Julia Extra Band 356 - Ebook
nicht der Einzige gewesen.“
Obwohl Bella einen leichten Ton angeschlagen hatte, herrschte plötzlich unbehagliches Schweigen.
„Ich werde mal nach den anderen sehen“, sagte sie plötzlich und verschwand, doch nur wenige Minuten später kam sie zurück. „Alles in Ordnung. Niemand kann schlafen, Paddy hört Radio. Der Sturm hat inzwischen südlich von uns die Küste erreicht.“
Sie ließ sich wieder aufs Sofa fallen und zog die schlanken Beine unter sich. Wie so oft in diesen letzten Tagen musste Damon ihre Schönheit bewundern, doch gleichzeitig war ihm elend zumute. Eine ganze Nacht lang war sie seine Bella gewesen; leichtsinnig, wild und liebevoll. Eine Nacht lang hatten sie einen Traum gelebt, aber wie alle Träume ließ auch dieser sich nicht festhalten, sondern war wie eine Seifenblase zerplatzt.
Sie hatte in ihm ein schmerzendes Verlangen ausgelöst, das stärker war, als er es je erlebt hatte. Doch unglücklicherweise hatte sie dann die entscheidenden Frage gestellt: Welchen Sinn hätte es, sich noch mehr aufeinander einzulassen?
Er hatte nicht die Absicht, sesshaft zu werden und in irgendeiner australischen Redaktion am Schreibtisch zu sitzen. Das würde ihn ersticken.
Als hätte sie seine Gedanken gelesen, sprang Bella mit einem ungeduldigen Seufzen auf und sortierte mit angespannter Miene die Kissen und Decken, die Jessie ihnen hingelegt hatte.
„Magst du es lieber weich oder hart?“
„Wie bitte?!“
Sie hielt zwei Kissen in die Höhe.
„Oh, das ist mir egal.“
„Hier, fang auf.“ Sie warf ihm ein dickes Kissen und eine Decke zu.
„Du möchtest also schlafen?“
„Jedenfalls lege ich mich hin“, erwiderte sie.
Bella arrangierte die Kissen auf dem Sofa und Damon streckte sich auf dem Teppich aus, die Hände unter dem Kopf verschränkt. Doch kaum hatten sich beide hingelegt, da riss ein splitterndes Krachen sie plötzlich aus ihrer Ruhe.
„Das war ganz in der Nähe, ich schau mal nach“, sagte Damon und eilte zur Eingangstür. Im Schein der Taschenlampe sah er, dass ein Baum auf das gegenüberliegende Haus gefallen war und das Vorderdach eingedrückt hatte.
„Oh nein!“, rief Bella erschrocken, die jetzt neben ihm stand.
„Welches Haus ist es?“, erklang auf einmal Jessies Stimme hinter ihnen. Sie stand im Flur und zog sich gerade eine Strickjacke an.
„Schräg gegenüber, das weiße Haus“, antwortete Damon. „Lebt dort jemand?“
„Ja … Oh mein Gott! Ein nettes junges Paar mit einem Baby.“
„Ich gehe rüber und sehe nach, ob alles in Ordnung ist.“
Jessie schüttelte energisch den Kopf. „Nein, Damon. Du kannst jetzt nicht raus. Es ist viel zu gefährlich.“
„Damon, du hast versprochen, kein Risiko einzugehen“, erinnerte auch Bella ihn, als Paddy auftauchte.
„Im Radio haben sie gesagt, dass uns das Auge des Sturms in Kürze erreichen wird“, erklärte er. „Der Wind wird sich also für ein paar Minuten legen. Dann könntest du rübergehen, Damon.“
„Okay, das mache ich.“
„Ich komme mit“, rief Bella sofort.
Er schüttelte den Kopf. „Das kommt nicht infrage.“
„Oh doch. Falls die armen Leute dort Hilfe brauchen, können vier Hände mehr ausrichten als zwei!“
Damon sah ihren entschlossenen Blick und wusste, dass sie es ernst meinte. Zu seiner Überraschung versuchten weder Paddy noch Jess sie zurückzuhalten.
Fünf Minuten später ließ der Sturm nach, und eine unheimliche Stille breitete sich aus. Im Schein der Taschenlampe bot sich Damon und Bella ein gespenstisches Bild der Verwüstung. Bäume hatten ihre Äste verloren und aus umgeknickten Straßenlaternen hingen Drähte heraus.
„Gib mir deine Hand“, sagte Damon.
Obwohl Bella fest entschlossen war, mutig zu sein, war sie dankbar für diese Geste. Schnell bahnten sie sich ihren Weg zwischen heruntergefallenen Ästen und Schutt hindurch zum Haus auf der anderen Straßenseite.
„Hallo, ist da jemand?“, rief Damon, als sie vor der Tür standen.
Fast zeitgleich sahen sie die winkenden Strahlen einer Taschenlampe in einem der Fenster. „Ja, wir sind hier“, rief eine männliche Stimme.
„Ist jemand verletzt?“
„Nein, uns geht es gut. Wir hatten Glück.“
„Gott sei Dank. Sie brauchen also keine Hilfe?“, rief Damon nach oben.
„Nein, danke. Momentan nicht.“
„Okay. Bis später dann.“ Er ergriff Bellas Hand. „Wir müssen schnell zurück, der Wind wird wieder stärker.“
Im selben Augenblick erfasste eine kräftige Böe die beiden, sodass
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