Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
Vom Netzwerk:
Atem. “Glaubst du das wirklich?”
    “Nein”, presste er mühsam heraus. Für einen Moment schien er zu wanken. “Nein”, wiederholte er langsam.
    In seinen Augen zeigte sich plötzlich große Erschöpfung. “Verzeih mir, Jenna. Und entschuldige mich – ich muss dringend duschen. Meine ganze Kleidung riecht nach Fisch. Ich habe uns ein paar geräucherte Filets in den Kühlschrank gelegt.”
    Der plötzliche Wechsel des Themas zu banalen Alltäglichkeiten half keineswegs, die Spannung, die in der Luft lag, zu mildern. Noch ehe sie etwas erwidern konnte, war Marcus aus dem Zimmer geeilt. Kurz darauf hörte sie, wie das Wasser im Badezimmer lief. Er blieb lange Zeit verschwunden.
    Jenna stand mit zittrigen Knien auf und ging in die Küche. Lustlos bereitete sie das festliche Abendessen vor.
    Sie hatte bereits am Tag zuvor einen Hühnersalat mit Cashewnüssen gemacht. Nun musste sie nur noch Spargelspitzen und geröstete Mandelplättchen hinzufügen und das Ganze mit einem Eisbergsalat, einer Avocado und Tomaten vermischen.
    Die Kerzen, die sie aufgestellt hatte, schienen auf einmal nicht mehr passend zu sein. Sie holte auch die Flasche Champagner aus dem Kühlschrank und versteckte sie im Schrank. Wie sehr hatte sie sich auf den Abend gefreut! Doch nach dem Streit fühlte sie sich verängstigt und leer.
    Sie stellte neben Marcus’ Platz eine bereits geöffnete Flasche Weißwein und goss sich selbst ein Glas Mineralwasser ein.
    Als ihr Mann ins Zimmer trat, stand alles schon fertig auf dem Tisch. Er sah Jenna nur für einen kurzen Moment an und schaute dann freudlos auf den gedeckten Tisch. “Sieht lecker aus.”
    Vielleicht sollte das eine versöhnliche Geste sein.
    Jenna schob sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und setzte sich. Eigentlich hatte sie vorgehabt, sich für das Essen festlich umzuziehen. Aber nun schien das sinnlos geworden zu sein.
    Sie nahm sich etwas Salat, obwohl sie keinerlei Hunger verspürte.
    Marcus warf einen Blick auf ihren Teller. “Du kannst doch bestimmt mehr essen.”
    “Ich nehme mir nachher noch, wenn ich will.” Gequält schob sie sich eine volle Gabel in den Mund und gab sich die größte Mühe, den Salat hinunterzuschlucken. Es fiel ihr schwer, nicht zu würgen. Um sich abzulenken, sagte sie: “Nett von Ted, unseren Fisch gleich zu räuchern.”
    “Er und Angela lassen dich grüßen.”
    Jenna nickte und zwang sich zu einem weiteren Bissen. “Morgen könnte ich vielleicht rohen Fischsalat machen”, meinte sie. “Oder möchtest du das Filet lieber gekocht?”
    “Ganz wie du willst.”
    Es herrschte eine höfliche Steifheit zwischen ihnen, die Jenna fast zum Weinen brachte. Sie aß fertig und wartete dann auf Marcus. “Möchtest du noch etwas?”, fragte sie.
    Er schob den Teller von sich und schüttelte den Kopf. “Es war wirklich ausgezeichnet”, sagte er tonlos.
    Wahrscheinlich hatte er das Essen genauso wenig wahrgenommen wie sie. “Es gibt noch ein Dessert.” Sie stand auf, um in die Küche zu gehen.
    “Ich will nichts mehr. Setz dich bitte wieder hin.”
    Sie tat es und wartete angespannt. Unruhig spielte Marcus mit dem Stiel seines Weinglases. Seine Augen wirkten auf einmal ganz konzentriert. “Hast du mir etwas zu sagen?”, fragte er leise.
    Wusste er davon? Sie hielt den Atem an. War es denn so offensichtlich?
    “Ja, das habe ich”, erwiderte sie und beobachtete, wie sich seine Hand um das Weinglas krallte. “Ich bin schwanger.”
    Die Stille, die nun folgte, schien endlos zu dauern. Nach einer langen Zeit ließ Marcus endlich langsam das Glas los. Jenna dachte, er würde nun die Hand nach ihr ausstrecken. Doch stattdessen ballte er sie zu einer Faust und starrte auf das Tischtuch. “Schwanger”, wiederholte er, als ob er das Wort noch nie zuvor gehört hätte. “O Gott!”
    Er stieß den Stuhl nach hinten und stand abrupt auf.
    Sie verstand seine Reaktion überhaupt nicht. “Freust du dich denn nicht?”
    So sah er jedenfalls nicht aus. Er wirkte völlig verwirrt. “Freust
du
dich?”
    “Ich
hatte
mich gefreut.” Aber irgendwie war alles schiefgelaufen. “Ich dachte, du wolltest eine Familie.”
    “Was ich will …” fuhr er sie aufgebracht an, brach aber ab. Als er nach einer Weile erneut sprach, klang seine Stimme wieder ruhig. “Es geht darum, was
du
willst, Jenna. Was willst du am meisten im Leben?”
    Das schien ihr eine seltsame Frage zu sein. “Ich will dieses Baby”, antwortete sie, “und ihm ein liebevolles Zuhause,

Weitere Kostenlose Bücher