JULIA FESTIVAL Band 84: DAS WEIHNACHTSWUNDER / FLITTERWOCHEN AUF DEN BAHAMAS / KÜSSE, HEISS WIE DAMALS / (German Edition)
bezahlt, damit sie das Kind austrägt, und sie geheiratet, damit ich einen rechtlichen Anspruch auf das Sorgerecht bekam.“
„Du hast sie dafür bezahlt, dass sie das Baby bekommt?“
„Meine Tochter ist keine Sache, Katie“, stieß er aus. „Sie ist ein wesentlicher Teil von mir. Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte Nina dafür bezahlt, dass sie Susannah losgeworden wäre?“
Katie schüttelte den Kopf. Ihr war klar, dass das Kind gerade zu dem Zeitpunkt jemand gewesen war, dem Carver seine Liebe hatte schenken können … als er glauben musste, seine Liebe zu ihr, Katie, würde nicht mehr erwidert. Dennoch musste sie daran denken, wie anders ihr beider Leben vermutlich verlaufen wäre, wenn Nina ihm nichts von ihrer Schwangerschaft gesagt und das Baby ohne sein Wissen abgetrieben hätte.
„Unmittelbar nach Susannahs Geburt überließ Nina das Baby mir und nahm ihr altes, wildes Leben wieder auf, wobei sie da genügend Geld hatte, um alles zu tun, was sie wollte“, fuhr Carver fort und gab Katie damit die Erklärung, wie er Nina „bezahlt“ hatte.
„Sie hat euch einfach im Stich gelassen?“
„Wir hatten uns bereits auf die Scheidung und die Übertragung des Sorgerechts auf mich geeinigt. Doch dann verunglückte Nina beim Fallschirmspringen und starb, bevor die Trennung offiziell vollzogen wurde.“
Katie musste das Gehörte erst einmal verdauen. „Und es hat ihr überhaupt nichts ausgemacht, das Baby dir zu überlassen?“
„Nina hasste es, schwanger zu sein, und war nur allzu froh, als alles vorbei war.“
Was für eine furchtbare Ehe musste das gewesen sein! Beide aneinander gefesselt durch ein Kind, das Nina nicht wollte und das Carver sehr viel bedeutete. „Dann hatte deine Tochter im Grunde also nie wirklich eine Mutter“, sagte Katie traurig.
„Sie hat mich.“
Sein grimmiger Ton veranlasste Katie aufzublicken, und sie zuckte zusammen, als sie Carvers anklagenden Blick sah. Es war, als wollte Carver sagen, dass nur auf seine Liebe Verlass sei und er seine Tochter nie im Stich lassen würde … wie er von Katie Beaumont im Stich gelassen worden war.
„Und sie hat meine Mutter, ihre Grandma, von der sie auch sehr viel Liebe bekommt“, fügte er bedeutsam hinzu, womit er Katie bewusst daran erinnerte, dass seine Mutter immer noch unter seinem Dach wohnte. Sein Blick wurde hart und stolz. „Denk ja nicht, dass meine Tochter ein benachteiligtes Kind ist. Denn das ist sie nicht.“
„Ich bin sicher, dass sie dir … sehr viel bedeutet.“
Katie nippte an ihrem Kaffee und versuchte, etwas Ordnung in ihre wirren Gedanken zu bringen, doch die kreisten immer wieder um das Wort „Liebe“. Carver hatte seine Frau nicht geliebt, aber er liebte seine Tochter … eine Liebe, die offenbar von seiner Mutter unterstützt und nicht zerstört wurde.
„Warum bist du nicht Arzt geworden, wie du es ursprünglich vorhattest, Carver?“, fragte sie unvermittelt.
„Ich verlor das Interesse daran, die ehrgeizigen Ziele meiner Mutter für mich zu verwirklichen“, antwortete er schroff und trank den Rest seines Kaffees in einem Schluck aus.
Da Katie befürchtete, er würde nun jeden Moment gehen, versuchte sie, ihm ihre Frage zu erklären: „Ich habe oft an dich gedacht und mir vorgestellt, wie du dein Studium absolvierst, dann den Facharzt in Chirurgie machst, was ja dein ursprünglicher Plan war …“
„Es tut mir leid, wenn ich dich enttäuscht habe“, unterbrach er sie ungeduldig.
Wie sollten ihm diese Erinnerungen auch etwas bedeuten, wo sie, Katie, sich nie bei ihm gemeldet hatte, um ihnen eine Bedeutung zu geben? Sie sah, dass er drauf und dran war, zu gehen, sah seinen abweisenden Blick, der verriet, dass er ihr das alles am liebsten gar nicht erzählt hätte. Es ging sie nichts an. Sie war ja nicht da gewesen.
Katie, die sich furchtbar schuldig fühlte, musste einfach irgendetwas sagen, um ihn festzuhalten. „Du hast mich nicht enttäuscht, Carver. Aber deine Mutter hat damals so eisern darauf bestanden, dass ich dir nicht im Weg stehen dürfte.“
Zum ersten Mal schien er nachdenklich zu werden. „Du hast mir nie im Weg gestanden, Katie.“
„Mag sein …“ Sie atmete tief ein und suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, um ihn nicht zu verletzen. „Mag sein, dass ich alles falsch verstanden habe … damals.“
„Wenn meine Mutter dir wirklich diesen Eindruck vermittelt hat, warum hast du nicht einfach mich gefragt?“
Während er mit gebrochenem Kiefer im
Weitere Kostenlose Bücher