Julia Collection Band 66
dann zu Katherine: „Sie meint, du könntest sofort kommen. Schließlich wohnt sie ganz in der Nähe.“
„Jetzt?“ Katherine machte große Augen.
„Ich bringe dich hin. Du kannst allein hineingehen, ich werde draußen warten.“
Katherine nickte, und Cade gab die Information an ihre Mutter weiter. Dann beendete er die Verbindung und sah Katherine aufmerksam an. „Ich habe deiner Mutter gesagt, dass wir sofort aufbrechen.“
„Halt, das geht nicht! Ich muss mich erst umziehen und mir die Haare kämmen!“ Sie lief ins Haus. Cade schaute ihr nach und stellte sich die Freude der drei jungen Ransomes vor, wenn sie ihrer Mutter wieder begegneten. Duke Ransome dagegen würde ihm das nie verzeihen, aber es war ihm egal. Duke konnte ihm nicht mehr schaden.
Er ging, um sich ebenfalls fertig zu machen. Dann kehrte er auf die Terrasse zurück und wartete auf Katherine, die wenige Minuten später auftauchte.
Sie trug ein schlichtes schwarzes Kleid, dessen Saum kurz über den Knien endete und das ihre Figur betonte. Das Haar hatte sie aufgesteckt. Er fand sie atemberaubend.
„Sehr hübsch, Miss Ransome“, stellte er fest.
„Danke, Cade.“ Katherine lächelte und nahm seinen Arm. „Ich bin total nervös.“
Cade merkte, wie sie sich an ihn klammerte, was völlig untypisch für sie war. Er legte ihr einen Arm um die Schultern und zog sie an sich.
„Es wird alles gut gehen, du wirst sie mögen, Katherine. Und dann kannst du es deinen Brüdern erzählen.“
Die Fahrt dauerte nicht lange. Katherines Mutter wohnte in einem roten Backsteinhaus, das unter hohen Tannen stand.
„Ich warte im Wagen, damit ihr euch ungestört unterhalten könnt“, schlug Cade vor, nachdem er den Motor abgestellt hatte.
„Du kennst sie doch schon. Bitte, Cade, komm mit hinein“, bat Katherine.
„Ich hätte nie gedacht, diese Worte jemals von dir zu hören“, sagte er trocken, stieg aus und ging um den Wagen herum, um ihr die Beifahrertür zu öffnen. Er nahm ihren Arm und wartete an ihrer Seite, bis die Haustür geöffnet wurde. Vor ihnen stand eine große dunkelhaarige Frau mit großen blauen Augen und makellosem Teint.
8. KAPITEL
Katherine rang nach Luft, während sie in diese blauen Augen sah, die ihren so sehr ähnelten. Sie war froh, dass Cade noch immer ihren Arm hielt.
„Mrs Ransome, hier bringe ich Ihnen Ihre Tochter Katherine.“
Laura Ransome ergriff die Hände ihrer Tochter, und Katherine erwiderte den Händedruck. Dann umarmte Laura sie, und Katherine schlang die Arme um die schlanke Gestalt ihrer Mutter.
„Wie oft habe ich von diesem Augenblick geträumt“, sagte Katherine.
„Ich bin ja so glücklich.“ Laura gab sie frei. „Kommt herein, bleibt nicht vor der Tür stehen.“
„Katherine, wenn ihr zwei lieber allein …“
„Bleib, Cade. Schließlich wäre dies alles ohne dich nicht Wirklichkeit geworden.“ Katherine wischte sich die Tränen aus den Augen, nahm Cades Hand und zog ihn mit sich. Er folgte ihr und schloss die Tür hinter sich.
„Wir gehen in den hinteren Wohnraum, da halte ich mich meistens auf“, erklärte Laura. Katherine schaute sich in dem gemütlichen Haus um, betrachtete die geschmackvollen Möbel, die Ölgemälde, die glänzenden Parkettböden, die Topfpflanzen und die Blumensträuße in den Vasen. Sie betraten einen Raum mit einem Kamin, hellen Polstermöbeln, einem Klavier und Bücherregalen. Auf den Regalen standen Babyfotos sowie Kinderfotos, und Katherine erkannte ihre Brüder und sich selbst. Sie durchquerte das Zimmer und nahm eins der Fotos in die Hand. Verwundert drehte sie sich zu ihrer Mutter herum. „Das ist auf meiner Abschlussfeier auf der Highschool aufgenommen worden.“
„Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich dich heimlich fotografiert habe“, sagte Laura.
„Wieso habe ich dich nicht bemerkt?“, wollte Katherine wissen.
„Du hättest mich sowieso nicht erkannt“, erwiderte Laura leise.
Katherine stellte das Bild zurück. Sie sah weitere Fotos von sich und ihren Brüdern, also hatte ihre Mutter sich während all der Jahre auf dem Laufenden über sie gehalten.
„Ich wünschte, ich hätte es gewusst.“
„Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern. Komm, setz dich und erzähl mir von dir.“
Sie warf Cade einen Blick zu. „Cade hat dir bestimmt schon einiges berichtet.“ Katherine setzte sich neben ihre Mutter auf das Sofa und begann zu erzählen. Cade saß in einem Lehnstuhl still dabei.
Laura Ransome hatte glatte, makellose Haut und
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