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Judaswiege: Thriller

Judaswiege: Thriller

Titel: Judaswiege: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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alle Muskeln ihres Körpers an. Jetzt kam er auf sie zu, er war fast an der Tür. Sie drückte sich noch ein wenig fester in die Ecke. Jetzt, Pia, dachte sie im Stillen, und tatsächlich bewegte sich die Tür ein wenig. Der Mann reagierte, wie Klara vermutet hatte, und starrte ungläubig auf das Schloss. Dann wurde die Bewegung der Taschenlampe hektischer, der helle Strahl strich durch den Raum. Klara schloss die Augen und wartete, bis sie der Strahl gestreift hatte. Jetzt. Er hatte sie gesehen, eine schwarze Maske mit geschlossenen Augen. Sie stürzte sich auf ihn.
    In seiner Überraschung stolperte der Mann rückwärts, hatte sich aber schnell wieder gefangen. Auf einmal hatte er eine Waffe in der Hand. Klara versuchte, ihm die Pistole aus der Hand zu schlagen, hieb mit dem Messer in Richtung seines Unterarms, aber der Junge war zu schnell. Hektisch hob er die Waffe, sie zitterte in seiner Hand, als er sie Klara direkt vor die Stirn hielt. Ihre Augen weiteten sich vor Schrecken. Sie hatte ihn unterschätzt. Sie hatte den gröbsten Fehler begangen und ihren Gegner unterschätzt. Er grinste sie hämisch an. Dann spannte er den Abzug, und seine Augen weiteten sich überrascht. Ungläubig starrte er zuerst in das Gesicht der jungen Tammy Walker und dann auf das große Messer, das in seiner Brust steckte. Er ließ die Waffe fallen, um mit beiden Händen danach zu greifen, aber bevor er es herausziehen konnte, verließen ihn die Kräfte. Sein Kopf sackte zurück.
    »Ist er tot?«, fragte Pia aus der Dunkelheit.
    Klara tastete nach seinem Hals.
    »Ja«, bestätigte sie und drehte das Licht der Taschenlampe auf volle Helligkeit. Sie sah Tammy Walker: zitternd, schockiert, aber am Leben und körperlich unversehrt. Dann Pia: kämpferisch, hoffnungsvoll. Klara atmete tief ein und ließ sich neben der Zellentür auf den Boden sinken. Mit einem Blick auf das Display ihres Handys vergewisserte sie sich, dass sie hier unten Empfang hatte, und wählte nun die Nummer des Menschen, den sie jetzt am dringendsten sehen musste.
    »Hol uns ab, Sam«, sagte sie erschöpft. »Hol uns ab. Und bring Adrian und die Walkers mit. Ich warte auf dich.«

K APITEL 39
     
    November 2011
    Epilog
     
    »Kannst du mir bitte den Reißverschluss zuziehen?«, fragte Pia Adrian vor dem Spiegel in seinem, nein, seit Neuestem ihrem gemeinsamen Schlafzimmer. Ohne zu antworten, trat Adrian hinter sie und legte seine Hand an ihre Hüfte.
    »Und du bist sicher, dass wir nicht einfach hierbleiben sollen?«
    Sie drehte sich zu ihm um und zog die Augenbrauen hoch. Seufzend kam Adrian ihrer Bitte nach und stieg in die einzige Anzughose, die er besaß.
    »Wieso müssen wir uns eigentlich so aufbrezeln, Pia?«
    »Wenn uns Thibault schon seinen Rolls leiht inklusive Fahrer und ich dich ins Buddakan ausführe, dann sollte dir das schon eine ordentliche Garderobe wert sein«, zog Pia ihn auf. »Außerdem gefällst du mir in den Klamotten.«
    »Ich komme mir vor, als würdest du mir einen Antrag machen«, bemerkte Adrian.
    Pia lachte und zupfte eine Strähne ihrer blonden Mähne zurecht: »Ich habe in der Tat noch eine Überraschung für dich. Aber so viel vorab: Es ist kein Antrag. Das ist dein Job, wenn es jemals so weit kommen sollte. Und jetzt lass uns gehen, sonst kommen wir noch zu spät zu meiner Überraschung.«
    Edward stand schon vor dem Haus und begrüßte sie fröhlich. Die noble Karosse wirkte hier in Williamsburg wie eine Kutsche auf dem Highway, und als Steins Fahrer ihnen auch noch den Schlag aufhielt, machte Adrian ein Gesicht, als schämte er sich vor seinen Nachbarn in Grund und Boden. Keine Minute später glitt der Wagen durch das abendliche New York.
    Vierzig Minuten und somit zehn Minuten später als geplant rollte die Limousine vor den roten Teppich, mit dem das Buddakan, eines der angesagtesten Restaurants der Stadt, seine Gäste begrüßte. Ein eilfertiger Junge in Livree öffnete Pia die Tür, und sie stiegen die Treppe zu der alten Fabrikhalle im Meatpacking District hinauf.
    »Ein bisschen übertrieben, findest du nicht?«, raunte ihr Adrian zu.
    »Schon«, flüsterte Pia zurück, während sie am Empfang warteten, »aber ich habe es nicht ausgesucht.«
    »Du lädst mich in ein Restaurant ein, das du nicht ausgesucht hast?«, fragte Adrian skeptisch.
    »So in etwa. Lass dich überraschen«, sagte Pia, als sie einer Kellnerin durch den riesigen Raum zu ihrem Tisch folgten. Das Ambiente war atemberaubend: Große Kandelaber hingen an einer rund

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