JULIA FESTIVAL Band 78: WIEDERSEHEN MIT DER GROSSEN LIEBE / DUELL DER LIEBE / VIEL ZU SCHÖN SIND DIESE NÄCHTE / (German Edition)
wahrscheinlich in kürzester Zeit zu neuem Reichtum gebracht haben.
„Verdammt, es geht jetzt nicht um Scott!“, sagte sie halblaut, wanderte auf und ab und versuchte, sich etwas für Lillians Wohltätigkeitsveranstaltung einfallen zu lassen.
Komischerweise wollte ihr heute aber rein gar nichts einfallen. Schließlich überlegte sie, ob Lillian und Ray wohl ein gutes Gespann abgeben würden und sich vielleicht gegenseitig helfen könnten. Diese Idee verwarf Antonia jedoch.
Nach Henry Devereux’ Tod hatte Lillian geschworen, unter keinen Umständen wieder mit einem Mann zusammenleben zu wollen. Antonia fragte sich, warum manche Menschen nur so unflexibel waren.
Die Stunden vergingen. Jocelyn war noch immer nicht nach Hause gekommen. Das sollte sie, Antonia, eigentlich nicht tangieren. Jocelyn hatte das Recht, nach Hause zu kommen, wann immer sie wollte.
Da keine ihrer Überlegungen zu einem Ergebnis führte, beschloss Antonia, endlich zu Bett zu gehen und alles erst einmal zu überschlafen. Morgen war ein neuer Tag, da würde ihr bestimmt etwas einfallen. Und dann würde sie morgen auch gleich Farbe besorgen und Teppichboden fürs Büro aussuchen. Wenn Scott Seton nächste Woche wieder bei ihr auftauchte, sollte das Büro prächtig aussehen!
Aber Antonia konnte auch nicht einschlafen. Immerzu musste sie nun an Sex denken. Ihr wurde bewusst, dass nicht einmal Frank Sheldon es fertiggebracht hatte, sie derart zu erregen wie Scott Seton heute Nachmittag. Das war schon ziemlich beunruhigend. Nein, heute Nacht schaffte Antonia es einfach nicht, sich zu entspannen.
Als Jocelyn endlich nach Hause kam, war Antonias Bett völlig zerwühlt. Die Leuchtziffern des Weckers zeigten beinah ein Uhr an! Wenn Scott Seton den charmanten Verführer bei Jocelyn gespielt hatte, war das aber ein verdammt langer Tag für ihn gewesen!
Antonia warf die Bettdecke zur Seite, sprang mit einem Satz aus dem Bett und lief zu Jocelyns Zimmer hinüber. Sie musste unbedingt wissen, was geschehen war. Sollte das Schlimmste passiert sein, würde sie sich damit abzufinden haben.
Die Tür stand offen. Überrascht blieb Antonia auf der Schwelle stehen. Jocelyn stand vor dem Spiegel und fuhr sich sanft mit den Fingern über die Lippen. Es sah so aus, als versuche sie, Gefühle, die ein anderer Mund dort erweckt hatte, wieder heraufzubeschwören.
Antonia meinte zu spüren, dass sich ein eiserner Panzer um ihr Herz legte.
Plötzlich ließ Jocelyn die Hand sinken und strich sich leicht über die Brüste.
Merkwürdig dunkle Gefühle stiegen in Antonia auf. Sie hielt das für Zorn. Dass sie eifersüchtig sein könnte, kam ihr nicht in den Sinn. Ein einziger Gedanke ging ihr immer wieder durch den Kopf: Scott Seton hat sich bei mir Appetit geholt und sich dann letztendlich bei Jocelyn abreagiert. Das ist doch wohl offensichtlich!
„Heute war er wohl nicht so kühl, wie?“, entfuhr es ihr schließlich.
Jocelyn drehte sich erschreckt um, verschränkte rasch die Arme vor den Brüsten, wurde dunkelrot vor Verlegenheit. „Oh, Toni, ich … Nein, es war überhaupt nicht kalt heute.“
„Ich meine Scott Seton“, sagte Antonia bissiger, als sie wollte.
„Scott? Ich war heute Abend nicht mit Scott aus, Toni. Ich war mit einem Freund aus dem Hospital verabredet.“ Ihre Gesichtsfarbe wurde noch eine Spur dunkler.
Verständnislos sah Antonia sie an. „Du … du warst nicht mit ihm zusammen?“
„Mit wem?“
„Mit Scott Seton natürlich!“ Antonia schrie jetzt fast.
Jocelyn schüttelte den Kopf, als könne sie das Benehmen ihrer Stiefschwester nicht verstehen.
„Ich habe Scott Seton seit der Party nicht mehr gesehen“, sagte Jocelyn dann.
Antonia versuchte, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen, was sich jedoch als ziemlich hoffnungslos herausstellte.
„Warum nicht?“, wollte sie wissen.
„Was soll das alles, Toni? Stimmt etwas nicht? Es ist schon spät, warum schläfst du noch nicht?“
Antonia runzelte die Stirn. Wenn Jocelyn nicht mit Scott zusammen gewesen war, warum hatte sie sich dann eben so berührt?
Endlich begann es Antonia zu dämmern. „Warst du etwa mit Robert aus?“
„Wie kommst du darauf?“, wich Jocelyn aus.
„Na, Robert – das ist doch dein Freund aus dem Krankenhaus!“, rief Antonia ungeduldig.
„Oh!“ Jocelyn wandte den Blick ab. „Ja … äh … das stimmt tatsächlich. Er hat mich eingeladen und … Nun, wir sind schon seit langer Zeit befreundet. Ich fand nichts Schlimmes dabei“, sagte sie leicht
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