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Depression! Wie helfen? - das Buch für Angehörige

Depression! Wie helfen? - das Buch für Angehörige

Titel: Depression! Wie helfen? - das Buch für Angehörige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Kummer Fritz Kamer
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Geleitwort von Prof. Dr. Ulrich Hegerl
    Depression als schwere Erkrankung verursacht nicht nur tiefes Leid bei dem Betroffenen, sondern beeinträchtigt und belastet in vielfältiger Weise die nahen Angehörigen. Ungerechtfertigte Schuldgefühle entstehen, auch Ärger über den erkrankten Angehörigen, dessen unverständliches Verhalten, dessen Rückzug, dessen fehlende Reaktion auf aufmunternden Zuspruch. Bohrende Sorgen und Unsicherheiten über die Zukunft und den Verlauf der Erkrankung, über die Behandelbarkeit sowie die Nebenwirkungen der Medikamente und der Psychotherapie stellen sich ein. Die Depression ist für die Angehörigen belastender als viele andere schwere Erkrankungen. Ein Grund ist, dass Depressionen von vielen Menschen zunächst oft nicht als Erkrankung wie andere Erkrankungen auch, sondern als nachvollziehbare Reaktion auf schwierige Lebensumstände oder gar Folge persönlichen Versagens eingeordnet werden. Angehörige brauchen hier vor allem sachliche Informationen. Diese helfen, die Erkrankung und die gesamte Situation richtig einzuordnen, die eigenen Kräfte richtig einzuteilen und den Zeitpunkt zu erkennen, wenn professionelle Hilfe nottut. Vor allem wird der Betroffene sich durch einen informierten Partner besser verstanden und sich damit weniger isoliert fühlen, auch wenn ein »Hineinversetzen« in das Erleben eines schwer depressiv Erkrankten für einen Gesunden schwer möglich ist. Außerdem ist der Zuspruch durch den informierten Angehörigen, die nicht immer rasch wirkende Behandlung mit Geduld und Konsequenz durchzuhalten, nicht selten ein entscheidender Faktor für eine letztendlich erfolgreiche Behandlung.
    Geschrieben wurde dieses Buch gemeinsam von John Kummer, einem Betroffenen, sowie Fritz Kamer, einem Angehörigen eines depressionsbetroffenen Familienmitglieds. Bei der Lektüre ist zu spüren, dass beide im Rahmen ihres leidvollen Kontakts mit der Depression mühsame und schmerzliche Lernerfahrungen im Umgang mit der Erkrankung bzw. dem erkrankten Partner machen mussten, die durch frühzeitige Information hätte vermieden werden können. Vor dem Hintergrund dieser persönlichen Erfahrungen soll dieses Buch vor allem für Angehörige depressiv Erkrankter eine Hilfe sein. Dies tut es ohne Zweifel. Es informiert in flüssiger Sprache und leicht verständlicher Weise über das Erleben und Verhalten depressiv Erkrankter, über die Erkrankung Depression selbst mit ihren Krankheitszeichen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten sowie über die spezielle Situation der Angehörigen. So wird das Verständnis für den Erkrankten gefördert. Die Autoren geben praktische Tipps, abgeleitet aus ihren sehr persönlichen Erfahrungen, und schärfen damit die Achtsamkeit für die eigene Belastbarkeit und die Kenntnis der Grenze, wann professionelle Hilfe nötig ist. Kurz: Das Buch macht Angehörigen Mut und hilft ihnen in vielfältiger Weise, gemeinsam mit ihrem erkrankten Partner in bestmöglicher Weise mit der Erkrankung Depression umzugehen.
    Prof. Dr. Ulrich Hegerl
    Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universität Leipzig
    Präsident Stiftung Deutsche Depressionshilfe
    Präsident Deutsches Bündnis gegen Depression e.V.
    Sprecher, Kompetenznetz Depression

Einleitung
    Es gibt keine Depression, es gibt nur Menschen, die unter bestimmten Phänomenen leiden (Manfred Lütz)
    Eine Botschaft an die Angehörigen
    Dieses Buch richtet sich in erster Linie an die Angehörigen von Depressionskranken. Als betroffener Angehöriger fühle ich, Fritz Kamer, mich mit den Leserinnen und Lesern dieses Buches eng verbunden. Ich habe deshalb für meine Texte das vertrauliche »wir« gewählt.
    Wenn wir schon bei Fragen des Schreibstils sind: Um sprachliche Holperigkeiten zu vermeiden, bediene ich mich in der Folge durchwegs der männlichen Form, obwohl die Anzahl weiblicher Depressionsbetroffener eigentlich größer ist als die der männlichen.
    Wenn unser Partner, Kind oder Freund zum ersten Mal in eine Depression versinkt, werden wir meist wie aus heiterem Himmel vom Blitz getroffen. Auch wenn wir bereits etwas über Depressionen wissen, haben wir Mühe, aus dem Wesen und Verhalten unseres Mitmenschen klug zu werden. Es ist ein Faktum, dass die Depressionsbetroffenen ihre Krankheit ganz anders erleben als wir »Gesunden«. Wir sehen, wie unglücklich der andere ist und möchten so gerne etwas tun, damit er aus seinem Jammertal wieder herauskommt und zwar bald. Außerdem vergessen wir gerne,

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