Julia Extra Band 365
er das Wichtigste: Er hatte sich jahrelang gegen die Liebe gewehrt, wegen einer einzigen schlechten Erfahrung.
„Ich möchte mehr von all dem, Kate. Ich möchte dich. Dass du mein Leben teilst. Für immer.“
Sie schüttelte den Kopf und machte sich hastig los. „Nein, Brody, darüber kann ich jetzt nicht sprechen. Wir sind als Gäste hier und …“
Nun legte er ihr sanft die Hände ums Gesicht. „Riskier es, Kate! Mit mir zusammen.“
Sie errötete. „Ich … ich kann nicht. Du darfst nicht an etwas Unmögliches glauben. Schau auf die Fakten! Wir sind nicht füreinander bestimmt. Es hat mit einer Lüge begonnen, und das kann nur zu einem führen – zum Abschied!“
Kate machte sich los und eilte nach drinnen. Die Tür fiel mit einem lauten Krachen zu, das noch lange Zeit durch den Hof hallte.
10. KAPITEL
Die verbrannten Cupcakes auf dem Arbeitstisch schienen Kate zu verspotten. Sie hatte gedacht, sie könne ihr Pensum aufholen, wenn sie am Sonntagmorgen arbeitete, aber sie war so unkonzentriert, dass ihr gleich zwei Bleche hintereinander misslungen waren.
Als Joanne zum Helfen kam, wäre Kate vor Erleichterung beinah in Tränen ausgebrochen.
„Ich lass dich nicht gern allein, aber ich brauche ganz dringend frische Luft“, sagte sie zu ihrer Helferin. „Ich möchte joggen.“
„Geh nur, ich werde allein mit allem fertig. Deine Großmutter müsste auch jeden Moment erscheinen. Sie leistet mir bestimmt ein bisschen Gesellschaft.“
„Danke, Joanne!“ Kate band die Schürze ab und ging in den Laden.
In dem Moment kam ihre Großmutter herein und ging geradewegs zur Vitrine mit den Cupcakes, nachdem sie ein Päckchen auf den Tresen gelegt hatte.
„Guten Morgen, Kate.“
„Guten Morgen, Grandma!“ Kate küsste sie auf die Wange. „Wie geht es dir?“
„Ausgezeichnet. Und noch besser, wenn ich erst meine tägliche Dosis Cupcakes intus habe.“ Sie betrachtete das Angebot. „Und du? Unterwegs, um den attraktiven Arzt zu treffen?“
„Nein, zum Joggen.“
„Aha. Ach, bevor du gehst, Kind, sieh doch mal nach, was in dem Päckchen hier ist. Es lag vor der Tür.“
„Ach ja?“ Kate fragte sich, ob sie etwas bestellt und das vergessen hatte. Aber sonntags wurden keine Pakete geliefert. Sie nahm ein Messer und schnitt den Klebestreifen durch, dann öffnete sie den kleinen Karton. Drinnen war eine mit Samt bezogene Schachtel, darauf ein Kuvert mit Karte.
Kate öffnete dieses zuerst.
Manchmal braucht man etwas Glück, bevor man springt , stand darauf. Unterschrieben war mit Brody .
„Was hast du denn da?“, fragte ihre Großmutter und biss in ein Schokotörtchen.
„Ich weiß nicht.“ Kate öffnete den Deckel und seufzte leise. In der Schachtel war, befestigt an einem silbernen Ring, ein herzförmiger Anhänger aus Kunstharz, in den ein echtes vierblättriges Kleeblatt eingegossen war.
Ein Schlüsselanhänger, der auf Schlüssel wartete.
„Der Mann kennt dich gut“, kommentierte ihre Großmutter.
„Richtig. Aber …“
„Bevor du mir jetzt all die Gründe aufzählst, warum du ihn nicht lieben solltest, möchte ich dich etwas fragen. Weißt du, wie dieser Laden zu seinem Namen gekommen ist?“
Kate nickte. „Ja, Grandma. Aber erzähl sie mir noch einmal! Das ist eine meiner Lieblingsgeschichten!“
Ein warmes Lächeln huschte über Noras Gesicht, während sie sprach. „Als wir geheiratet haben, wusste dein Großvater, dass ich unbedingt einen kleinen Laden wie diesen aufmachen wollte. Aber ich hatte solche Angst! Ich war so jung, erwartete mein erstes Kind, mein Mann würde in den Krieg ziehen … An dem Morgen, als er nach Korea ging, wachte ich auf und fand einen hölzernen Teigschaber auf meinem Kopfkissen. Dein Großvater hatte ‚Nora’s Sweet Shop‘ in den Griff geschnitzt, mit dem Taschenmesser, das ich ihm zum Geburtstag geschenkt hatte. Er sagte, es wäre sein größter Wunsch, dass ich meine Träume verwirkliche! Und das habe ich dann auch getan! Dass du mit Andrew das Geschäft weitergeführt hast, hat mich sehr froh gemacht.“ Die alte Dame legte ihre Hand über Kates. „Jetzt bist du an der Reihe, das Ruder zu übernehmen … und Nora’s Sweet Shop zu neuen Zielen zu steuern.“
„Und wenn ich versage?“, fragte Kate leise.
„Es ist bereits ein Sieg, wenn man den Mut hat, seinen Traum zu leben“, versicherte ihre Großmutter ihr und umarmte sie fest. „Außerdem bin ich ja noch da. Du kannst auf meine Unterstützung zählen.“
„Danke,
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