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Jezebel

Jezebel

Titel: Jezebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Archie Todd gequollen, um dann zu verschwinden.
    Was ging hier vor?
    Die Lösung lag auf der Hand, sie war simpel, aber sie war auch schlecht einem anderen Menschen beizubringen. Wer wollte mir schon glauben, daß es Käfer gab, die ihre Heimat in einem Menschen gefunden hatten?
    Wer glaubte an mutierte Libellen, die darauf fixiert waren, Menschen anzugreifen und sie zu töten? Wieder ein Fall, den ich aufzuklären hatte, und ich war sicher, daß ich diesmal wieder auf Sukos Hilfe angewiesen war.
    Dann endlich bückte ich mich, um den toten Archie Todd aufzuheben.
    Leicht war er nicht, aber ich brauchte ihn nur wenige Schritte zum Kofferraum zu schleppen. Der Deckel schlug mit einem dumpfen Geräusch zu. Es hörte sich an, als hätte ich einen Sargdeckel über ihm geschlossen.
    Bevor ich einstieg, suchte ich noch die Umgebung ab.
    Keine Libellen, keine Insekten, keine anderen mutierten Heuschrecken, Mücken oder Motten.
    Alles blieb normal in der kühlen Winterluft. Ich stieg in meinen Rover und telefonierte. Ich würde zurückkommen, das stand fest…
    ***
    Ich redete mit den Spezialisten vom Yard und erklärte ihnen, was sie noch in dieser Nacht zu erwarten hatten.
    Der zuständige Leiter, ein Dr. Benson, war nicht begeistert. Er wies auf die viele Arbeit hin. Freizeit oder Urlaub seien ihm seit Monaten nicht vergönnt. Mehrere Kollegen seines Teams seien abgezogen worden, um in Sachen Rinderwahnsinn Grundsatzforschung zu betreiben.
    »Das ist zwar alles gut und schön, Doktor, aber ich möchte trotzdem, daß Sie sich um den Toten kümmern. Dieser Mann ist keines normalen Todes gestorben. Er wurde von innen zerstört, und zwar durch Käfer, die schließlich aus seinem Körper hervorgequollen sind.«
    Er schwieg für eine Weile, bis er mir erklärte, daß er ja von mir nichts anderes gewohnt sei.
    »Ich bin in zwei Stunden bei Ihnen. Auf den Leichenwagen kann ich nicht warten. Die Zeit drängt.«
    »Ja, okay.«
    Müde fühlte ich mich nicht, denn die zurückliegenden Ereignisse hatten mich schon aufgewühlt. Der innere Motor lief. Auch wenn ich mich jetzt in mein Bett gelegt hätte, an Schlaf wäre nicht zu denken gewesen.
    Noch immer waren meine Handflächen feucht, und auch meine Gedanken drehten sich nur um den einen Fall.
    Als später die Lichter der gewaltigen Stadt London vor mir erschienen, hatte ich noch keine Lösung gefunden. Ich würde sie hier auch nicht finden, sondern dort, wo alles begonnen hatte.
    Das heißt, nicht in diesem einsamen Haus. Es mußte eine andere Möglichkeit geben. Diese Libelle und auch die Käfer hatten sicherlich eine Heimat, und ich konnte mir vorstellen, daß ihnen jemand einen bestimmten Befehl erteilt hatte. So zumindest interpretierte ich Archie Todds letzte Worte.
    Das Haus stand zwar einsam auf dem Feld, aber in der Nähe gab es einen kleinen Ort namens Euston. Eine innere Stimme sagte mir, daß es gut war, wenn wir uns dort mal näher umschauten. Möglicherweise war auch Archie Todd dort bekannt.
    Eine fast leere Stadt erwartete mich. Einige einsame Ampeln hielten mich auf, ansonsten kam ich gut durch die zahlreichen Kreisverkehre und war froh, mein Ziel zu erreichen, denn die Müdigkeit stieg nun doch in mir hoch, bis der Tote entladen war und ich mit Dr. Benson sprach, einem kleinen, blonden Mann mit dickem Oberlippenbart. Unter den hellen Augen sah ich die dunklen Ringe. Der Doc machte auf mich einen ungesunden, überarbeiteten Eindruck. Der Dienst hinterließ seine Spuren.
    In seinem Büro schlürften wir beide den starken Kaffee. Der Arzt hörte sich meine Geschichte an. Hin und wieder machte er sich ein paar Notizen, und als ich mit meinem Bericht fertig war, da schüttelte er den Kopf.
    »Glauben Sie mir nicht, Doktor?«
    »Wären Sie jemand anderer, Mr. Sinclair, hätte ich Sie ausgelacht, aber Sie sind nun mal der große Problembringer.«
    »Ich kann daran auch nichts ändern. Es liegt einfach an meiner Arbeit.«
    »Stimmt.«
    »Wann können Sie mit der Obduktion beginnen?« Er hob die Schultern.
    »Ich selbst wohl nicht. Meine Schicht ist bald vorbei. Ich werde aus den Stichpunkten«, er deutete auf das Klemmbrett mit dem Papier, »einen Bericht abfassen und ihn den Kollegen auf den Schreibtisch legen. Mehr kann ich im Augenblick nicht tun.«
    »Das ist okay.«
    »Sie sehen müde aus, Mr. Sinclair. Schaffen Sie es noch bis zu Ihrer Wohnung?«
    Ich stand auf. Dabei spürte ich meine Knochen und Muskeln, in denen sich die Müdigkeit festgesetzt hatte.
    »Ich bin

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