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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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froh.“
    „Ich auch.“ Herzlichkeit und Verständnis lagen in seinem Blick. „Sehr, sehr froh.“

5. KAPITEL
    Unauffällig zückte Riley sein Handy. Neun Nachrichten von seinen Freunden, die sich wunderten, wo er so lange blieb. Also nichts Wichtiges, dachte er und steckte es wieder ein.
    Statt mit der Clique um die Häuser zu ziehen, saß er bei Stace in der Küche und lauschte amüsiert, wie sie Jeremy eine Anekdote aus dem Lokal erzählte. Es ging um drei Frauen, die ihren Geburtstag immer im Morning Glory feierten.
    „Sie bestellen alle Desserts auf der Karte zum Frühstück und stopfen sich richtig voll. Anschließend machen sie einen Einkaufsbummel. Es macht immer viel Spaß, sie zu bedienen, weil sie unglaublich gut drauf sind. Dieses Mal haben sie mir einen Einkaufsgutschein von Macy’s als Trinkgeld geschenkt.“ Stolz zog Stace ihn aus der Hosentasche. „Ich werde mich also demnächst auch mal ins Getümmel stürzen.“
    Riley freute sich über ihre glückliche Miene und ließ sich die Lasagne schmecken. Zwischendurch betrachtete er immer wieder die Bilder an der Wand: Krieger, Landschaften, Schlachtfelder. Alle waren mit einem schwungvollen J – für Jeremy – signiert. Der Junge hatte wirklich Talent und Fantasie. Auch Riley hatte in dem Alter ständig gezeichnet und war sehr kreativ gewesen.
    Jetzt überlegte er, wie sie von dem kümmerlichen Lohn und den meistens eher bescheidenen Trinkgeldern leben konnte. Für Jeremy musste sie ja auch noch sorgen. Kein Wunder, dass sie in diesem kleinen Haus wohnte, das bei jedem Windstoß in den Grundfesten erbebte.
    Er selbst hatte wenigstens die Möglichkeit, sich bei Gran wieder lieb Kind zu machen und wie gewohnt fürs Herumsitzen ein großzügiges Gehalt zu bekommen. Aber Stace war auf sich allein angewiesen.
    Aber es fühlte sich gut an, sich sein Geld durch harte, ehrliche Arbeit zu verdienen. Bei McKenna Media hatte er zwar auch an Konferenzen teilgenommen und die eine oder andere Entscheidung getroffen, aber wie Arbeit hatte sich das nicht angefühlt.
    Ich brauche einen Job, der mich richtig fordert, dachte Riley. Es musste doch etwas Sinnvolles geben, das er tun konnte. Seine Brüder redeten auch ständig davon, dem Gemeinwohl zu dienen und etwas Sinnvolles mit ihrem Leben anzustellen. Vielleicht war das gar nicht so verkehrt.
    Beispielsweise könnte er damit anfangen, die bei McKenna Media erworbenen Kenntnisse auf das Morning Glory anzuwenden, um das Lokal bekannter und profitabler zu machen.
    Nachdenklich betrachtete er Stace und wusste plötzlich, warum sie ihren Job liebte: Weil er einen Sinn hatte und einen Zweck erfüllte. Sie war mit Hingabe bei der Arbeit.
    Hingabe. Davor hatte er sich bisher gescheut. Und auch vor Zusammenhalt. Doch den spürte er hier in diesem Häuschen, wo sie dicht gedrängt am Küchentisch saßen – wie eine Familie. So etwas hatte er bisher nie kennengelernt. Das Gefühl war bittersüß.
    „Vergiss es! Mich sehen die da nie wieder!“
    Jeremys wütender Tonfall schreckte Riley aus seinen Gedanken. Den Themenwechsel hatte er offensichtlich verpasst.
    Der Teenager war aufgesprungen, mit durchdringendem Quietschen wurde der Stuhl dabei zurückgestoßen und hinterließ hässliche schwarze Streifen auf dem Fußboden. „Fragen nach der Schule kannst du dir also sparen. Ich verschwinde.“ Krachend fiel die Tür hinter ihm zu.
    Stace musste sich einstweilen geschlagen geben, stand auf und stellte ihr schmutziges Geschirr ins Spülbecken. Riley gesellte sich zu ihr und blickte aus dem Küchenfenster. Draußen braute sich ein Gewitter zusammen. „Alles in Ordnung, Stace?“
    Sie nickte. „Ich hätte nicht von der Schule anfangen sollen. Jeremy will einfach nicht einsehen, wie wichtig eine gute Schulbildung ist.“
    „Soll ich mal mit ihm reden? So von Mann zu Mann?“ Er stellte sich in Positur.
    Lachend griff sie nach einer Plastikschüssel. „Kluge Worte von dir?“
    „Nein, von meinem Großvater. Der war immer für einen weisen Spruch gut. Manchmal hatte ich den Eindruck, bei Konfuzius Unterschlupf gefunden zu haben. Und mein Vater …“ Darüber wollte er jetzt nicht sprechen. „Nennen wir es ‚die Weisheit der McKennas‘.“
    „Klingt gut. Einen Versuch ist es wert. Ich bin jedenfalls mit meinem Latein am Ende.“
    Eigentlich wollte er ja über eine rosigere Zukunft des Morning Glory reden, wurde jedoch immer wieder vom Thema abgelenkt.
    Nachdem sie gemeinsam klar Schiff in der Küche gemacht hatten,

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