Jomikel
externen Gliedmaßen abtrennen. Und
ohne diese wäre sie komplett hilflos. Einziehen aller externen
Mechanismen war auch nicht von Vorteil, da sie dann mit der Strömung
in den Pflanzenwald hineintreiben würde.
Zudem konnte RX-23125S nicht genau analysieren, was die Meereskrabbe mit einer Beute anstellte,
die sie nicht aufknacken konnte. Würde sie das Jagdinteresse
verlieren? Den Informationen der Datenbank nach nein. Hatte eine
Krabbe sich einmal auf eine Beute eingestellt, jagte sie diese,
bis sie dieser habhaft wurde. Um sie dann aufzuessen. Was im Fall
von RX-23125S aber nicht möglich war. Diese Unsicherheit war
es, die RX-23125S dazu veranlasste, die Flucht zu ergreifen.
Eine weitere Information war hilfreich in der Entscheidungsfindung. Krabben jagten ihre Beute
durch Erschütterungen sowie auf Sicht. Da eine Sicht hier unten
am Meeresgrund nicht vorhanden war, blieb der Krabbe als Jagdmöglichkeit
nur die Erschütterung, die ihre Beute auf der Flucht verursachte.
Eventuell war es RX-23125S möglich mit kaum wahrnehmbaren Erschütterungen
aus der Erfassungsreichweite der Meereskrabbe zu bringen. RX-23125S
begann die Flucht in dem Augenblick, als sich eine der beiden Scheren
der Meereskrabbe um einen ihrer Tentakel schloss. Sich Tod stellen
war auch keine Alternative. Eine Flucht würde zudem auch die
folgenden Schäden gering halten. RX-23125S zog sich mit Hilfe
ihrer Tentakel tiefer in Zwischenräume der Pflanzenstängel
zurück. Da die Wasserkrabbe aufgrund ihrer Größe
einen ausreichenden Abstand der Pflanzenstängel benötigte,
konnte RX-23125S der unmittelbaren Gefahr entkommen. Allerdings
verursachte ihre Flucht auch reichlich mehr an Erschütterungen
als RX-23125S angenommen hatte. Für die Wasserkrabbe ein direkter
Wegweiser zu ihr.
Jedes Mal, wenn sie einen Tentakel an einem Pflanzenstängel verankert, bewegte
sich dieser und verursachte dadurch Erschütterungen im Wasser
selbst. Die Pflanzen waren nicht so stabil, wie sie wirkten. Diesen
Erschütterungen folgte die Meereskrabbe, indem sie seitlich
zwischen den Pflanzstängeln hindurchschob. Für eine waagerechte
Fortbewegung auf dem Meeresgrund war sie einfach zu groß.
RX-23125S zog sich immer mit zwei seiner Tentakel voran, während
die zwei anderen auf der Suche nach schon den nächsten Pflanzenstängeln
waren. Nicht ganz einfach ohne Sicht aber die Schallanalyse der
vor ihr liegenden Umgebung zeigte ihr die senkrecht wachsenden Pflanzen.
Sie wuchsen immer dichter je weiter sich RX-23125S hineinbewegte.
Für die Wasserkrabbe wurde es immer schwieriger ihr zu folgen.
Das dichtere Innere des Pflanzenwaldes war der beste Schutz vor der Wasserkrabbe. Mit
der auch hier noch immer spürbaren Strömung kam RX-23125S
auch besser voran als die sie verfolgende Wasserkrabbe. Dann änderte
sich die Umgebung und der Abstand zwischen den Pflanzenstängeln
wurde wieder größer. Schlamm am Meeresboden existierte
nun auch nicht mehr. Nur noch Felsgestein. Und nun erkannte RX-23125S
die noch viel größere Gefahr mittels der Schallwellen,
die sich vor ihr auftat. Ihre Flucht vor der Wasserkrabbe war hier
zu Ende. Und eine Flucht vor der Gefahr, die vor ihr lag, war unmöglich.
In diesem Augenblick wurde die Verbindung zur Einheit-Jomikel teilweise aktiv. Den Ortsdaten
nach hatte sich Einheit-Jomikel sehr viel schneller voran bewegt
als errechnet. Und ebenfalls genau auf ihren jetzigen Standort zu.
Nur oberhalb der Eisfläche. RX-23125S erkannte augenblicklich
die Gefahr, durch die vor ihr liegende Besonderheit, deren Auswirkungen
sich bis zur Eisdecke über ihr erstreckten. Und auf diese Gefahr
bewegte sich Einheit-Jomikel genau drauf zu.
Hinter Sonde RX-23125S näherte sich nun auch recht schnell wieder die Wasserkrabbe
und kaum in Angriffsreichweite angekommen zwackte sie einen kleinen
Tentakelteil ab, den RX-23125S nicht mehr rechtzeitig hatte einziehen
können. Was mit daran lag, dass sie ihren Körper damit
vor der Gefahr bewahrte, die genau vor ihr lag. Dies interessierte
die Meereskrabbe aber nicht, die ihre Beute haben wollte. RX-23125S
überlegte nur einen Sekundenbruchteil und ließ den Pflanzenstängel
los. Zu spät für die Spitze des Tentakels und zum Nachteil
der Meereskrabbe, die damit ihre Beute verlor, sowie zum unabwendbaren
Schicksal für RX-23125S selbst.
RX-23125S verlor den Halt und wurde von dem Sog, den der gigantisch wirbelnden Strudel
vor ihr erzeugte, in den darunterliegenden Trichter gezogen. Dieser
Trichter hatte seinen
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