Julia Extra Band 356

auch in Brisbane lebte, Frieden geschlossen hatte. Stattdessen strich sie sich zufrieden über ihren Bauch. „Wir wollen, dass dieses kleine Wesen hier in Australien aufwächst.“ Dann blickte sie sich um. „Wo ist Abbey eigentlich?“
    Abbey war Zoes und Kents dreijährige Tochter, bezaubernd und spitzbübisch.
    „Gute Frage. Ich dachte, sie wäre mit Kent hinausgegangen, um euch zu begrüßen.“
    „Nein, es war nur Harry dabei.“
    Zoe runzelte die Stirn. „Ich hoffe, sie bringt nicht gerade meine Tischdekoration durcheinander.“
    Die Uhr am Ofen klingelte.
    „Soll ich mal nachsehen?“, fragte Bella.
    „Ja, danke. Ich muss mich um den Braten hier kümmern.“
    Im Esszimmer erblickte Bella einen liebevoll dekorierten, weiß gedeckten Tisch. Soweit schien alles in Ordnung zu sein. Doch aus dem Nebenzimmer kamen merkwürdige Geräusche und sie lugte vorsichtig um die Ecke. Fast verschlug es ihr den Atem, als sie Abbey mit einem lebendigen Huhn auf dem Schoß vor dem Kamin sitzen sah. In einem Puppenwagen befanden sich zwei weitere Tiere. Ein viertes Huhn kratzte auf dem Teppich herum.
    Abbey drehte sich um und legte den Finger auf den Mund. „Psst“, flüsterte sie. „Die Hühner schlafen.“
    Bella hielt sich die Hand auf den Mund, um nicht laut aufzulachen. Auf Zehenspitzen näherte sie sich der Kleinen. „Weiß deine Mami, dass die Hühner hier sind?“
    Abbey schüttelte den Kopf. „Nein, das gäbe nur Ärger. Aber ich musste sie reinbringen. Draußen ist es viel zu kalt für sie.“
    Lächelnd schüttelte Bella den Kopf. „Aber deiner Mom wird das mit den Hühnern hier drin ganz sicher nicht gefallen. Ich glaube, es wäre besser, wir bringen sie in ihren Stall zurück und decken sie mit ganz viel Stroh zu, damit sie es schön warm haben“, schlug sie vor. „Warte, ich hole Damon, damit er uns hilft, sie rauszuschmuggeln.“
    Fünf Minuten später rannten Bella und Damon vom Hühnerstall zurück zum Haus, ihre geheime Mission war erfolgreich beendet. In weißen Wölkchen zeigte sich ihr Atem in der frostigen Luft. Auf der hinteren Veranda blieben sie kurz stehen, bevor sie wieder ins warme Hause traten.
    „Komm her“, sagte Damon und nahm Bella in die Arme. Liebevoll strich er ihr über die Wange. „Habe ich dir schon gesagt, dass du die schönste werdende Mutter in ganz Australien bist?“
    „Ein- oder zweimal schon“, lachte sie und schmiegte sich eng an seinen warmen Körper.
    „Glaubst du, dass unser Kleines auch solche Tricks wie Abbey draufhaben wird?“, erkundigte sich Damon schmunzelnd.
    Bella küsste seine kalte Nasenspitze. „Mit dir als Vater wird es bestimmt ein wundervoller schlimmer kleiner Junge.“
    „Oder ein wundervolles schlimmes Mädchen.“
    Lachend gingen sie Arm in Arm ins Haus hinein.
    – ENDE –