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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Plötzlich klang Lärm vor ihnen auf. Er kam aus einem der gelben Häuser. Ein Schild hing über der Tür und pendelte knarrend im leichten Wind, der durch die Straße strich und hier und da kleine Staubwölkchen wie die Arme von Gespenstern aufwirbelte. Weder Peter noch Claudia vermochten die fremdartigen Schriftzeichen zu deuten, aber dem Lärm nach mußte es sich um eine Gastwirtschaft handeln.
    Das bedeutete: Menschen!
    Menschen in dieser Alptraumstadt!
    »Hinein«, zischte Peter Kirst und glitt durch die Pendeltür in den Innenraum. Der Eingang hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem eines Western-Saloons in den Kino-Filmen. Claudia huschte direkt hinter ihrem Gefährten her.
    »Hallo«, murmelte er.
    Der Gastraum war voll besetzt. Die Anwesenden wandten sich zu den Ankömmlingen um.
    »Helfen Sie uns, bitte«, hörte Peter das Mädchen halblaut sagen. »Wir werden verfolgt!«
    Einer der Männer am vordersten Tisch stand auf. Er bewegte sich mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze. »Aber sicher«, lächelte er und kam auf die beiden Menschen zu.
    Peter Kirst erstarrte. Ein eisiger Schauer strich über seinen Rücken. Die Angst kroch in ihm hoch.
    Neben ihm stieß Claudia einen schrillen Schrei aus. Ihre Augen waren vor Entsetzen geweitet.
    Der Mann verwandelte sich.
    Die Konturen seines Kopfes zerflossen, verformten sich, wurden zu einem grauenerregenden Raubtierschädel. Und seine Hände - seine Pranken schossen vor, die Krallen gespreizt.
    Griffen erbarmungslos nach Claudia Martin!
    »Hooaarrgh«, fauchte die Bestie geifernd !
    ***
    Über dem Loire-Tal schien die Sonne und meinte es wirklich gut mit den Menschen. Dennoch hatte die Stimmung im Château Montagne den Tiefpunkt erreicht.
    Zwei Menschen gab es noch im Schloß, die denken konnten - zwei, die auf geheimnisvolle Weise immun gegen die Apathie-Seuche waren, die sich von St. Etienne aus kreisförmig ausbreitete und immer größere Flächen abdeckte.
    Und St. Etienne war nur einer von über hundert Punkten, von denen aus sich die Seuche ihre Opfer holte und Menschen zu willenlos dahinvegetierenden Wesen machte, die weder eines klaren Gedankens fähig waren noch auf irgendwelche äußerlichen Reize reagierten!
    Verdummungs-Pest hatte Kommissar Jean LaCourtine von der Polizei in St. Etienne diese Seuche genannt, der nur durch einen Zufall zu den etwa fünfzehn Menschen gehörte, die immun waren wie Professor Zamorra und Nicole Duval. Zufall war es gewesen, daß er sich im selben Kino wie Zamorra befunden hatte und sich unter den magischen Schutzschirm hatte retten können, den Zamorras Amulett erzeugte. Dafür traf ihn das Grauen vielleicht um so furchtbarer, weil er mitansehen mußte, wie die Menschen um ihn her, seine Freunde und Bekannten, in Apathie verfielen und es keine Möglichkeit gab, ihnen zu helfen.
    Nicht einmal Professor Zamorra sah eine Möglichkeit, wie er ihm mitgeteilt hatte!
    An Zamorra dachte auch Nicole Duval in diesem Augenblick, und an dessen Weigerung, Menschen in die Sicherheitszone von Château Montagne zu holen. Aber hatte Zamorra damit nicht Weitsicht bewiesen, weil Minuten nach seiner Entscheidung der magische Abwehrschirm um das Château zusammengebrochen war?
    Hatte Zamorra in die Zukunft gesehen? Hatte er deshalb gegen Nicoles Vorschlag entschieden, um nicht etwas später das Château angefüllt mit Verdummten zu haben?
    Nicole wurde aus ihrem Chef und Geliebten nicht mehr klug. Er kam ihr verändert vor, seit er von seinem Trip aus der Vergangenheit zurückgekehrt war. Sie versuchte noch einmal, die vergangenen Ereignisse im Geist zu ordnen, um zu ergründen, wieso Zamorra sich verändert hatte.
    Mit ihrem Vorschlag, zur Premiere eines Weltraum-Horrorstreifens in einem Kino in St. Etienne zu gehen, hatte es begonnen. »Die Vampire vom Planeten Dragon« waren plötzlich Realität geworden und aus der Film-Leinwand in den Zuschauerraum eingebrochen, um furchtbar unter den Menschen zu wüten. Nur wenigen war unter dem Schutz von Zamorras Amulett die Flucht gelungen. Daraufhin explodierte das Kino, und einige Menschen beobachteten, wie aus der Explosion heraus ein seltsames Raumschiff in den Himmel raste.
    Erst am nächsten Tag hatte sich das Grauen in seinem vollen Ausmaß gezeigt. Von dem explodierten Kino aus breitete sich eine magische Strahlung aus, die jeden betroffenen Menschen unrettbar zu einem apathisch vor sich hinvegetierenden Bündel Leben machte. Es gab keine Möglichkeit, diese Strahlung einzudämmen. Und

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