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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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musste. Dass sich dieses Fieber, das da in ihm wütete, erst dann legen würde. Er erkannte, dass dieses Verlangen nach ihr wie eine Krankheit war, die all die Jahre über in ihm geschlummert hatte und jetzt wieder ausgebrochen war.
    Er verspürte ein heftiges Ziehen in der Lendengegend und beugte sich etwas vor. „Und was macht das Liebesleben?“, erkundigte er sich mit gesenkter Stimme.
    „Das Liebesleben?“
    Sein Blick war ruhig, aber seine Stimme schwankte minimal. „Gibt es niemand in deinem Leben, den du heute gern an deiner Seite hättest?“
    Justina schaute ihm in die glitzernden Augen, wild entschlossen, die Wahrheit für sich zu behalten. Weil er es sowieso nicht verstehen würde, dass sie es nach der Geschichte mit ihm nie mehr geschafft hatte, sich auf einen Mann einzulassen … selbst wenn da einer gewesen wäre, den sie anziehend genug gefunden hätte, um wenigstens den Versuch zu wagen.
    Warum also nicht so tun, als ob sie sich für Männer ebenso interessierte wie diese sich für sie? Bestimmt verlangte es doch ihr Stolz, dass sie irgendetwas in dieser Richtung zumindest andeutete? Immerhin war Dante konservativ und altmodisch genug, um in ihrem Single-Dasein so eine Art von persönlichem Versagen zu sehen.
    Sie trank noch einen Schluck von ihrem Wein. „Oh, das läuft auch ziemlich gut.“ Als sie sah, wie sich sein Gesicht verdüsterte, verspürte sie für einen kurzen Moment eine Art Triumph. Weil sie da bei ihm möglicherweise Eifersucht aufflackern sah, auch wenn das gar nichts war im Vergleich zu dem, was sie gefühlt hatte, als sie an jenem Tag in seine Hotelsuite gekommen war. Als sie gesehen hatte, wie ihm diese nackte Blondine zu Diensten gewesen war. Von plötzlicher Übelkeit überschwemmt, hob sie fragend die Augenbrauen, wie um ihn zu ermuntern, sein Verhör fortzusetzen.
    „Aber nichts Festes?“, bohrte er weiter.
    „Nein, nein.“ Ihr Ton sollte nahelegen, dass es sich um eine bewusste Entscheidung handelte, was natürlich keineswegs stimmte. Sie hatte nicht geahnt, dass sie jeden anderen Mann mit dem arroganten Toskaner vergleichen würde. „Ich will nichts Festes. Aber ich schätze mal, dass wir jetzt alles erschöpfend geklärt haben.“
    Abrupt wandte sie sich ab, um den Brigadegeneral zu ihrer Linken in ein Gespräch zu verwickeln, obwohl es eine ganze Weile dauerte, bis sie sich auf den Mann eingestellt hatte. Aber der alte Haudegen war ein guter Alleinunterhalter. Er kannte viele lokale Anekdoten über die Vorfahren des Bräutigams, die er mit großer Begeisterung zum Besten gab. Zu dumm nur, dass es Justina trotz alledem nicht gelingen wollte, Dantes Stimme zu überhören. Er unterhielt die aufgedonnerte Rothaarige, deren schrilles Lachen ihr in den Ohren gellte. Wenn sie Dantes Anwesenheit doch einfach ausblenden könnte! Justina glaubte fast, die Hitze zu spüren, die sein Körper neben ihr abstrahlte.
    Irgendwann klopfte jemand mit einem Löffel gegen ein Glas. Als sich der Vater der Braut erhob, um seine Rede zu halten, beugte sich Dante vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Du drehst mir ständig den Rücken zu, Justina. Ist dir eigentlich bewusst, wie unhöflich das ist?“
    „Psst. Ich weiß ja, dass du dich nur für dich selbst interessierst, aber jetzt musst du wirklich mal kurz still sein.“ Sie sah, dass ein Ausdruck von Frustration über sein Gesicht huschte, bevor sie sich zurücklehnte und zu dem vordersten Tisch schaute, wo der für sein Alter viel zu jugendlich gestylte Brautvater darauf wartete, dass es still wurde. Er klopfte ein paar ziemlich peinliche Sprüche, die eigentlich ein kollektives Aufstöhnen erfordert hätten, aber die Stimmung war so gut, dass alle anfingen zu kichern. Als Justina sich umschaute und nur fröhliche Gesichter sah, spürte sie, wie sie in ein tiefes Loch fiel. Es war plötzlich, als ob alle im Kreis um ein Lagerfeuer säßen. Nur sie war irgendwo außerhalb in Kälte und Dunkelheit gefangen. Die Außenseiterin, die nirgends wirklich dazugehörte. Und war das überhaupt jemals anders gewesen?
    Sie ließ die restlichen Reden auch noch über sich ergehen und lachte sogar an den richtigen Stellen, doch kaum war der Hochzeitskuchen angeschnitten, schnappte sie sich ihre Satin-Clutch und blickte sich um. Dante war immer noch mit der Rothaarigen beschäftigt, und der Brigadegeneral würde sie bestimmt nicht allzu sehr vermissen. Eine günstige Gelegenheit, sich unauffällig zu verdrücken. Und morgen war ein neuer Tag, an dem

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