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JULIA FESTIVAL Band 78: WIEDERSEHEN MIT DER GROSSEN LIEBE / DUELL DER LIEBE / VIEL ZU SCHÖN SIND DIESE NÄCHTE / (German Edition)

JULIA FESTIVAL Band 78: WIEDERSEHEN MIT DER GROSSEN LIEBE / DUELL DER LIEBE / VIEL ZU SCHÖN SIND DIESE NÄCHTE / (German Edition)

Titel: JULIA FESTIVAL Band 78: WIEDERSEHEN MIT DER GROSSEN LIEBE / DUELL DER LIEBE / VIEL ZU SCHÖN SIND DIESE NÄCHTE / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Sie musste jetzt stark sein, so stark, dass sie, wenn nötig, allein zurechtkommen würde.
    Sie hatte Jamie vor dem Fernsehgerät im Spielzimmer zurückgelassen. Auf dem Weg zur Küche wurde ihr klar, dass es ganz still im Haus war. Vielleicht hatte Jamie keine Lust mehr gehabt fernzusehen und las ein Buch. Er war eine Leseratte. Rowena hoffte, dass er in irgendeine spannende Geschichte vertieft war, weil sie dann Gelegenheit haben würde, darüber nachzudenken, was sie als Nächstes tun sollte.
    Jamie saß auf einem der Barhocker an der Theke, die die Küche vom Spielzimmer trennte. Ein Buch lag aufgeschlagen vor ihm, ein halb ausgetrunkenes Glas Milch stand in Reichweite. Als seine Mutter hereinkam, sah der Junge auf.
    Sofort erinnerte sich Rowena an Simons abwägenden Blick. Der Gesichtsausdruck ihres Sohnes in diesem Moment war schockierend ähnlich.
    „Gutes Buch?“, fragte sie wie beiläufig und ging zur Spüle, um den elektrischen Wasserkocher zu füllen.
    Keine Antwort.
    Rowena schaute ihren Sohn forschend an, während sie nach der Kanne griff.
    „Was ist hier los, Mom?“
    Ihr stockte der Atem. Schnell wandte sie sich wieder um und drehte den Wasserhahn auf. „Ich habe die Mädchen ins Bett gebracht.“
    „Ich meine, mit Dad und dir.“
    Wie hatte Jamie erraten, dass etwas nicht stimmte? Sie hatte geglaubt, sie hätte es bis jetzt ziemlich gut verheimlicht. „Was möchtest du wissen?“ Sie schaltete den elektrischen Wasserkocher ein und löffelte Kaffee in einen Becher, damit sie Jamie nicht anzusehen brauchte.
    „Ich hab’ dich gestern Nacht weinen hören. Es klang schrecklich. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Da ich dachte, dass Dad bei dir ist, wollte ich mich nicht einmischen. Aber als ich heute Morgen aufstand, war er nicht hier. Und heute Abend ist er auch nicht nach Hause gekommen.“
    Der Junge sprach so sachlich und beherrscht über das, was ihn verstört haben musste, dass Rowena zu Tränen gerührt war. Jamie war erst zehn und versuchte, ruhig und vernünftig wie ein Erwachsener zu sein. In seiner Sorge um sie packte er den Stier tapfer bei den Hörnern. Der arme kleine Kerl musste sich den ganzen Tag Gedanken darüber gemacht haben, und sie hatte es nicht sehen wollen.
    Jetzt hatte es keinen Zweck mehr, ihm die Wahrheit zu verschweigen. Jamie würde sich nicht mit nichts sagenden Worten trösten lassen. Wenn er alles erfuhr, konnte das jedoch dazu führen, dass er nichts mehr von seinem Vater wissen wollte.
    Heftige Wut überkam Rowena, und das half ihr, die Tränen zurückzudrängen. Begriff Phil auch nur ansatzweise, was er anrichtete, indem er seinem Ego von dieser Frau schmeicheln ließ?
    „Mom?“
    Sie musste Jamie eine Antwort geben. Wie ging sie am besten damit um? Rowena legte den Kaffeelöffel hin und drehte sich zu ihrem Sohn um. Zum ersten Mal verriet sein Blick die Angst, die Jamie zu verbergen glaubte. Und sie war wieder den Tränen nahe. Warum wurden die Unschuldigen zu Opfern der Wünsche und des Leids anderer Menschen?
    „Es tut mir leid, dass ich dich mit meinem Weinen beunruhigt habe, Jamie. Dein Vater und ich haben uns gestritten. Das tun Eltern manchmal, weißt du.“
    Jamie nickte ernst, gab sich jedoch nicht zufrieden. „So hast du aber noch nie geweint, Mom. Es hat überhaupt nicht wieder aufgehört.“
    Rowena stellte sich vor, wie er in der Dunkelheit gelegen und gehorcht hatte, und schämte sich, weil sie sich so hatte gehenlassen.
    In der vergangenen Nacht hatte sie das Gefühl gehabt, ihr ganzes Leben wäre zerstört, doch in Wirklichkeit war es das nicht. Es würde nur ein anderes Leben sein, selbst wenn Phil zurückkommen sollte. So wie früher würde es nie wieder sein, das war ihr jetzt klar.
    Aber damit würde sie fertig werden. Irgendwie.
    „Die Umstände können sich nun einmal ändern, Jamie“, sagte sie traurig. „Und es ist nicht immer leicht, sich mit Veränderungen abzufinden.“
    Jamies Augen funkelten plötzlich vor Wut, und seine Miene wurde trotzig. „Hat Dad dich wegen einer anderen Frau verlassen?“
    Rowena war schockiert. „Wie kommst du denn darauf?“ Das klang, als wollte sie es schlicht abstreiten, doch es war einfach ein erstaunter Ausruf. Warum hatte Jamie diesen Schluss gezogen? Oder hatte er vielleicht einen Teil des Streits zwischen Phil und ihr gehört?
    „Die Eltern der Hälfte meiner Klassenkameraden sind geschieden. Ich erfahre so einiges. Dad ist schon längere Zeit jeden Abend spät heimgekehrt, und die meisten

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