Julia Collection Band 25
…“
„Andrew Walker?“
„O Marcus! Ich habe dir nichts von ihm erzählt …“
„Schon gut, Lucy. Ich weiß, was vorgegangen ist. Zumindest ungefähr“, erwiderte er freundlich. „Ich habe mich gerade mit Johnny unterhalten, und er hat mir ganz zerknirscht erzählt, Andrew Walker habe ihn gebeten, dich mit ihm bekannt zu machen, weil er Geld in deine Agentur investieren wollte.“
„Wird er wirklich lange ins Gefängnis gehen?“
„Sehr lange, nach Georges Meinung. Anscheinend wussten die Behörden schon seit einer ganzen Weile, was er treibt, mussten aber warten, bis sie genug Informationen zusammenhatten, um ihn und die anderen Bandenmitglieder zu überführen.“
„George? Was weiß er denn darüber? Ich dachte, er sei Staatsbeamter.“
„Ist er auch – ein hohes Tier im Innenministerium. Das ist das Ministerium, das für Arbeitserlaubnisse und Einwanderungsdokumente zuständig ist“, erklärte Marcus spöttisch.
Missbilligend sah Lucy ihn an. „Das weiß ich auch. Ich bin schließlich nicht dumm. Marcus, ich hatte solche Angst. Andrew Walker wollte Prêt a Party benutzen, um Geld zu waschen und den illegalen Einwanderern, die er ins Land geschleust hat, Arbeit zu geben. Nick war auch darin verwickelt.“
„Aber warum hast du mir das alles verschwiegen? Um Nick zu schützen?“
„Nein. Mir ist völlig gleichgültig, was aus ihm wird. Ich hätte ihn niemals heiraten dürfen. Ich habe es nur getan …“
„Warum?“
„Weil ich dich so geliebt habe und du dir nichts aus mir gemacht hast. Ich hatte Angst, eine Dummheit zu machen, zum Beispiel, in dein Büro zu platzen und dich zu bitten, mit mir zu schlafen. Und da habe ich mir gedacht, mit einem Ehemann würde ich mich eher wie eine Erwachsene benehmen und nicht wie ein alberner verknallter Teenager. Außerdem bin ich mir so blöd vorgekommen, denn ich war ja noch Jungfrau, weil ich mit niemandem außer dir schlafen wollte. Marcus?“, flüsterte Lucy. „Du weinst ja.“
„Lucy, Lucy.“ Er hielt sie fest und wiegte sie in seinen Armen.
„Aber Nick zu heiraten hat überhaupt nicht funktioniert, sondern nur dazu geführt, dass ich dich noch heftiger begehrt habe. Als Nick nicht mehr mit mir schlafen wollte, war ich so froh.“
„Und warum hast du mir nichts von Andrew Walker erzählt?“
„Bei unserem ersten Treffen hat er Stillschweigen von mir verlangt, und da war es ja sowieso nicht mehr als ein Vorgespräch. Ich dachte, ich warte, bis das Geschäft unter Dach und Fach ist. Und dann war es zu spät. Bis Dorland mich auf dem letzten Event ausdrücklich vor ihm gewarnt hat, wusste ich nicht, worin er verwickelt ist. Und selbst danach dachte ich noch, ich müsste ihm nur mitteilen, dass ich nicht an einer Partnerschaft interessiert bin. Aber er wollte Prêt a Party unbedingt haben und hat mir unmissverständlich klargemacht, dass er sich von nichts und niemandem aufhalten lassen würde. Besonders von dir nicht. Außerdem hatte er die Informationen über Prêt a Party schon, bevor Johnny ihm von der Agentur erzählt hat. Nick hat Andrew Walker auf mich aufmerksam gemacht. Als wir aus den Flitterwochen zurückgekommen sind und ich Nick bei der Zwischenlandung auf dem Flughafen begegnet bin, hat er mir erzählt, dass er und Andrew das Video und die Fotos geschickt hätten. O Marcus, ich habe solche Angst bekommen.“
„Und ich habe dich mit Nick gesehen und gedacht …“
„Ich hätte dasselbe gedacht“, versuchte Lucy ihn zu trösten, denn sie merkte, wie wütend Marcus auf sich war.
„Ich habe geglaubt, du willst ihn und nicht mich.“
„Nein. Ich wollte ihn nie.“
„Und du hast ihn meinetwegen geheiratet“, sagte Marcus bedrückt.
„Ja. Das war ein schrecklicher Fehler, weil ich Nick ebenso betrogen habe, wie er schließlich mich betrogen hat. Als ich ihn geheiratet habe, wusste ich, dass ich ihn niemals so lieben könnte, wie ich dich liebe. Ich habe ihn kennengelernt, er schien mich gernzuhaben, und ich dachte einfach … Aber es hat überhaupt nicht funktioniert. Was meine Schuld war, weil ich ihn nicht geliebt, sondern nur geheiratet habe, um dir nicht lästig zu sein. Und nachdem wir geheiratet hatten, wollte ich dich vor Andrew Walker schützen. Er hat den Überfall auf dich in Leeds angeordnet und meinte, er würde dich umbringen, wenn ich mich nicht von dir scheiden lasse oder dir erzähle, was vorgeht. Nicht, Marcus“, protestierte Lucy, als seine Augen verdächtig glänzten. „Bitte nicht
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