Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
Vom Netzwerk:
finsteres Gesicht. Plötzlich sah sie ihrem Vater so ähnlich, dass Helen der Atem stockte. „Hm, mal sehen. Wie wäre es mit Prinz Charles? Oder Brad Pitt. Allerdings wäre seine Freundin bestimmt nicht begeistert.“
    „Melissa!“
    „Schon gut.“ Ihre Tochter löste sich von ihr und ging zum Fenster. „Na ja, der beste Kandidat wäre Milos. Er ist jung, sieht gut aus und ist reich. Und es ist offensichtlich, dass du ihm etwas bedeutest.“
    Helen atmete tief durch. „Eine gute Wahl.“
    Daraufhin warf Melissa ihr einen missmutigen Blick über die Schulter zu. „Okay, du hattest deinen Spaß. Und warum sagst du mir jetzt nicht, wer es wirklich ist?“
    „Weil du es weißt“, ließ sich in dem Moment eine vertraute Stimme hinter ihnen vernehmen.
    Als Helen sich umdrehte, sah sie Milos ins Zimmer kommen. Er warf sein Jackett aufs Bett und tauschte einen verständnisinnigen Blick mit ihr. Dann ging er zu Melissa. „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber ich bin es.“
    Ungläubig betrachtete sie ihn. „Du machst Witze“, sagte sie schließlich.
    Milos zog eine Augenbraue hoch. „Sehe ich so aus?“
    „Nein“, flüsterte sie, und Helen musste an sich halten, um nicht zu ihr zu laufen und sie in die Arme zu nehmen. „Du … du bist mein Vater? Und du weißt es …“
    „Seit kurz nach deiner Ankunft auf Santonos“, gestand er. „Glaub mir, ich war genauso schockiert wie du.“
    Sie schüttelte den Kopf und blickte nun zu Helen, die neben dem Bett stand. „Aber du hast es die ganze Zeit gewusst“, sagte sie vorwurfsvoll. „Und du hast es mir nie erzählt.“
    „Ich konnte nicht …“ Helen wollte ihr erklären, dass Richard sie auch hintergangen hatte, doch ihre Tochter ließ sie nicht ausreden.
    „Du hast es gewusst.“ Sie hielt sich die Ohren zu. „Und du hast es mir nicht gesagt. Oh nein, das ist zu viel!“
    Bevor einer von ihnen reagieren konnte, war sie weinend aus dem Zimmer gelaufen. Resigniert sank Helen aufs Bett und barg das Gesicht in den Händen. Sie hatte das Gefühl, dass man ihr den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. „Das wird sie mir nie verzeihen!“, flüsterte sie.
    „Natürlich wird sie das.“ Milos war erstaunlich ruhig. Er kam ums Bett herum und umarmte sie flüchtig. Dann richtete er sich lächelnd wieder auf. „Überlass sie mir, agape mou . Glaub mir, anders als bei deinem Vater werde ich leichtes Spiel mit ihr haben.“
    Sechs Wochen später heirateten Helen und Milos in der kleinen Kapelle auf dem Anwesen der Stephanides. Die Zeremonie war schlicht und fand im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Dennoch waren viele Inselbewohner erschienen, um dem Brautpaar ihre guten Wünsche zu übermitteln.
    Athene Stephanides wäre es lieber gewesen, wenn die Trauung in der Kathedrale in Athen stattgefunden hätte. Allerdings hatte sie eingesehen, dass es schwierig gewesen wäre, eine Sondergenehmigung zu bekommen, weil ihr Sohn ja bereits geschieden war. Außerdem wollten weder er noch Helen warten, und schließlich setzte Helen sich durch.
    Zuerst hatte sie befürchtet, dass seine Eltern sie für eine Mitgiftjägerin halten könnten und sie ablehnen würden, zumal sie bereits eine Tochter hatte. Aber sie hatte sich getäuscht. Unter Tränen hatte Athene ihr gestanden, dass sie bereits jede Hoffnung auf Enkelkinder aufgegeben hätten. Doch nun war sie bereit zu akzeptieren, dass Milos die ganze Zeit auf Helen gewartet hatte.
    Helen war sich nicht sicher, ob sie oder Athene es glaubte. Jedenfalls war es ihrer Meinung nach ein gutes Omen für die Zukunft.
    Ihre Mutter hatte die gute Nachricht ganz anders aufgenommen. Mit dem für sie typischen selbstgefälligen Lächeln hatte sie behauptet, sie habe immer gewusst, wer Melissas Vater sei.
    Allerdings hatte Helen das erst viel später erfahren. Milos und sie hatten zuerst an Melissa gedacht, und als sie sie in Sheilas Zimmer antrafen, hatte sie ihnen unter Tränen gestanden, das sie ihrer Großmutter bereits erzählt hätte, wer Milos war. Dann verkündete sie, sie wolle nicht in Vassilios bleiben, sondern zu ihrem Großvater zurückkehren, und keiner von ihnen konnte sie davon abbringen.
    Letzten Endes fuhr Milos sie dann zum Weingut und stellte sich damit zum zweiten Mal an diesem Tag Sams Zorn. Sam wollte sich aus allem heraushalten, erklärte sich jedoch schließlich bereit, Melissa für einige Tage bei sich wohnen zu lassen.
    Als Milos zurückkehrte, war Helen am Boden zerstört. Das aufsässige

Weitere Kostenlose Bücher