Julia Extra Band 365
sie es getan hatte.
„Allerdings bringt es mir nichts, wenn Sie gefeuert und verhaftet werden“, erklärte Navarre Cazier. „Wenn Sie meine Bedingungen in dieser Sache akzeptieren, werde ich die Polizei nicht einschalten und Sie sogar noch für Ihre Zeit bezahlen.“
Vollkommen verblüfft hob Tawny den Kopf und schaute ihn zornig an. „Mich für meine Zeit bezahlen? Ich gehöre nicht zu dieser Art Frau …“
Navarre lachte laut. Grimmige Belustigung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. „Mein Angebot beinhaltet nicht, dass Sie Ihre Kleider ablegen. Genau genommen beinhaltet es keinerlei sexuelle oder illegale Aktivitäten“, fügte er trocken hinzu. „Entscheiden Sie sich. Soll ich die Polizei rufen, oder sind Sie vernünftig und greifen nach dem Rettungsring, den ich Ihnen gerade zuwerfe?“
2. KAPITEL
Tawny straffte die Schultern. Sie schwankte zwischen Panik und irrationaler Hoffnung. „Erst müssen Sie mir sagen, wie dieser Rettungsring aussieht.“
„Oh nein, diese Information kann ich Ihnen erst geben, wenn ich Ihre Zustimmung habe“, entgegnete Navarre Cazier ohne Zögern.
„Ich kann doch nicht einer Sache zustimmen, von der ich gar nicht weiß, was es ist … Das können Sie nicht verlangen.“
Seine faszinierenden Augen funkelten wie kalte Smaragde. „Ich glaube, ich muss Sie daran erinnern, dass ich hier die Fäden in der Hand halte. Ich kann von Ihnen verlangen, was auch immer ich will. Natürlich können Sie mein Angebot ablehnen.“
„Ich möchte nicht des Diebstahls bezichtigt werden. Ein Vorstrafenregister kann ich mir nicht leisten“, gab Tawny widerwillig zu. „Ich bin keine Diebin, Mr Cazier …“
Navarre seufzte erschöpft. Scheinbar war er von ihrer Beteuerung alles andere als überzeugt. Tawny ballte die Hände zu Fäusten. „Dieses Angebot – könnte ich es annehmen und gleichzeitig meinen Job hier im Hotel behalten?“, fragte sie.
„Nur wenn das Hotel Sie mindestens zwei Wochen lang freistellt.“
„Nein, das geht nicht“, erwiderte Tawny schweren Herzens.
„Nun, ich habe ja bereits erwähnt, dass ich Sie für Ihre Zeit bezahlen werde“, bemerkte er trocken.
Die Erinnerung kam zur rechten Zeit, denn Tawny fragte sich gerade, wie sie das Apartment ihrer Großmutter weiter bezahlen sollte, wenn sie ihren Job verlor. „Was genau bieten Sie?“
„Nehmen Sie meinen Vorschlag an?“
Sie biss die Zähne zusammen. „Habe ich eine andere Wahl?“, fauchte sie. „Ja. Solange es nichts Illegales, Sexuelles oder Beleidigendes umfasst.“
„Woher soll ich wissen, was Sie als beleidigend empfinden? Sie verschwenden meine Zeit. Geben Sie mir eine endgültige Antwort.“
Tawny schenkte ihm einen Blick voller Feindseligkeit. Sie betrachtete die markanten Züge seines gebräunten Gesichts. Er war unglaublich gut aussehend – aber auch völlig emotionslos. Wie mochte sein Angebot aussehen? Sie war ein einfaches Zimmermädchen, das er noch dazu für eine Diebin hielt. Wie sollte sie einem wohlhabenden, einflussreichen Mann wie ihm nützlich sein?
„Wie viel würden Sie zahlen?“, fragte sie, wobei ihre Wangen schamrot brannten.
Navarre erkannte, dass sie nun bei den Geschäftsbedingungen angelangt waren. Er schätzte ihren Jahresverdienst als Zimmermädchen und verdoppelte ihn. Tawny wurde blass. Sie riss die Augen weit auf. In diesem Moment wusste er, dass er sie genau dort hatte, wo er sie haben wollte. Jeder Mensch hatte seinen Preis, und er hatte den ihren offensichtlich exakt getroffen.
Mit dieser Summe konnte Tawny jede Arbeitslosigkeit überbrücken und die Miete ihrer Großmutter bis zum Rest des Jahres und darüber hinaus bezahlen. Dennoch war es für sie eine bittere Pille, sein Angebot annehmen zu müssen. „Ich tue, was auch immer Sie verlangen, wenn Sie danach die Kameraaufzeichnung löschen.“
„Und ich akzeptiere dieses Arrangement, wenn Sie eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterschreiben, die Ihnen verbietet, Informationen aus meinem Privatleben an die Öffentlichkeit zu geben.“
„Das ist kein Problem. Ich bin keine Klatschtante“, versicherte Tawny. „Kann ich jetzt wieder an die Arbeit gehen?“
Navarre warf ihr einen ungeduldigen Blick zu. „Ich fürchte nicht. Sie können dieses Hotelzimmer nicht ohne Begleitung verlassen. Ich muss sicherstellen, dass alle Informationen, die Sie meinem Laptop möglicherweise entnommen haben, innerhalb dieser vier Wände bleiben.“
Endlich dämmerte Tawny, dass er einige hochsensible
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