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Das große Wawuschel-Buch

Das große Wawuschel-Buch

Titel: Das große Wawuschel-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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1.   Kapitel
Es kracht
    An einem schönen Sommertag, als draußen im Wald die Sonne schien, saßen die Wawuschels in ihrem Berg und horchten.
    Übrigens, wer sind die Wawuschels?
    Manche Leute behaupten, es gäbe eine Menge Wawuschels. Aber das stimmt nicht. Von den Wawuschels gibt es nur eine Familie:
    den Wawuschelvater,
    die gute, dicke Wawuschelmutter,
    den faulen Wawuschelonkel,
    die Wawuschelgroßmutter, der das Zauberbuch gehört,
    den Wawuscheljungen Wuschel
    und das Wawuschelmädchen Wischel mit den grünen Zöpfen.
    Die Wawuschels sind klein, winzig klein, wawuschelklein. Aber das ist noch nichts Besonderes. Das Besondere an den Wawuschels sind ihre Haare. Alle Wawuschelköpfe sitzen voll grüner, dicker Wuschelhaare und diese Haare haben eine nützliche Eigenschaft: Sie leuchten im Dunkeln! Und weil ihre Haare leuchten, brauchen die Wawuschels keine Lampen und Laternen in ihrem Berg.
    Wuschel und Wischel, die beiden Wawuschelkinder, laufen den ganzen Tag im Wald umher, erstens weil es ihnen dort gefällt und zweitens weil sie Beeren und Tannenzapfen für die Wawuschelmutter suchen müssen.
    Die Wawuschelmutter braucht nämlich eine Menge Beeren und Tannenzapfen, um Marmelade zu kochen. Alle Wawuschels essen für ihr Leben gern Marmelade. Sie mögen nichts anderes als Marmelade und die Wawuschelmutter steht tagein, tagaus am Herd und rührt und macht sich Sorgen, dass die Marmelade nicht reichen könnte.
    »Ojemine, ojemine«, jammert sie immerfort, »ich fürchte, ihr werdet nicht satt und müsst hungrig ins Bett gehen.«
    Dabei futtern die Wawuschels jedes Mal so viel, dass sie beinahe platzen, und die Wawuschelmutter selbst ist rund wie eine kleine Kugel. Aber die Marmelade, die sie kocht, schmeckt auch ganz besonders gut. Vor allem die Tannenzapfenmarmelade.
    Die Wawuschelmutter ist die einzige Frau auf der Welt, die Tannenzapfenmarmelade kochen kann, herrliche braune, dicke, süße, klebrige Tannenzapfenmarmelade.
    Besonders der Wawuschelvater ist ganz versessen darauf. Wenn man ihn fragt, was er essen möchte, dann antwortet er wie aus der Pistole geschossen: »Tannenzapfenmarmelade!« Und dabei braucht er nicht einmal von seiner Fibel aufzusehen.
    Der Wawuschelvater sitzt sehr oft über seiner Fibel. Immer, wenn er nicht gerade im Wald nach Gerümpelsucht oder in der Wohnung herumhämmern muss, legt er sie auf den Tisch und steckt die Nase hinein. Er hat die Fibel vor langer Zeit einmal im Wald gefunden. Nun will er unbedingt Lesen lernen, damit er herausbekommt, was in dem dicken Zauberbuch der Wawuschelgroßmutter steht.
    Aber der Wawuschelvater hat, was Lesen anbelangt, leider einen harten Kopf. In seinen Kopf gehen Buchstaben so schwer hinein wie Nägel in eine Felswand. »OTTO« kann er buchstabieren, »HUT« und »DIE KUH FRISST«. Mehr hat er noch nicht gelernt, und nicht einmal die gute Wawuschelmutter glaubt, dass er jemals in dem dicken Zauberbuch lesen kann.
    Manchmal, wenn er übt, stellt Wischel sich neben ihn. Sie kaut auf einem ihrer grünen Zöpfe und versucht, etwas aufzuschnappen.
    Aber der Wawuschelvater schiebt sie jedes Mal beiseite.
    »Du störst mich«, sagt er streng, »was ich nicht lernen kann, begreifst du erst recht nicht.«
    Dabei würde Wischel für ihr Leben gern Lesen lernen. Auch Wuschel ist sehr gespannt darauf, was in dem dicken Zauberbuch steht, obwohl er selbst niemals einen Buchstaben anguckt.
    »Nimm dir doch einfach die Fibel, wenn Vater im Wald ist«, sagt er immer wieder zu Wischel. »Wenn du lesen kannst, dann könnten wir zaubern. Stell dir vor, einen ganzen Kessel voll Marmelade   …« Aber Wischel schüttelt den Kopf. Sie ist viel zu brav dazu. Selbst wenn Wuschel die Fibel hin und wieder stibitzt und ihr bringt, rührt sie sie nicht an.

    »Angsthase!«, sagt er dann jedes Mal voll Verachtung. »Du bist der größte Angsthase auf der Welt. Bloß deswegen können wir niemals zaubern.« Und sehnsüchtig blickt er auf das dicke Zauberbuch.
    Das dicke Zauberbuch gehört der Wawuschelgroßmutter. Die Wawuschelgroßmutter ist so klein und dürr, dass sie nicht spricht, sondern nur noch piepst. Das Buch hat sie von ihrer Großmutter geerbt, die es auch wieder von einer Großmutter bekommen hat. Es ist ein ururaltes Zauberbuch. Zaubersprüche für alle Gelegenheiten sollen darin stehen. Wenn die Wawuschels dochnur lesen könnten! Dann wären sie bestimmt die größten Zauberer weit und breit. Aber die Wawuschelgroßmutter hat seit Langem vergessen, wie man

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