Julia Bestseller Band 146
gleichermaßen geschockt und erstaunt war. „Du warst noch Jungfrau. Du …“
Sie schloss die Augen und antwortete nicht.
„Natasha …“
„Nein!“, rief sie. „Sprich jetzt nicht darüber.“
Ihr Wutausbruch verblüffte ihn. „Aber du …“
„Bitte, geh von mir runter“, sagte sie verzweifelt und stemmte sich gegen seine breiten Schultern. „Du tust mir weh.“
„Weil dir das Gefühl fremd ist …“ Zärtlich strich er ihr die Haare aus dem Gesicht.
Aber er zog sich nicht aus ihr zurück. Auf die Ellenbogen aufgestützt, den Kopf nahe an ihrem, flüsterte er zwischen unzähligen Küssen: „Es tut mir leid, agape mou .“
„Geh einfach weg!“ Natasha wollte keine Entschuldigung. Noch einmal ballte sie die Hände zu Fäusten und schlug gegen seine Schultern. Sie wand sich unter ihm, um sich zu befreien, was zur Folge hatte, dass die Muskeln tief in ihrem Inneren sich an dem fremden Eindringling rieben. Natashas Augen weiteten sich vor Erstaunen.
Als erfahrener Liebhaber interpretierte Leo die Veränderung sofort zutreffend. „Es tut nicht mehr weh“, sagte er und ließ schmetterlingszarte Küsse auf ihr Gesicht regnen. Auf die Augen, die Nase, die Schläfen, die zarten Ohrläppchen.
Lustvolle Schauer überliefen sie. Und letzten Endes fuhr sie sanft mit den Fingernägeln über seine Schultern und reckte den Kopf auf der Suche nach seinem Mund.
„Oh, jetzt küss mich schon richtig!“, flehte sie.
Ihre atemlose Bitte war alles, was notwendig war, um einen erregten Mann über die Klippe der Wonne zu stürzen. Mit einem sehr expliziten Fluch küsste er sie leidenschaftlich.
Eine Sekunde später hatte Natasha sich in einer ihr völlig neuen Welt verloren. Hier gab es ungeahnte Empfindungen, die immer intensiver wurden, bis die ersten Wogen der Ekstase ihren Körper durchliefen.
Auch Leo schien dieses Wunder zu erleben, denn er flüsterte leise etwas gegen ihre Wange. Dann schob er einen Arm unter ihren Rücken, damit er sie besser halten konnte. Erst jetzt erlaubte er sich, tiefer in sie einzutauchen, sich weiter zurückzuziehen und den Rhythmus zu steigern.
Immer schneller breiteten sich die Wellen der Lust jetzt in ihrem Körper aus.
„Lass es geschehen, agape mou “, wisperte Leo.
Und wie ein Jungvogel, der zum Fliegen ermutigt worden war, öffnete Natasha ihre Sinne wie Flügel und schwang sich über die Ecke der Welt. Dahinter breitete sich ein hell glitzerndes Meer aus Emotionen und Gefühlen aus.
Einen Moment später fühlte sie, wie auch Leo erbebte. Doch noch immer ließ er nicht in seinen Anstrengungen nach, sodass sie schließlich zu einem Wesen zu verschmelzen schienen, das sich auf einer turbulenten Reise durch unbekannte Galaxien befand.
Unmittelbar nachdem die ersten Sturmwellen abgeflaut waren, versank Natasha in erschöpftem Schlaf.
Hatte sie mit ihm geschlafen, weil sie alles, was sie getan hatte, vergessen machen wollte? Leo dachte darüber nach, nachdem er sich auf einem Sessel neben dem Bett niedergelassen hatte und sie beobachtete.
Eine Jungfrau.
Sein schlechtes Gewissen versetzte ihm erneut einen schmerzhaften Stich.
Immer noch konnte er das fantastische Gefühl in sich wachrufen, als die zarte Barriere zum ersten Mal – für ihn! – nachgegeben hatte. Ein Muskel tief in seinem Inneren regte sich bei dieser Erinnerung. Leo hob ein Glas mit Whiskey an den Mund und trank einen großen Schluck.
Die prüde Persönlichkeit war gar keine Fassade.
Er betrachtete ihr Gesicht. Perfekt, wunderschön, vom Schlaf geglättet und unnatürlich blass wegen der Strapazen, die er ihr heute zugemutet hatte.
Leo nahm noch einen Schluck. Gerade, als er das Glas an die Lippen setzte, schlug sie die Augen auf und schaute ihn an.
Das süße Ziehen in seinen Lenden verstärkte sich zu einem pulsierenden Strom, der ihn sich wie ein Sünder fühlen ließ.
Er setzte das Glas ab und sagte dann recht unwirsch: „Wir werden heiraten.“
Seine Worte ließen sie schier aus der Haut fahren. „Bist du verrückt geworden?“, fauchte sie und zog die Bettdecke bis zum Kinn hoch. „Wir haben einen Deal!“
„Du warst noch Jungfrau.“
Natasha richtete sich auf. Goldblonde Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Ungeduldig schob sie sie hinter die Ohren zurück. „Was für einen Unterschied macht das schon?“
„Es ändert alles“, beharrte Leo. „Deshalb werden wir heiraten, sobald ich die Hochzeit organisieren kann. Meine Ehre gebietet mir, dir dieses Angebot zu
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