Julia Extra Band 356 - Ebook
und Ari mit ihr die Tanzfläche betrat. Dennoch erstarrte sie im ersten Moment, als er sie an sich zog.
„Entspann dich, Christina“, flüsterte er. „Überlass deinen Körper dem Rhythmus der Musik. Ich weiß, dass du es kannst.“
Natürlich wusste er es. Es gab nur wenig, was er nicht über ihren Körper wusste. Und sie musste herausfinden, was sie jetzt empfand, wenn er sie in den Armen hielt, oder nicht? Wenn sie ihm eine Chance geben wollte.
Also folgte Tina seinem Rat und überließ sich ganz der Musik. Ari hielt sie fest an sich gepresst, sodass sie jeder Bewegung seines Körpers folgen musste. Schon bald pochte ihr Herz schneller als der Takt der Musik. Heißes Verlangen durchflutete sie. Sie tanzte mit einem „griechischen Gott“, der ganz ihr gehörte, wenn sie nur wollte, und die Versuchung war übermächtig, zu nehmen, was immer er ihr zu bieten hatte.
Ari kostete Tinas Hingabe auf der Tanzfläche so weit wie möglich aus. Es war ein wundervolles Gefühl, sie in den Armen zu halten. Sie waren in jeder Hinsicht wie füreinander geschaffen. Er genoss es, wie sie ihre hohen, straffen Brüste und ihre sanft gerundeten Hüften an ihn presste, und sein Verlangen, sie wieder ganz für sich zu haben, wuchs ins Unermessliche.
Viel zu schnell endete der Walzer. Tina wich zurück. Ihre Wangen waren gerötet, sie hielt den Blick gesenkt, als wollte sie ihre Gefühle verbergen. Ari war sich sicher, dass sie die Nähe als genauso erregend empfunden hatte wie er, aber ob es genügte, um sie umzustimmen, wusste er nicht.
Der Zeremonienmeister lud nun alle Gäste auf die Tanzfläche zu einem Song ein, den sich die Braut gewünscht hatte. Schon bei den ersten Takten verstand Ari, warum. Er und Christina hatten Stevie Wonders Version des Stückes in Australien oft gehört.
„You are the sunshine of my life“, sagte er, wobei er sich daran erinnerte, wie er die Worte damals auf sie bezogen hatte. „Das Lieblingslied eures Vaters.“
„Ja“, erwiderte sie heiser. „Cass vermisst ihn auch. Er wäre heute so stolz auf sie gewesen.“ Tina blickte scheu lächelnd auf. „Es überrascht mich, dass du dich noch daran erinnerst.“
„Manche Lieder gehen einem unter die Haut. Du warst ja wirklich die Sonne meines Lebens, als wir damals zusammen waren, Christina.“
Ihr Lächeln verschwand. „Die Nacht seitdem war besonders lang. Obwohl ich überzeugt bin, dass du anderswo genug Sonnenschein gefunden hast.“
„Nicht von der gleichen Art.“
Sie wich seinem Blick aus. „Wir müssen jetzt tanzen.“
Diesmal zierte sie sich nicht, als er sie in die Arme nahm. Immerhin ein Fortschritt, dachte er, obwohl er sich wünschte, dass sie mit den Anspielungen über die vielen anderen Frauen in seinem Leben aufhören würde. Die Vergangenheit war vorbei und vergessen. Es musste es schaffen, Tinas Blick auf die Gegenwart und die Zukunft zu lenken.
Entschlossen beugte er sich zu ihr herab und flüsterte ihr ins Ohr: „Wichtig ist nur, was wir zwei jetzt zusammen haben können, Christina.“
Sie antwortete nicht. Ari konnte nur hoffen, dass sie darüber nachdachte.
Tina ihrerseits wünschte sich inständig, sie hätte alles andere als das Hier und Jetzt vergessen und so tun können, als wäre sie Ari zum ersten Mal begegnet. All die anderen Frauen wären ihr egal gewesen, und sie hätte nur zu gern geglaubt, er wäre der Mann fürs Leben.
Vielleicht konnte es ja so sein, wenn sie es schaffte zu vergessen, wie sehr er sie verletzt hatte. Er hatte gesagt, er wolle ihr die Träume wiedergeben, die er ihr zerstört hatte. Aber es war riskant, ihm zu glauben. Wenn er sein Wort nicht hielt, würde sie sich doppelt dafür verachten, dass sie sich wieder hatte einwickeln lassen, und womöglich für den Rest ihres Lebens eine völlig verbitterte Frau sein.
Allerdings würde er dafür bezahlen. Wenn er sein Treueversprechen brach, würde er Theo und weitere mögliche Kinder verlieren. Ein Sorgerechtsstreit bliebe ihr erspart. War es da das Risiko nicht wert?
Die letzten Takte des Lieblingsliedes ihres Vaters verklangen. Tina sah, wie Cass zu ihrer Mutter ging, die mit Onkel Dimitri getanzt hatte, und sie umarmte und küsste. Ein Anblick, der ihr einen Stich versetzte. Sie wusste, ihr Vater hätte sich nichts mehr gewünscht, als dass sie Ari heiratete.
Zögernd blickte sie zu dem Mann auf, der der Vater ihres Sohnes war. Der Blick seiner faszinierenden bernsteinfarbenen Augen versprach ihr Zärtlichkeit und Leidenschaft.
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