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Julia Bestseller Band 142

Julia Bestseller Band 142

Titel: Julia Bestseller Band 142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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nachzudenken. Wenn du bereit bist, dich zu entschuldigen, kannst du bei Rafael anfangen. Oh, eine Sache noch … das Geld, das du von der Zeitung bekommen hast? Ich möchte, dass du es an ein Hilfsprojekt spendest, das sich für den Schutz des brasilianischen Regenwalds einsetzt.“
    Sie spürte, wie sich Rafaels Finger um ihr Handgelenk schlossen. Den Kopf hoch erhoben, ließ sie sich aus dem Zimmer führen.
    Zusammengekauert saß Grace auf dem Sofa in Rafaels luxuriösem Haus in Mayfair und sah blicklos auf ein Gemälde an der Wand.
    „Es tut mir leid, dass ich dich alleine lassen musste. Der Anruf war sehr wichtig …“ Rafael schlenderte auf sie zu. Als er sie so still dasitzen sah, stieß er einen leisen Fluch aus. „Hör auf, an ihn zu denken! Das ist er nicht wert!“
    „Woher weißt du, dass ich an ihn gedacht habe?“
    „Weil das offensichtlich ist.“ Er setzte sich neben sie und ergriff ihre Hand. „Du hättest mich vielleicht nicht so früh zurückhalten sollen. Streich ihn aus deinem Leben.“
    „Das könnte ich niemals tun“, murmelte sie kopfschüttelnd. „Er ist immer noch mein Dad.“
    „Du bist unglaublich. Dein Vater hintergeht und betrügt dich, und was tust du? Du sagst ihm, dass du ihn liebst! Er verdient deine Liebe nicht!“
    „Jeder verdient es, geliebt zu werden.“ Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. „Es tut mir leid. Du hasst emotionale Szenen. Heute warst du gleich einer Überdosis ausgesetzt. Es muss ein Albtraum für dich gewesen sein. Wie geht es deiner Hand?“
    „Alles in Ordnung. Und der heutige Tag ist nichts im Vergleich zu letzter Woche“, erwiderte er ihr und zog sie auf seinen Schoß. „Im Moment deiner Abreise ist mir klar geworden, dass ich dich nie hätte gehen lassen dürfen. Unter gar keinen Umständen hättest du deinem Vater alleine gegenübertreten dürfen.“
    „Es war mein Kampf, Rafael.“ Jetzt war ihr nicht mehr nach kämpfen zumute. Deshalb kuschelte sie sich an ihn und schmiegte sich in seine tröstende Umarmung. „Bist du mir deshalb gefolgt?“
    „Ja.“ Rafael legte einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Und dann musste ich herausfinden, dass du verschwunden warst.“
    „Ich war völlig außer mir, als ich die Zeitung gesehen habe. Ich weiß, du hasst Gespräche über Gefühle. Aber du hast keine Ahnung, wie es sich anfühlt, von der eigenen Familie verraten zu werden.“
    Ein langes Schweigen trat ein.
    „Doch, das habe ich“, widersprach Rafael schließlich heiser. „Ich weiß genau, wie sich das anfühlt.“
    Sie setzte sich aufrecht hin. „Ich dachte, du hättest keine Familie? Hat dich dein Vater auch verraten?“
    „Mein Vater hat mich schon vor meiner Geburt verraten, indem er meine Mutter verließ.“ Nachdem er Grace sanft von seinem Schoß geschoben hatte, stand er auf und ging zum Fenster hinüber. „Bis ich acht Jahre alt war, hat sie mich alleine aufgezogen.“
    Instinktiv spürte Grace, dass er endlich bereit war, über seine inneren Dämonen zu sprechen. „Du hast deine Mutter nie erwähnt. Habt ihr in Rio gelebt?“
    „Ja.“ Ein kaltes und hartes Funkeln trat nun in seine Augen. „In einem winzigen Raum, der kaum Platz genug für eine Person bot, geschweige denn für zwei. Es war ein furchtbares Leben. Und dann hat meine Mutter einen neuen Mann kennengelernt.“
    „Sie hat sich verliebt?“
    Ein bitteres Lächeln umspielte seinen Mund. „Immer noch die unverbesserliche Romantikerin“, spottete er. „Nein, meu amorzinho , Liebe war es nicht. Aber der Mann war wohlhabend, und eine Ehe hätte ihren Lebensstil enorm verbessert. Es gab nur ein Problem. Er wollte nicht das Kind eines anderen großziehen.“
    Entsetzt sah Grace ihn an. „Das hat er dir gesagt?“
    „Ich habe ein Gespräch der beiden belauscht. Sie sprachen darüber, einen Platz im örtlichen Waisenhaus für mich zu finden.“
    „Deine Mutter hat dich in ein Waisenhaus abgeschoben?“
    „Nein, das habe ich nicht zugelassen. Ich bin weggelaufen.“ Er lächelte sarkastisch. „Siehst du, selbst im zarten Alter von acht Jahren war ich fest entschlossen, mein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.“
    „Was hast du getan? Wohin bist du gegangen?“
    „Ich habe Geld aus seinem Portemonnaie gestohlen, meine Tasche gepackt und bin in einen Bus eingestiegen. Ich bin so lange gefahren, wie das Geld gereicht hat.“ Seine Stimme klang tonlos, ohne eine Spur von Gefühlen. „Dann bin ich ausgestiegen und neben der Straße

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