Julia Extra Band 356 - Ebook
warst?“
Lachend zog er sie an sich und küsste zärtlich ihre Nasenspitze. „Du bist der Inbegriff von cool, Bella bellissima . Verändere dich bitte nie, meine Schöne!“
Verändere dich bitte nicht …
Aber sie hatten sich beide verändert! Doch darüber wollte sie nicht nachdenken, nicht in dieser Nacht. Diese Nacht sollte kostbar und vollkommen in ihrer Erinnerung bleiben. „Weißt du noch, wie sehr wir uns gewünscht haben, dass unser erstes Mal so perfekt wie möglich sein sollte? Rosenblüten, sanfte Musik, Kerzen …“
„Das war eher deine Vorstellung. Ich habe mir mehr darüber den Kopf zerbrochen, wo ich einen Apotheker auftreiben könnte, der meinen Vater nicht kennt.“
Sie lächelte. „Ich habe uns immer mit Romeo und Julia verglichen.“
„Es ist zumindest fast genauso tragisch gewesen.“
Nach einer kurzen Pause wagte Bella endlich, ihre brennende Frage zu stellen. „Mit wem hast du es das erste Mal getan?“
„Ich kann mich nicht erinnern.“
„Lügner.“
Nach einigen Augenblicken antwortete er schließlich: „Okay. Es war ein Mädchen von der Uni.“
Natürlich … Bella hatte nichts anderes erwartet. Aber es schmerzte sie trotzdem.
„Es gibt etwas, was ich dir sagen möchte“, begann sie. „Ein Jahr nachdem du weggegangen warst, wäre ich dir fast zur Queensland Universität gefolgt.“
„Ich hatte mich immer gefragt, ob du wohl nachkommen würdest“, erwiderte er leise. „Was ist passiert? Hast du es dir anders überlegt?“
„Ja. Mir wurde klar … Ich hätte es nicht ertragen, wenn du mich nicht mehr gewollt hättest. Du hattest ja deutlich zum Ausdruck gebracht, dass es aus ist zwischen uns, als du Willara verlassen hast.“
„Ja …“ Er seufzte tief. „Ich wollte dich schützen.“
„Vor was?“
„Vor mir.“
„Oh, Damon!“
„Das musste ich, Bella! Und es war schwer, glaube mir. Aber du hattest noch ein Jahr in der Schule vor dir, und ich musste einfach fort von Willara.“
Er nahm ihre Hand und streichelte sie sanft. „Brauner Nagellack. Der ist neu, oder?“
Es war ein so offenkundiger und fast schon plumper Versuch, das Thema zu wechseln, dass Bella fast protestiert hätte. Aber sie wollte nichts sagen oder tun, was die Magie dieser Nacht zerstört hätte.
„Gefällt er dir?“
„Super. Sehr schokoladig. Ziemlich sexy.“
Langsam massierte er jedes ihrer Fingergelenke, was eine überraschend entspannende, ja fast einschläfernde Wirkung auf Bella hatte. Doch plötzlich hielt er inne. „Ist dein erstes Mal mit Kent gewesen?“
Sie zog ihre Hand zurück. „Nein! Warum glaubst du das?“
„Nur so eine Ahnung.“
„Weit gefehlt!“
„Wer war es dann?“
„Niemanden, den du kennst. Ein Typ, den ich in den Ferien am Strand kennengelernt und danach schnell wieder vergessen habe.“
Damon erwiderte nichts, doch sie glaubte, ein Schmunzeln in der Dunkelheit zu erkennen.
Wahrscheinlich würde sein Lächeln noch breiter werden, wenn er die Wahrheit über ihr Liebesleben erfahren würde, dass nämlich keine ihrer Beziehungen länger als ein paar Monate gedauert hatte. Ihre Freunde waren alle okay gewesen, doch über kurz oder lang hatte sie immer irgendeinen Fehler an ihnen gefunden.
Nie hatte sie jemanden getroffen, der all ihre Bedürfnisse befriedigt hätte, jemanden, der humorvoll, aufregend und sexy war. Mit dunklem Haar, grauen Augen und starken, geschickten Händen.
Es war lächerlich, auf ein Abziehbild von Damon zu warten. Wirklichkeitsfremd, unfair und dumm. Das wusste sie. Aber sie konnte nicht anders.
Im Grunde hatten sie beide nicht das Recht, eifersüchtig auf das Liebesleben des anderen zu sein. Nie würden sie ein Paar sein. Es blieb ihnen nur diese eine wundervolle Nacht – schon bald musste Damon wieder aufbrechen.
Zärtlich strich sie über seine muskulösen Arme und spürte die vernarbte Haut auf seinem Oberarm. „Ein schrecklicher Gedanke, dass eine Kugel hier durchgedrungen ist.“
„Es war keine schlimme Sache.“
„Aber was, wenn es anders gewesen wäre?“ Sie drückte ihre Hand auf seine Brust und spürte den gleichmäßigen Schlag seines Herzens.
„Du machst dir zu viele Sorgen, Bella!“
„Ja, das tue ich.“
„Früher bist du nicht so gewesen.“
„Vielleicht weil ich nichts hatte, worum ich mir hätte Sorgen machen können.“
Er rückte näher zu ihr heran und legte ihr besitzergreifend den Arm über ihre Hüfte. „Du wirst mich doch nicht etwa in deine neue Sorgenliste
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