Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
Alex sehen und zurückfahren.“
Taylor ließ seinen Blick noch länger auf ihr verweilen. Ihr Gesicht schien nach dem Kuss wie verwandelt. Ihre blauen Augen waren verhangen vor Verlangen, die Lippen gerötet und die Wangen erhitzt. Sie sah wundervoll aus, gefährlich anziehend, um genau zu sein. Er sollte lieber Abstand wahren.
„Okay, dann los.“ Er griff nach ihrer Hand und drehte sich um.
Von Alex war nichts zu sehen.
„Alex!“, rief Taylor. Er drehte sich zu Piper um. „Wo ist er?“
„Eben war er noch da vorne bei unseren Rucksäcken.“ Sie wies auf den Platz zwischen zwei Felsvorsprüngen.
„Alex! Wo bist du?“, rief Taylor noch einmal laut.
„Ich komm ja schon.“
Erleichtert sah er seinen Neffen hinter einigen Bäumen in der Nähe hervorkommen. „Da bist du ja. Was hast du denn gemacht?“, fragte er aufgebracht.
„Ich musste nur … du weißt schon.“ Alex wurde rot. „Ich hatte so viel Wasser getrunken.“
Taylor rieb sich das Gesicht. Dieser Tag war wesentlich nervenaufreibender, als er geplant hatte. „Alles klar. Wollen wir fahren? Ich bin nicht in der Stimmung für ein Picknick, glaube ich.“ Er drehte sich um und begann, ihre Sachen zusammenzupacken.
Mit Tränen in den Augen sah Alex zu Piper. „Ist er sauer auf mich?“, flüsterte er.
„Nein, Unsinn.“ Schnell trat sie auf ihn zu, um den Jungen zu umarmen. „Dein Onkel hat sich einfach nur Sorgen gemacht.“
„Aber ich musste doch mal und …“
„Ich weiß. Erwachsene sagen nicht immer das Richtige, wenn es drauf ankommt.“ Sie warf einen kurzen Blick zu Taylor. „Mach dir keine Gedanken.“
Alex nickte, aber sie spürte, dass er ihr nicht glaubte.
Mit den Rucksäcken in der Hand kam Taylor auf sie zu. „Seid ihr so weit?“
Die drei gingen schweigend zurück zum Auto. Auf der Rückfahrt versuchte Piper vergeblich, ein Gespräch in Gang zu bringen, und gab schließlich auf.
Als sie bei Taylors Haus ankamen, stieg Alex aus und lief hinein. Piper und Taylor folgten ihm langsam. Als sie eintraten, war von dem Jungen nichts zu sehen.
„Du hast seine Gefühle verletzt“, sagte Piper, als sie die unberührten Picknickdosen auf den Küchentisch stellte.
„Ich habe seine Gefühle verletzt? Er hat mir eine Heidenangst eingejagt.“ Taylor schüttelte den Kopf.
„Und du hast ihn deswegen angeschrien. Warum redet ihr jetzt nicht in Ruhe miteinander?“, fragte sie.
„Was soll ich denn sagen?“
„Wie wäre es mit ‚Tut mir leid‘ für den Anfang?“
„Was denn? Dass ich Angst hatte?“
Piper runzelte die Stirn. „Dir sollte leidtun, dass du ein sturköpfiger Onkel bist, der nicht weiß, wie er sich entschuldigen soll, wenn er Angst hat und deswegen wütend wird. Alex glaubt, dass du auf ihn sauer bist, weil er einen Fehler gemacht hat.“
Verblüfft starrte Taylor sie an. Sie meinte es wirklich ernst. „Als ich so alt war wie er …“, begann er und hielt dann inne. Als er in Alex’ Alter war, hatte sein Vater ihn, nachdem er ihn geschlagen hatte, zweimal ins Krankenhaus bringen müssen und dort behauptet, er hätte sich beim Klettern verletzt.
„Was war da?“, fragte Piper sanft. Sie trat auf ihn zu, ihre Wut war vergessen.
Taylor ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen. Er zitterte. Piper kniete vor ihm nieder und legte eine Hand an seine Wange. „Was ist denn, Taylor? Du kannst es mir sagen.“
„Caroline muss zurückkommen. Ich bin dieser Sache nicht gewachsen, Piper. Ich kann es nicht.“
„Aber du musst. Deine Schwester braucht deine Hilfe, und Alex … ich glaube, er braucht dich mehr, als du vielleicht ahnst.“
„Es gibt so viel, was du nicht über mich weißt. Das Ganze ist keine gute Idee.“ Er griff nach ihrer Hand. „Caroline hätte mich nie darum bitten sollen. So wie ich mein Leben lebe, kann ich mich einfach nicht um ein Kind kümmern.“
„Natürlich kannst du das. Glaub mir, ich weiß, wie es sich anfühlt, für ein Kind sorgen zu müssen, wenn man nicht bereit dafür ist. Aber dafür ist Familie da. Also, warum redest du nicht einfach mit Alex? Er wird es verstehen, versuch es einfach.“
Als sie ihn mit ihren klaren blauen Augen ansah, hätte Taylor am liebsten die Arme nach ihr ausgestreckt und ihren warmen weichen Körper wieder an sich gezogen, um seine Ängste zu vergessen. Aber das durfte er nicht, egal wie sehr er sich danach sehnte. Es war einfach nicht richtig.
Mit einem tiefen Seufzer erwiderte er: „Du hast recht, ich gehe zu ihm.“
Piper erhob
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