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John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

Titel: John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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endlich den Eingang erreicht hatte.
    Die Tür war geschlossen, aber nicht verschlossen. Die Werwölfin rammte sie wuchtig auf. Sie knallte noch gegen die Wand und hätte jeden Schläfer wecken müssen, aber in dem Bett an der linken Seite lag niemand.
    Auf der Schwelle stand das Untier, hechelnd und blutgierig starrte es in den Raum.
    Sie sah den Kamin. Gerüche wehten in ihre Nase. Kalte Asche, aber auch etwas anderes mischte sich in diesen Gestank hinein. Es roch so faulig, modrig oder einfach nur angefault, und dieser wirklich eklige Geruch ließ in ihr eine wilde Freude hochsteigen. Morgana wußte, daß sie sich auf dem richtigen Weg befand, denn gar nicht mal weit von ihr entfernt hielt sich jemand verborgen. Einer, der hier einmal gewohnt hatte, der noch immer hier lebte, aber nicht mehr der gleiche war.
    Die Tür drückte sie wieder zu. Sie wollte dem anderen, den sie noch nicht sah, keine Chance zur Flucht geben. Wo verbarg er sich? Noch einmal suchte die Werwölfin die Hütte ab. Sie wollte einfach nicht an einen Irrtum glauben. Er war hier, ganz sicher sogar, aber er war nicht zu sehen.
    Sie konzentrierte sich auf den Kamin. Er war nichts Besonderes. Klein und halbrund gebaut. Mit einer offenen Feuerstelle. Auf dem Gitter lag noch altes Holz, schwarz wie Teer. Nicht alles davon war zu Asche verbrannt.
    Morgana ging auf den Kamin zu. Über ihren Rücken rann etwas Kaltes.
    Da empfand sie so wie ein normaler Mensch. Sie war still. Kein Laut entwich dem Maul.
    Dann funkelten die Augen. Plötzlich hatte sie etwas gesehen. Vor dem Kamin bestand der Fußboden nicht aus Brettern wie im übrigen Raum, dort war der Boden mit dunklen Fliesen bedeckt. Wenn einmal Funken hervorsprangen oder auch glühende Holzstücke nach außen getrieben wurden, würden sie auf dem Stein verlöschen und nicht die Bohlen eines hölzernen Fußbodens entzünden.
    Warum war der Eisenring dort? Er hing in zwei Ösen, war zur Seite geneigt und lag auf dem dunklen Gestein.
    Die Werwölfin duckte sich. Danach ließ sie sich auf die Knie fallen. Sie hatte Mühe, das Knurren zu unterdrücken, da sie wußte, wie dicht sie sich am Ziel befand. Dieser Ring war wichtig. Ihre Klauen zuckten, als sie dicht über dem Metall schwebten. Dann packte sie mit der rechten zu. Sie umklammerte das Eisen, hob den Ring an, wobei in den Ösen ein Knirschen entstand.
    Etwas kratzte in den Fugen. Die Steinluke schloß ziemlich dicht. Sie hatte sich festgeklemmt, und das Geräusch veränderte sich, es wurde genau in dem Moment zu einem Schleifen, als Morgana den Ruck spürte, mit dem sich der Steindeckel löste.
    Sie hob ihn an.
    Noch konnte Morgana nicht hineinschauen, aber der uralte Modergeruch erreichte bereits ihre Nase. Sie legte den Stein zur Seite, jetzt hatte sie einen freien Blick – und zuckte nicht zurück. Nur ihre Augen leuchteten noch stärker. Es war der Triumph, der sich auf diese Art und Weise bemerkbar machte.
    Sie hatte es geschafft, und sie hatte sich nicht geirrt, denn sie schaute nicht allein in diese Unterhöhlung hinein. Das hier war etwas ganz Bestimmtes.
    Es war ein Grab!
    Und es war nicht leer.
    Auf dem Rücken lag ein Mensch, wegen der zu geringen Größe mit angezogenen Beinen.
    Nein, kein Mensch.
    Das war ein Vampir, denn aus dem nicht ganz geschlossenen Mund ragten zwei Zähne von oben nach unten. Gelbliche Hauer, etwas dunkler als die dünne, blasse Haut.
    Morgana war zufrieden …
     
    *
     
    Vor dem Grab blieb sie knien. Die Augen waren starr auf die Gestalt gerichtet.
    Sie beobachtete alles an ihr. Sie wollte den Feind auf keinen Fall aus dem Blick lassen.
    Er schlief.
    Er ruhte.
    Aber er würde erwachen. Wahrscheinlich erst beim Einsetzen der Dunkelheit, um in ihrem Schutz auf die Jagd nach Beute gehen zu können. Dann würde er wieder Kraft benötigen, die Gier nach frischem Blut würde ihn umhertreiben wie ein Gespenst. Das alles kannte die Werwölfin, und sie wußte auch, daß der Vampir, wenn er keine anderen Opfer fand, sich an sie wenden würde.
    Er sollte sich irren.
    Sehr stark sogar.
    Sie beugte sich vor. Der alte Geruch widerte sie an. Das schmale Gesicht sah aus wie geschnitzt. Die beiden blutleeren Lippen lagen aufeinander und bildeten den Mund. Wobei die Zähne so weit vorstanden, daß sie von oben nach unten stachen.
    Morgana stützte sich auf der linken Pranke ab. Dann streckte sie den rechten Arm in das Grab hinein, um mit der Pranke zuschlagen zu können. Der Vampir trug noch seine Kleidung. Ein schmutziges

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