JULIA FESTIVAL EXTRA Band 03
Familie am Weihnachtsabend unter die Augen treten kann. Ich hatte keinen Job. Meine Aussichten waren mehr als miserabel …“
„Doch jetzt hast du Cameron?“
„Ja. Jetzt habe ich Cameron.“ Mehr oder weniger, fügte sie in Gedanken hinzu.
„Ich hoffe wirklich, dass du glücklich mit ihm wirst. Jetzt, da ich so glücklich bin, möchte ich, dass alle anderen es auch sind.“
Es gab keinen Zweifel, Nicole meinte es ernst. Dani fiel ein Stein vom Herzen. Sie strahlte ihre Schwester an. „Danke, Nicole. Auch dir wünsche ich alles Glück der Welt.“
Nicole ging zu Barry zurück, und Dani wandte sich lächelnd Cameron zu, der diese neue Harmonie zwischen ihr und ihrer Schwester erst möglich gemacht hatte. Er blickte sie wissend an, und Dani war dankbar dafür, dass er so brillant in Psychologie war. Sie beschloss, alle seine Bücher zu lesen.
Cameron unterhielt sich mit ihrer Großmutter, und Dani war froh zu sehen, dass die beiden in dieser kurzen Zeit ein gutes Verhältnis zueinander bekommen hatten. Die Sympathie war gegenseitig. Dani merkte das an dem liebevollen Blick in Camerons Augen und an der Art, wie ihre Großmutter ihn anlächelte. Natürlich, er konnte mit seinem Charme Berge versetzen, doch ihre Großmutter war kein Mensch, der sich von oberflächlichem Charme beeindrucken ließ. Sie mochte ihn wirklich, daran bestand kein Zweifel.
Schließlich verkündeten Danis Eltern, dass es an der Zeit sei, die Geschenke auszupacken, und sie gingen alle hinein in das Wohnzimmer, wo der prächtig geschmückte Weihnachtsbaum stand. Dani gelang es, auf dem Weg ein paar Worte mit ihrer Großmutter zu wechseln.
„Nun, jetzt hast du ihn kennengelernt, Grandma.“
„Ja, mein Liebes.“
„Und, was denkst du?“
„Ich denke, er hat viel von einem Iren in sich.“
„Grandma, er könnte keinen schottischeren Namen haben als Cameron McFarlane.“
„Keltisches Blut. Das macht keinen Unterschied.“
„Glaubst du, dass er so ist wie Großvater?“, fragte Dani.
Ihre Großmutter nickte weise. „Ganz bestimmt ist er ein Mann, der weiß, was er will, und der für das kämpft, was er will.“
Das ist eindeutig, dachte Dani liebevoll.
„Ich glaube, Lammbraten wäre das Beste“, überlegte Großmutter.
Dani sah sie verwundert an. „Was ist mit Lammbraten?“
„Männer wie er sind einfache Esser. Und die lieben Lammbraten. Er ist doch ein einfacher Esser, oder?“
„Nun ja, eigentlich schon.“ Dani hatte ihr Möglichstes getan, dem ein wenig abzuhelfen.
„Koche keine verrückten Sachen“, riet ihre Großmutter. „Er wird sagen, dass es ihm schmeckt, nur um dir einen Gefallen zu tun, doch in Wahrheit wird er Magenverstimmung bekommen. Gib ihm Lammbraten. Dein Großvater war nach so einem Essen immer offen für jeden Vorschlag.“
„In Ordnung!“, sagte Dani. „Ich verstehe. Lammbraten. Danke, Grandma.“
Großmutter zwinkerte ihr zu, und Dani umarmte sie herzlich. Sie war glücklich.
Danis Vater schnitt jede weitere Unterhaltung ab. „Dani, da du rot und weiß gekleidet bist, kannst du dieses Jahr den Weihnachtsmann spielen und die Geschenke, die unter dem Baum liegen, verteilen“, schlug er vor und strahlte sie mit solchem Wohlwollen an, wie er es noch nie zuvor getan hatte.
Cameron lächelte sie an, als er auf dem Zweisitzer-Sofa neben ihrer Großmutter Platz nahm. „Verbreite mal ein wenig Weihnachtsstimmung, Dani“, neckte er.
Dani lachte und wühlte in den Geschenken, um zuerst eines für ihre Mutter herauszuholen. „Frohe Weihnachten, Mum“, sagte sie, als sie es ihr reichte.
„Die habe ich, Dani“, sagte ihre Mutter mit einem glücklichen Lächeln.
Alle waren glücklich. Sogar Nicole brachte es fertig, sich über die Lancome-Seife zu freuen. Dani hatte das allein als Geschenk etwas gemein gefunden, deshalb hatte sie die Seife in ein Paar Seidenhöschen gewickelt, die Nicole ein freudiges Blitzen in die Augen brachten, besonders, als sie Barry ansah.
Cameron lachte erfreut über die Sachen, die Dani ihm gekauft hatte – ein Lineal, um gerade Linien ziehen zu können, eine Kaffeetasse, auf der „Guten Morgen“ stand, ein Badehandtuch mit „Er“ darauf gestickt, eine Schürze, die mit Bildern von einem Grillfest bedruckt war, und eine kleine Glaskugel mit einem kleinen tropischen Brunnen darin. Wenn man sie schüttelte, sah es aus, als würden lauter kleine Wasserspritzer durch die Kugel fliegen. Inmitten dieser Spritzer stolperte ein kleines Männchen durch die
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