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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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Richtung Camp.
    Ihm war anzumerken, dass er sich ebenso unbehaglich fühlte wie sie. In dem Moment, in dem sie den Schritt wagte, wandte Rob ihr wieder das Gesicht zu, und sie sprachen beide gleichzeitig.
    Er lächelte, und es war, als würde die Sonne durch die Wolken brechen. „Du zuerst.“
    „Ich wollte nur sagen … Auf Wiedersehen.“
    „Du wirst zurechtkommen?“
    Honor wusste, dass er nicht nur den Sturm meinte. „Ja. Danke – für alles.“ Für zehn Tage, an denen mir das Leben leichter gefallen ist. Dafür, dass ich dich bei mir haben durfte. Sie hoffte, dass er sie verstand. Er enttäuschte sie nicht.
    „Wirklich gern geschehen. Auf Wiedersehen, Honor.“ Er umarmte sie und wollte sie auf den Mund küssen.
    Sie war nicht bereit, einen letzten Kuss zu riskieren, und drehte den Kopf weg. Rob bewegte sich nicht, er blinzelte nicht einmal. Er stand einfach reglos da und wartete geduldig.
    Ihre Willenskraft ließ sie im Stich, womit er bestimmt gerechnet hatte. Sie entspannte sich in seinen Armen, fast entglitt der Brief ihren zitternden Fingern. Seine Lippen trafen ihre auf halbem Weg zu einem sanften, zärtlichen Kuss voller Traurigkeit.
    Ein Abschluss.
    Der Kummer raubte ihr jede Kraft, und Honor brach zusammen. Rob stützte sie, während er sie leidenschaftlicher küsste. Sie spürte, dass sich sein Körper an ihrem regte, und sie reagierte darauf, sie konnte nicht anders. In letzter Sekunde riss sie sich zusammen und stieß Rob von sich.
    Nicht gefühllos, aber endgültig.
    Wütend, gekränkt und verzweifelt blickte er sie an, doch Honor sah keinen Hass in seinen schönen blauen Augen auflodern, wofür sie sehr dankbar war. Denn damit wäre sie nicht fertig geworden.
    In dem aufziehenden Sturm konnte sie sein Flüstern eigentlich nicht hören, und dennoch tat sie es.
    „Finde das Paradies, Honor.“
    Obwohl in seinen Worten keine böse Absicht lag, trafen sie Honor bis ins Mark. Weil es völlig unmöglich war, jemals aus der Lage herauszukommen, in der sie steckte. Als Rob ins Wasser watete, um zu seinem Boot zu schwimmen, reckte sie das Kinn und riss sich zusammen. Falls er zu ihr zurückblickte, sollte er sie nicht weinen oder auf den Sand sinken sehen.
    Sie hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Rob überwand das Riff, kletterte in sein Boot und fuhr im Kielwasser des Versorgungsschiffs aufs offene Meer.
    Nicht ein einziges Mal schaute er zurück.

12. KAPITEL
    Wie in jedem Jahr begann die Regenzeit fast über Nacht. Dann dauerte es höchstens vierzehn Tage, bis das zunächst noch erträgliche Wetter gefährlich wurde.
    Der Sturm, der Rob beunruhigt hatte, als er vor einem Monat abgefahren war, hatte sich in nichts aufgelöst. Der danach war ein bisschen heikel gewesen, und derjenige, der diese Woche erwartet wurde … der könnte ein Problem werden. Nicht für die Insel, aber für den einzigen Menschen, der auf ihr lebte.
    Es wurde Zeit, nach Cocos zurückzukehren.
    Der Moment machte Honor jedes Jahr tieftraurig.
    Und in diesem Jahr war sie fast untröstlich. Weil es das letzte war.
    Nachdem Robs Boot schließlich um den südlichen Rand des Atolls verschwunden war, hatte sie den zerknitterten Brief, den Mark mitgebracht hatte, wieder in den Sack gesteckt und schlicht vergessen.
    Erst eine lange, quälend langweilige Woche später hatte Honor sich an den Umschlag erinnert und ihn aufgerissen. Ein Jobangebot. In dem Schreiben hatten ihre Vorgesetzten ihre wichtige und erstklassige Arbeit gewürdigt und Honor angeboten, zu einem anderen Projekt zu wechseln. Als wäre das eine Belohnung dafür, dass sie es so lange auf Pulu Keeling ausgehalten hatte. Als hätte sie es für diese Leute getan.
    Sie hatte verächtlich geschnauft und den Brief weggeworfen. Da sie auf der Insel grundsätzlich keinen Abfall zurückließ, hatte er danach zusammengeknüllt unten im Schwimmsack gelegen. Eine Woche später hatte Honor ihn wieder herausgeholt, ihn glatt gestrichen und ihn noch einmal gelesen.
    Sieben lange, eintönige Tage danach war ihr bewusst geworden, dass Nate und Justin die Insel verlassen hatten. Honor spürte die beiden nicht mehr im Raunen des Winds, das durch das Überdach drang. Sie hörte im Schnalzen der Seeschwalben nicht länger das Lachen ihrer Jungs nachhallen. Sie waren einfach … weg.
    Immer hatte sie geglaubt, Nate und Justin loszulassen wäre ein allmählicher Vorgang, der im Zeichen stimmungsvoller Ereignisse und bitterer Trauer stand. Nicht einfach diese Abwesenheit eines

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