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Julia Extra Band 365

Julia Extra Band 365

Titel: Julia Extra Band 365 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Lynne Graham , Shirley Jump , Maisey Yates
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reingehen, und ich laufe schnell nach oben und warte in dem Lagerraum neben der Suite darauf, dass du mir den Laptop bringst. Fünf Minuten – mehr brauche ich nicht, um die Fotos zu löschen. Du bringst den Laptop in die Suite zurück, und er wird nie wissen, was passiert ist!“, versuchte Julie sie zu überzeugen. „ Bitte , Tawny … es würde mir so viel bedeuten. Hast du noch nie etwas getan, was du später bereut hast?“
    „Ich würde dir ja gern helfen, aber ich kann doch nichts Illegales tun“, protestierte Tawny. „Dieser Laptop ist sein Privatbesitz. Wenn ich ihn an mich nehme, begehe ich eine Straftat …“
    „Er wird niemals erfahren, dass jemand anders ihn angerührt hat! Er wird nicht mal auf die Idee kommen“, wandte Julie heftig ein. „Bitte, Tawny, du bist die Einzige, die mir helfen kann. Und wir haben nicht mehr viel Zeit – übermorgen checkt er aus. Wir reden noch mal in der Mittagspause, bevor du deine Schicht beendest.“
    „Ich werde es mir nicht anders überlegen“, entgegnete Tawny fest und presste die Lippen missbilligend zusammen.
    „Bitte denk drüber nach – es ist ein todsicherer Plan“, beharrte Julie und stand auf. Sie senkte die Stimme zu einem Wispern. „Außerdem bin ich bereit, dich für dein Risiko zu bezahlen …“
    „Mich bezahlen ?“ Tawny glaubte, sich verhört zu haben.
    „Was kann ich denn sonst tun? Du bist meine einzige Hoffnung in dieser Situation“, klagte Julie. „Wenn du dich mit ein bisschen Geld besser fühlst, dann biete ich dir das natürlich an. Ich weiß doch genau, wie verzweifelt du dich darum bemühst, deiner Großmutter zu helfen.“
    „Pass auf, Geld hat mit meiner Einstellung zu dieser Sache nichts zu tun. Also erwähne es nie wieder“, erwiderte Tawny voller Unbehagen. „Wenn ich dir helfen könnte, würde es dich keinen Penny kosten.“
    Als Tawny an die Arbeit zurückkehrte, waren ihre Gedanken in Aufruhr. Navarre Cazier, so attraktiv, reich und privilegiert er auch sein mochte, hatte Julie benutzt und ihr Vertrauen missbraucht. Die Reichen dieser Welt lebten nach anderen Regeln. Hatte sie das nicht von ihrem eigenen Vater gelernt? Der hatte ihre Mutter schnöde sitzen lassen und lediglich ein erbärmliches Almosen gezahlt, als diese sich weigerte, das Kind abzutreiben. In Tawnys Kindheit hatte es keinerlei Extras gegeben – und wenig Liebe. Ihre Mutter hatte ihre Entscheidung, das Kind zu behalten, bitter bereut, und ihr Vater hatte nicht mal ansatzweise so getan, als würde er sich für seine illegitime Tochter interessieren.
    Rasch schob Tawny diese wenig hilfreichen Gedanken beiseite und dachte stattdessen an Julie. Sie hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, weil sie der Freundin ihre Hilfe verweigert hatte. Aber warum zum Teufel musste Julie ihr auch Geld anbieten, um an den Laptop zu gelangen? Es war ihr schrecklich peinlich, dass Julie genau wusste, in welch verzweifelter finanzieller Lage sie sich befand.
    Tawny arbeitete nur in dem Hotel, um genug Geld zu verdienen, damit ihre Großmutter Celestine weiterhin die Miete für ihr kleines Apartment in einer privaten Seniorenresidenz bezahlen konnte. Vor dem finanziellen Engpass der alten Dame hatte Tawny nämlich ihren Lebensunterhalt mit der Illustration von Kinderbüchern und dem Design von Grußkarten verdient, doch leider gab es in wirtschaftlichen Krisenzeiten zu wenig Aufträge, um sowohl Celestines Rente aufzubessern als auch ihre eigenen Kosten abzudecken. Jetzt zeichnete Tawny nur noch abends und an den Wochenenden.
    Wieder wanderten ihre Gedanken zu Julie. Tawny konnte es sich absolut nicht vorstellen, einem Mann zu erlauben, Nacktfotos von sich zu machen, aber sie konnte sehr gut nachvollziehen, dass Julie nicht länger als eine Art erotische Trophäensammlung auf dem Laptop dieses Typen existieren wollte. Sie konnte nicht fassen, dass ein Mann, den sie attraktiv gefunden hatte, ein solcher Widerling war.
    „Also gut, ich versuche, den Laptop für dich zu beschaffen“, sagte sie in der Mittagspause zu Julie.
    Sofort hellte sich das Gesicht ihrer Freundin auf. „Ich werde dafür sorgen, dass du es nicht bereust!“, versprach sie.
    Tawny war davon nicht sonderlich überzeugt, verbarg aber ihre Ängste, denn sie hatte das Gefühl, mutiger sein zu müssen. Sie trug farbenfrohe Vintage-Kleidung, hatte feste Ansichten, und ihr größtes Ziel war es, als Karikaturistin eine eigene Serie in einem Magazin oder einer Tageszeitung zu haben. Kurz gesagt, sie hielt

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