fotos zum Beispiel und, und, und …
    Nun aber genug der Vorworte und hinein ins Vergnügen!

Falsch geklickt
    Boh glaubse, wissen Se, wo ich gez auch schon längere Zeit zu Hause bin? Im Internetz! Ja, ich find, grade als Mann inne besten Jahre sollte man sich nich vor de Zukunft verschließen. Und viele Sachen gehn ja schon gar nich mehr ohne Internetz. Zum Beispiel: Fahrkarte vonne Bahn. Da kommse am Schalter doch gar nich mehr weiter! Die ham doch da selber gar kein Durchblick mehr durch ihre Tarif-, Sonder- und Preisstufenangebote. Die müssen doch selber im Internetz reingehn, um sich fachkundig zu machen. Da hab ich mir gedacht, bevor de da son Bahnheio beim Surfen zukucks, da kannse auch selber surfen!
    Ja, jetz hatte mir mein Enkel, der Marzel, der hatte mir dat alles eingerichtet, so mit Brauser und son Virruserkenner, damit der Computer sich nich ein wegholt. Und er hat mir auch son Elektropostfach eingerichtet, dat ich ma ein andern wat schreiben kann, der auch en Computer hat.
    Anfangs hab ich mich noch en bissken schwergetan, weil, dat war ja für mich wat völlig Neues. Aber mittlerweile flutscht dat Mäusken wie geölt! Manchma bin ich kurz davor, mir en Wolf zu klicken.
    Normalerweise geh ich immer auf so Sportseiten, Fußball hauptsächlich, aber auch Bundesliga oder BVB, die Seite von die. Aber auch Bochum oder Schalke. Man will ja auch kucken, wat die andern für ne Seite haben.
    Und ich hab ja sogar en Guggel in mein Computer, wenn mich ma wat wissenschaftlich intressiert, oder auch Fickipedia. Ja, und neulich hatt ich bei mir akut Blasenprobleme. Ich glaub, ich hatt ne Überdosis Granufink genommen. Auf jeden Fall kam nix mehr raus. Und jetz hatt ich bei Guggel als Stichwort «Blasenprobleme» eingegeben und hab ganz viel Treffer gelandet. Ja, jetz hab ich auf ein Treffer draufgeklickt, der mir intressant vorkam, da wollten die wissen, ob ich schon 18 bin. Ja nu, da hab ich natürlich wahrheitsgemäß geantwortet. Dat is ja ne Frage der Höflichkeit, dat man Antwort gibt, wenn man wat gefragt wird. Dann wollten se noch, dat ich «Enter» anklick. Jetz hatt ich bei mir auch «Enter» stehn, da war dat kein Problem.
    Wie die Seite aufgeht, seh ich, dat der Guggel unter Blasenprobleme wohlganzwatanderesverstandenhat, weil, die Kandidaten, die da zum Vorschein kamen, die hatten mit Blasen anscheinend überhaupt keine Probleme! Ganz im Gegenteil! Also, wat ne Sauerei! Da bin ich da tatsächlich auf sonne Sexseite gekommen, wo mein Frau mich immer vor gewarnt hatte.

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