Julia Extra Band 356
unterdrückte einen Seufzer, rollte sich zur Seite und versuchte, die körperlichen Zeichen seiner Erregung zu ignorieren. Fast wäre er eingeschlafen, als ein tiefes Seufzen ihn aufschreckte. Vorsichtig öffnete er die Augen und blickte zu Bella hinüber.
Sie saß auf dem Rand ihres Bettes. Das Mondlicht zauberte einen kleinen Heiligenschein auf ihr Haar und ließ unter dem Nachthemd die Form ihrer Brüste erahnen.
„Was ist los?“, fragte er schroffer als beabsichtigt.
„Entschuldige, ich wollte dich nicht aufwecken“, flüsterte sie.
„Ist alles in Ordnung?“
„Ja, aber ich kann nicht einschlafen.“
Wir beide können es nicht. „Soll ich vielleicht die Klimaanlage ausstellen, Bella?“
„Nein, daran liegt es nicht.“
Anmutig fuhr sie sich mit der Hand durch die Haare und Damon konnte nur noch bewundernd zu ihr hinübersehen. War sie so ahnungslos oder versuchte sie absichtlich, ihn zum Wahnsinn zu treiben? Damon schloss erneut die Augen und tat so, als ob er schläfrig wäre. Was sonst konnte er tun? Aufstehen, seinen Kopf an ihren warmen Hals schmiegen, die Hände unter ihr dünnes Nachtgewand schieben?
„Damon?“
„Ja?“
„Hast du dich je gefragt, wie es gewesen wäre, wenn wir damals einfach weitergemacht hätten?“
Mit pochendem Herzen setzte er sich auf und starrte sie an.
„Was ist das denn für eine Frage?“, sagte er schließlich.
Eine brennende, wusste er, aber das würde er nie laut zugeben.
Bella sagte nichts, doch er merkte, dass sie ihn ansah. Ihr Gesicht lag jetzt im Schatten und er konnte ihren Gesichtsausdruck nicht sehen. Hoffentlich konnte sie auch ihn nicht gut sehen!
Aber vielleicht hatte sie doch etwas erkannt, denn plötzlich bedeckte sie ihr Gesicht mit den Händen. „Es tut mir leid, Damon. Ich hätte das nicht sagen dürfen.“
Am liebsten wäre er aus dem Bett gesprungen. Er wollte sie in seine Arme nehmen und von Kopf bis Fuß mit Küssen bedecken. Er wollte ihr das Nachthemd vom Leib zerren und sie wild und zärtlich lieben. Er wollte ihr nahe sein, sich in ihr verlieren, sich in ihr finden.
Als Jugendliche hatten sie sich vieles einfallen lassen, um ihr Begehren auszuleben, ohne dass es zu einer wirklichen Vereinigung gekommen war. Sie hatten geplant, gewartet … doch dann hatte er alles zerstört und es war nie dazu gekommen.
Und jetzt, so viele Jahre später …
Herrgott, sie waren verantwortungsvolle Erwachsene, allein in einem Motelzimmer. Er brauchte nur die Hand zu ihr ausstrecken, und sie würde ihm gehören. Nie hatte er eine Frau so begehrt wie Bella.
Hast du dich je gefragt, wie es gewesen wäre?
Wenn er ehrlich war, hätte er sagen müssen: Ja, das habe ich. Und ich habe es tausendmal bereut, dass wir es nicht getan haben.
Stattdessen schwieg er und Bella saß unbeweglich da. Was ging in ihr vor? Weinte sie? Am liebsten hätte er das Licht angemacht, um ihren Gesichtsausdruck zu sehen. Schon bewegte er die Hand zum Lichtschalter.
„Es tut mir wirklich leid“, sagte sie schließlich. „Ich war fest entschlossen, die Vergangenheit ruhen zu lassen, als ich hörte, dass du kommen würdest. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Bitte, Damon, vergiss, was ich gesagt habe!“
Dies war der Moment, um ehrlich zu sein und ihr sein Bedauern auszudrücken.
Aber es war zu spät. Er war ein anderer Mann geworden, und Bella hatte die letzten Monate unter enormer Anspannung gestanden. Die Idee, mit Zoe zu verreisen, war gut und weitaus sicherer als solche Gespräche in der Dunkelheit über Sex und verpasste Chancen …
Damon räusperte sich. „Sicher, es macht wenig Sinn, in der Vergangenheit zu wühlen.“
Zu seiner Überraschung akzeptierte Bella seinen Kommentar. Sie legte sich wieder hin und zog die Decke bis unters Kinn. Nach einer Weile hörte er ihre gleichmäßigen Atemzüge und wusste, dass sie eingeschlafen war.
Seine Chancen, es ihr gleichzutun, waren jedoch gleich Null.
Bella erwachte, als es an der Tür klopfte und das Frühstück gebracht wurde. Verschlafen sah sie, wie Damon bereits vollständig angezogen aus dem Bad kam und das Tablett in Empfang nahm.
Voll Unbehagen erinnerte sie sich an ihre unbedachten Worte letzte Nacht. Wie um Himmels willen hatte sie ihm nur eine solche Frage stellen können? Was würde er jetzt von ihr denken?
Am liebsten wäre sie unter die Bettdecke gekrochen! Aber der Kaffe duftete so verführerisch …
„Guten Morgen“, sagte fröhlich Damon in lebhaftem Ton und stellte das Tablett
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