Julia Collection Band 66
begehre ich dich heftiger als zuvor.“
„Das Gefühl kenne ich“, sagte sie ernst und sah ihm in die Augen.
Cade fand sie unwiderstehlich. Ihr Mund war tiefrot und wirkte leicht geschwollen von seinen Küssen, und sie saß nackt auf seinem Schoß. Er strich ihr leicht mit der Handfläche über die Brustspitzen.
Katherine sog scharf die Luft ein und schloss für einen Moment die Augen. Dann blickte sie ihn erneut an. „Cade, wir rasen auf einen Abgrund zu.“
„Unsinn, du bist nur einfach unwiderstehlich für mich.“
„Ich ziehe mich jetzt wieder an“, erklärte sie energisch und stand auf.
Cade tat es ihr nach und sah ihr zu, während sie sich ankleidete.
„Ich gehe zum Duschen nach oben“, erklärte Katherine. „Und dann verbanne ich dich aus diesem Raum.“
Beschwichtigend hob er die Hände. „Ich habe selbst noch zu arbeiten, bevor ich nach Kalifornien fahre.“
Sie eilte hinaus, und Cade machte sich auf den Weg in sein Zimmer. Er warf einen Blick auf Katherines geschlossene Tür und fragte sich, ob sie tatsächlich auf einen Abgrund zurasten. Könnte er sie zum zweiten Mal verlassen, ohne wieder dermaßen zu leiden?
Als er am nächsten Tag die Wüste von Arizona überflog und versuchte, sich auf die Akten auf dem Tisch vor ihm zu konzentrieren, dachte er noch immer an Katie. Er wollte sie nicht aufgeben, aber er würde auch nicht mit einer Frau leben können, für die nur ihr beruflicher Erfolg zählte. Ihm waren andere Dinge wichtig. Katherine hatte bisher keinen Zweifel dran gelassen, dass sie keine Zeit für einen Ehemann und Kinder hatte, und das musste er wohl oder übel akzeptieren.
Cade seufzte und beschloss, nicht an die Zukunft zu denken, sondern die Gegenwart zu genießen. Zumindest wollte er jede Nacht, die sie gemeinsam in Houston waren, mit Katherine im selben Bett verbringen und das voll auskosten.
Obwohl er sich bemühte, gelassen zu bleiben, war er sich schmerzlich bewusst, wie sehr er sie jetzt schon vermisste. War er dabei, sich wieder in Katherine zu verlieben? Hatte er je aufgehört, sie zu lieben? War sie die einzige, wahre Liebe seines Lebens? Er schloss die Augen und versuchte, sich ein Leben ohne sie vorzustellen. Schon das letzte Mal, als er nach Kalifornien geflogen war, hatte es ihn viel Überwindung gekostet, sich von ihr zu trennen.
War es wirklich Liebe, was er empfand, oder nur Begierde? Sie hatten sich in den vergangen Jahren verändert, liebte er die neue Katherine tatsächlich?
Er hatte neun Jahre lang versucht, sie zu vergessen, und hatte andere Beziehungen gehabt, doch keine Frau war ihm so unter die Haut gegangen wie Katie.
Cade biss die Zähne so fest zusammen, dass es schmerzte. Sie war dickköpfig und ehrgeizig, und sie hatte schon immer mit ihren Brüdern und ihrem Vater konkurriert. Er verstand sie durchaus, wenn sie sagte, dass ihr Beruf an erster Stelle kam.
Cade starrte aus dem Fenster und meinte, Katherines große blaue Augen zu sehen. Er liebte sie, und er musste sich entscheiden. Sollte er sie abermals verlassen oder ihr seine Liebe gestehen und es auf eine Zurückweisung ankommen lassen? Gab es einen Ausweg aus dem Dilemma?
Langsam entspannte er sich. Vor neun Jahren hatte Katherine ihn so sehr geliebt, dass sie ihn heiraten wollte, und er fragte sich, ob er ihre Liebe zurückgewinnen konnte. Ihm war klar, dass es für ihn kein Zurück mehr gab, denn er liebte sie von ganzem Herzen. Was also war zu tun? Es musste einen Weg in eine gemeinsame Zukunft geben.
Katherine konzentrierte sich auf das Wandgemälde und drängte alle anderen Gedanken in den Hintergrund, die an die vergangene Nacht, die an den Vormittag, die an den Abschiedskuss von Cade am Nachmittag.
Cade wünschte sich, dass sie das Schlafzimmer mit ihm teilte, mit ihm schlief, wann immer er in Houston war. War das sinnvoll?
Sie lehnte sich zurück, um den Brunnen zu betrachten, den sie gerade skizziert hatte. Dann stieg sie vom Gerüst, um ihr Werk aus der Entfernung zu begutachten. Sie war mit sich zufrieden, und so stieg sie wieder hoch und arbeitete weiter, bis sie erneut an Cade und seine Küsse denken musste.
Mit einem tiefen Seufzer mischte sie Farben an. Sie wollte ihr Leben nicht von Gefühlen bestimmen lassen, doch momentan beherrschte der Sex mit Cade ihr Denken völlig. Sie war bislang ohne ihn ausgekommen, das musste sie wieder schaffen. Allerdings wäre es ein ödes Leben, denn er war kaum einen Tag weg und fehlte ihr bereits. Ohne ihn wirkte die Villa kalt und
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