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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Lawrence
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gleich, was Frauen behaupteten, letztlich waren sie immer auf das aus, was er ihnen nicht geben konnte.
    Verbindlichkeit … Versprechen … die Ehe.
    Warum sich an eine Frau binden, wenn man sich irgendwann unweigerlich mit ihr langweilte? Zugegeben, manche waren interessanter als andere.
    Diese hier zum Beispiel. Sie war tough. Oder eher tapfer. Man brauchte Mumm, um sich vor ihm zu behaupten, selbst wenn man ihn in einem guten Moment erwischte. So, wie er jetzt aussah, mit bloßem Oberkörper, unrasiert und verschwitzt, musste man schon sehr verwegen sein, um ihm entgegenzutreten.
    Aber vielleicht war das gar kein Mut, sondern Dummheit. Eine Frau, die sich vor einem Fremden aufbaute und einem Mann, den sie vorher nie gesehen hatte, in ein leeres Haus folgte.
    Dumm, aber auch entschlossen. Und kühn. Sie würde nicht nachgeben, bis sie Rio D’Aquila getroffen hatte.
    Ein Gentleman hätte ihr die Sache erleichtert. Ein Gentleman hätte sich gleich zu erkennen gegeben. Oder zumindest würde ein Gentleman jetzt einsehen, dass das Spiel lange genug gedauert hatte, sich vorstellen und sich mit einem Lächeln für das Missverständnis entschuldigen.
    Ein Muskel auf Rios Wange zuckte. Er war nicht immer ein Gentleman gewesen, und im Moment machte es viel mehr Spaß, keiner zu sein. Der Spaß wäre zu Ende, sobald er sich vorstellte. Das Geplänkel, der Schlagabtausch und wahrscheinlich auch dieses leichte Erröten, das sie jedes Mal zu verbergen suchte, wenn ihr wieder einfiel, dass er kein Hemd trug.
    Es war Jahre her, dass ihm jemand Paroli geboten hatte. Und noch länger, dass er eine Frau hatte erröten sehen. Das gefiel ihm. Noch mehr gefiel ihm, dass er gerade eine Rolle spielte, zu der er schon seit Ewigkeiten keine Gelegenheit mehr gehabt hatte: die Rolle eines Mannes. In diesem Moment verkörperte er nicht nur einen Namen oder ein Unternehmen oder – noch schlimmer – eine Schlagzeile. Allerdings ging er immer ehrlich mit den Leuten um. Selbst mit Frauen, auch wenn das anstrengend war. Er spielte keine Spiele auf Kosten einer Frau, ganz gleich in welcher Situation.
    Es war nur … diese spezielle Frau war ihm ein Rätsel, und für Rätsel hatte Rio schon immer eine Schwäche gehabt. Warum war ihr Rock zerrissen? Woher kam der große Schmutzfleck auf ihrer Bluse? Und als er genauer hinschaute, bemerkte er auch einen Schmierfleck auf ihrer Wange.
    Es war eine klassisch schöne Wange. Feine Knochen, rosiger Teint. Er war sicher, dass die Haut weich wie Seide war.
    Auch ihr Haar fühlte sich bestimmt wie Seide an. Dunkel. Schimmernd. Sie hatte es im Nacken zusammengebunden, aber es sträubte sich gegen den Clip. Einige Locken hatten sich gelöst. Es reizte ihn, sie ihr hinters Ohr zu stecken.
    Außerdem hatte sie fantastische Augen. Eine hübsche Nase. Und einen Mund, der für die Sünde gemacht schien.
    Für die Sünde. Rio spürte die unwillkürliche Reaktion seines Körpers.
    Verdammt. Verärgert trat er zurück – verärgert über sich selbst, weil er so reagierte, und verärgert über sie, weil sie ihn dazu brachte. Sie stand auf seinem Grundstück, ohne dass er wusste, warum. Wenn er unbedingt ein Rätsel lösen wollte, dann sollte er herausfinden, warum er diese unsinnige Charade überhaupt angefangen hatte.
    „Also gut, genug“, erklärte er. Sein unwillkommener Gast erblasste augenblicklich. „Keine Sorge“, Rio zwang sich zu einem Lächeln, „Sie haben nichts zu befürchten.“
    „Ich fürchte mich nicht“, sagte sie hastig, doch ihre Stimme bebte dabei.
    „Ich hätte die Situation nicht so kompliziert machen sollen. Wenn Sie nicht sagen wollen, wer Sie sind, bis Sie sicher sein können, dass Rio D’Aquila hier ist, dann ist das in Ordnung.“
    „Ich kann Mr D’Aquila auch anrufen, wenn ich wieder in der Stadt bin …“, begann Izzy.
    „Sie kommen aus New York?“
    „Ja, aber Sie brauchen wirklich nicht …“
    „Ich bin nicht der Butler.“
    Sie lächelte zögernd. „Das dachte ich mir schon.“
    Rio ahnte, dass sie wütend werden würde, wenn er sich zu erkennen gab, aber das war nicht wichtig. Er würde sich als der Mann vorstellen, den sie sehen wollte, sie würde ihm sagen, weshalb sie gekommen war, und die Sache wäre geklärt.
    Als er seine Hand ausstreckte, beäugte sie sie einen Moment argwöhnisch, ergriff sie dann aber. Sie hatte eine schmale, feminine Hand, und Rio fühlte überrascht die Schwielen an der Innenfläche. Ihre Finger waren eiskalt, was ihn ebenso

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