Julia Bestseller Band 146
Morgenmantels enger zusammenzog.
„Dein Haar ist nass“, sagte er und fuhr mit einer Hand über ihren Kopf.
„Deine ultramoderne Dusche besitzt einen eigenen Willen“, entgegnete sie. Nachdem sie den Hebel betätigt hatte, waren aus allen Richtungen Wasserstrahlen auf ihren Körper geprasselt.
„Ich hole dir einen Fön“, murmelte er und streichelte ihre noch immer gerötete Wange. „Aber um die Wahrheit zu sagen, du siehst sehr bezaubernd aus. Und wenn ich der Ansicht wäre, du könntest mehr von mir ertragen, würde ich dich sofort wieder ins Bett tragen.“
Natasha schüttelte seine Hand ab. „Das würde ich nicht zulassen.“
„Vielleicht“, erwiderte er sanft, „könnte ich dich einfach verführen, meine Schöne.“ Er neigte den Kopf, um einen zärtlichen Kuss zu stehlen.
„Aber du hast Glück, im Moment sterbe ich vor Hunger. Zieh dir etwas Bequemes an, während ich dusche. Dann essen wir.“
Zielgerichtet schlenderte er ins Bad. Arrogant … arrogant … arrogant ! dachte Natasha. Wütend griff sie nach ihrer Reisetasche und warf sie aufs Bett. Sie hatte keine Ahnung, was sie in ihrer Hektik eigentlich eingepackt hatte. Zuoberst kamen ein altes Paar Jeans und ein blassgrünes T-Shirt zum Vorschein.
Wunderbar, überlegte sie und betrachtete die beiden unscheinbaren Kleidungsstücke. Gleich darauf fand sie ein normales Höschen – Gott sei Dank keinen weiteren Tanga! Darunter kam ein Kostüm zum Vorschein, dem Blauen nicht unähnlich, das sie den ganzen Tag über getragen hatte. Nur war dieses von einer sehr langweiligen Farbe, irgendetwas zwischen Creme und Beige. Sie konnte sich nicht einmal daran erinnern, es gekauft zu haben.
Oder vielleicht entwickelte die neue Natasha, die gerade ihre Jungfräulichkeit an einen arroganten Griechen verloren hatte, einen neuen Geschmack. Zumindest fühlte sie sich verändert. An all seinen geheimen Plätzen schien ihr Körper zum Leben erwacht zu sein. Jedes Mal, wenn sie daran dachte, durchlief sie ein seltsames Prickeln.
Auch Make-up hatte sie nicht eingepackt. Keinen Kamm, keine Bürste. Sie zog ein paar wirklich fade Röcke aus der Tasche, dann einige extrem unaufregende Tops. Zuunterst fand sie noch einen schwarzen Rock aus einem fließenden knitterfreien Material und ein schwarzes, aus Seide gehäkeltes Top.
Nur ein Paar Schuhe und kein zweiter BH. Seufzend blickte sie zu dem Sessel hinüber, auf dem ihre Kleider lagen. Dann würde sie eben den Satin-BH wieder anziehen müssen.
In diesem Augenblick spazierte Leo aus dem Badezimmer. Abgesehen von dem Handtuch, das er um seine Hüften geschlungen hatte, war er nackt. Vereinzelte Wassertröpfchen schimmerten noch in den schwarzen Haaren auf seiner Brust. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie den Blick tiefer wandern ließ. Der flache muskulöse Bauch faszinierte sie, sie konnte einfach nicht aufhören, ihn anzusehen.
Unvermittelt stieg heißes Verlangen in ihr auf. Endlich wusste sie, was das Prickeln zu bedeuten hatte, dass sie seit geraumer Zeit verspürte. Sehnsucht nach mehr.
Oh, verflixt, ich will ihn so sehr, schoss es ihr durch den Kopf, als er immer näher kam. Erst als er vor ihr stehen blieb, hob sie den Blick und schaute in seine dunklen funkelnden Augen. Es ist, als würde man ertrinken, dachte sie benommen. Denn seine zu schmalen Schlitzen verengten Augen besagten nichts anderes, als dass er die Reaktionen ihres Körpers richtig deutete.
„Ich habe mein Make-up vergessen“, sprudelte es in ihrer Panik aus ihr heraus.
„Für das Dinner allein mit mir brauchst du kein Make-up“, erwiderte er gleichgültig.
Natasha zwang sich, den Blick endlich abzuwenden und stattdessen das Chaos anzuschauen, das sie auf dem Bett angerichtet hatte. „Aber selbst für das Abendessen habe ich nichts anzuziehen.“
Er folgte nur ihrem Blick. „Trag das cremefarbene Kostüm“, schlug er vor.
„Ich hasse es.“
Stirnrunzelnd sah er sie an. „Natasha, was …?“
„Was ziehst du denn an?“, hörte sie sich fragen und hielt dann erschrocken den Atem an. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie einem Mann eine so dumme Frage gestellt. Sein Blick verfinsterte sich. Fast meinte sie, fühlen zu können, wie er über eine Antwort nachdachte. Am liebsten hätte sie die Frage zurückgenommen. Und noch mehr wünschte sie, sie wäre überhaupt nicht hier!
„Hör zu, Leo, ich …“
Doch es war zu spät. Leo gab ihr schon die völlig unerwartete Antwort auf ihr Problem. Er löste das
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