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Josephine Mutzenbacher

Josephine Mutzenbacher

Titel: Josephine Mutzenbacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josefine Mutzenbacher
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dem Rudolf gevögelt...?« Zenzi: »O nein .. ., der Rudolf hat mir g’sagt, wenn mich wer angreift oder wohin lockt, soll ich nur aufpassen, daß mir nichts geschieht und daß mich niemand sieht. ..« Ich: »Was? Er hat’s dir damals schon erlaubt...?« Zenzi: »Aber ja. Er hat gesagt, ich soll ihn nur immer gern haben, deswegen aber kann ich mir’s schon von ändern Männern machen lassen. Nur kleine Buben nicht. Wenn er das sieht, hat er g’sagt, schlagt er mich tot.« Ich: »Das ist aber komisch. Warum denn gerade kleine Buben nicht?«
Zenzi: »Na, wegen des Geldes . ..«
Ich: »Das versteh ich nicht...«
Zenzi: »Also, der Rudolf hat gesagt: >Du kannst es schon hergeben, aber du mußt immer was davon haben. Wenn dir einer auch nur die Fut angreift, soll er dir was dafür zahlen. Umsonst ist der Tod.< «
Ich: »Und der Rest das Leben. Jö ..., da hätt ich viel Geld verdienen können, wenn ich gescheit gewesen wäre.« Zenzi: »Na siehst du .. ., deswegen bin ich immer beim Rudolf am liebsten, weil er so viel gescheit ist und man ihn um alles fragen kann.«
Ich: »Warum hat er dann aber erlaubt, daß du dich von meinem Vater pudern laßt?«
Zenzi: »Das ist doch sehr einfach. Wir zahlen doch seit damals keinen Zins mehr bei euch.«
Ich: »So ..., das ist aber gemein ..., und er vögelt mich ganz umsonst...«
Zenzi: »Na ..., dafür verrät er doch nicht, daß du mit deinem Vater zusammensteckst...«
Ich: »Es ist eine Gemeinheit..., aber ich laß ihn nicht mehr drüber.«
Zenzi: »Mach was du willst, mir ist es ganz gleich.« Ich: »Lassen wir das jetzt gut sein, was haben wir denn davon? Erzähl lieber weiter. Hast du damals schon Geld verdient?«
Zenzi: »O ja. Zuerst war’s der Kaufmann am Eck. Der hat mich immer so angeschaut und hat mich am Kinn gestreichelt, wenn ich drin war, was kaufen. Und das hab ich dem Rudolf erzählt.«
Ich: »Na und was war weiter?«
Zenzi: »Der Rudolf hat gesagt, ich soll alles mit ihm tun, was er will, ich soll aber Geld von ihm verlangen.« Ich: »Und hast du was gekriegt...?«
Zenzi: »Das erstemal nur ein paar Sechserin.« Ich: »Was war denn mit ihm?«
Zenzi: »Wie meinst du das?«
Ich: »Na, du weißt doch ..., ich meine, was er mit dir gemacht hat...?«
Zenzi: »Er ist vor dem Laden gestanden, wie ich vorbeigegangen bin.«
Ich: »Na, und du ...?«
Zenzi: »Ich hab gelacht auf ihn ...«
Ich: »Und er ...?«
Zenzi: »Er hat mich hineingerufen ...«
Ich: »Weiter ..., weiter ...«
Zenzi: »Na, und da hat er mich ins Magazin geführt.« Ich: »Was hat er denn gesagt...«
Zenzi: »Er hat mir gesagt, er will mir gedörrte Zwetschgen schenken oder Feigen oder sonst was.«
Ich: »Ja ..., und ...?«
Zenzi: »Und wie wir im Magazin waren, hat er gesagt, ich hab so eine Feigen, die uns nur angenehm ist...« Ich: »Da hat er die Fut gemeint?«
Zenzi: »Ja.«
Ich: »Und was hast du gesagt...?«
Zenzi: »Nichts.«
Ich: »So erzähl doch, laß dich nicht immer fragen.« Zenzi: »Ich erzähl ja ..., er hat gesagt, ich soll ihn die Feigen ansehen lassen, die ich zwischen den Beinen hab . ..« Ich: »Das ist gut.. ., der macht’s fein ...«
Zenzi: »Wenn ich das tu ..., hat er gsagt, schenkt er mir so viel Feigen, wie ich will.«
Ich: »Das hast du doch getan ...?« Zenzi: »Nein.« Ich: »Das hast du doch getan ...?«
Zenzi: »Nein.« Ich: »Na und warum dann ...?« Zenzi: »Ich hab an den Rudolf gedacht und hab gesagt: Ich brauch keine Feigen, ich will was anderes. >Was denn?< fragt er. Geld, sag ich.«
Ich: »Hat er dir was gegeben?«
Zenzi: »Zuerst hat er mir den Rock aufgehoben und hat herumgespielt, und dann hat er seinen Kaufmannshering aus der Hosen genommen und ist mir damit zwischen die Beine und am Bauch hin und her gefahren, bis er gespritzt hat.«
Ich: »Na, und dann?«
Zenzi: »Dann hat er mir dreißig Kreuzer geschenkt und hat gemeint, ich soll niemanden was sagen.«
Ich: »Hast du ihm gefolgt?«
Zenzi: »Nein, ich hab das Geld dem Rudolf gegeben.« Ich: »Und warst du oft beim Kaufmann?«
Zenzi: »O ja ..., oft. Ich hab alles eingekauft, um was mich Rudolf geschickt hat, und hab nichts gezahlt dafür ...« Ich: »Das heißt, du bist dafür ins Magazin gegangen.« Zenzi: »Ja.«
Ich: »Wen hast du noch gehabt?«
Zenzi: »Meinen Schullehrer.«
Ich: »Den Lehrer ...?«
Zenzi: »Ja ..., wie ich in der vierten Klasse war.« Ich: »Aber, der hat doch nichts bezahlt?«
Zenzi: »Hör nur. Bei uns war ein Mädel, die hat schon damals dicke Duteln gehabt, und der Lehrer hat sie

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