Auf Schokolade und ewig!
MEINE STADT
Hallo und willkommen in Icicle Falls. Ich bin Muriel Sterling-Wittman, und man hat mich gebeten, Ihnen ein wenig von meiner Stadt zu erzählen. Danke, dass Sie sich hier mit mir im Park getroffen haben. Das schien mir ein guter Startpunkt für unseren Rundgang zu sein.
Es ist schön hier, oder? In diesem Pavillon dort drüben treten häufig Bands oder eine der lokalen Tanzgruppen auf. Im Winter rodeln die Kinder begeistert den Hügel hinter mir runter, und auf der Eisbahn tummeln sich im Winter natürlich ganze viele Leute, die dort ihren Spaà haben. Ich komme oft im Sommer hierher â vor allem an so schönen Tagen wie heute â, um zu schreiben, einen köstlichen Kaffee aus dem Bavarian Brews zu genieÃen und Sonne zu tanken. Und natürlich, um die Aussicht zu genieÃen.
Wie Sie sehen, ist dies ein wunderbarer Ort zum Leben. Finden Sie nicht auch, dass es wie ein malerisches Alpendorf aussieht? Die Touristen machen immer sehr viele Fotos von unserer hübschen Innenstadt, mit der ganz speziellen Architektur und all diesen Blumenkästen.
Unser kleiner Ort schmiegt sich im östlichen Teil der Cascade Mountains in Washington in ein bezauberndes Tal zwischen all den hohen Felsen. Der Fluss Wenatchee flieÃt am Ort vorbei und versorgt unsere Besucher mit vielen unterschiedlichen Möglichkeiten, auf und im Wasser Spaà zu haben. Das Flüsschen Icicle Creek ist ebenfalls wunderhübsch, und meine Freundin Olivia Wallace betreibt eine gemütliche Frühstückspension, von deren Zimmern aus man direkt auf den Fluss schauen kann.
âAch du meine Güte, willst du, dass die Leserinnen an all deinem Gesülze ersticken?â
Dot Morrison. Wer hat die denn eingeladen? âDot! Was machst du denn hier?â
âIch versuche zu verhindern, dass die Leserinnen sich zu Tode langweilen.â
âEntschuldige bitte. Sheila Roberts hat mich gebeten, die Stadt vorzustellen.â
âTja, und sie hat entschieden, dass du Hilfe brauchst. Warum gehst du nicht und isst ein bisschen Schokolade oder so?â
âAlso wirklich!â
âNa los. Ich schaff das schon.â
âIch lasse dich für einen Moment allein. Aber nur, weil ich versprochen habe, mich mit Waldo auf einen Kaffee im Bavarian Brews zu treffen.â
âSehr schön. Geh deinen Kaffee schlürfen, und ich erzähle ein bisschen was.â
Okay, jetzt ist sie fürs Erste weg. Aber sie kommt wieder. Also, kann ich â Dot â nun erst einmal ein wenig berichten. Doch sobald Muriel wieder da ist, wird sie Ihnen mehr über die Geschichte von Icicle Falls erzählen. Dazu ist sie, das muss ich fairerweise zugeben, besser geeignet. Muriel und ihrer Familie gehört Sweet Dreams, die Schokoladenfabrik hier im Ort. Die ist ein wirklich wichtiger Bestandteil unserer lokalen Wirtschaft. Muriels Familie lebt seit Generationen hier. Man könnte also schon fast sagen, sie sind unsere Royals, und sie hat alles miterlebt. Als die Stadtoberen erkannten, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis der Ort zu einer Geisterstadt verkommen würde, war sie noch ein Kind. Dieser Flecken Erde war kurz davor, von der Landkarte zu verschwinden, als ihr Vater und ein paar andere Visionäre Icicle Falls von einer toten Holzfällerstadt in das bayrische Alpendorf verwandelten, das es jetzt ist. In letzter Zeit ist es zu einer echten Touristenattraktion geworden. Die Menschen kommen gern hierher. Im Winter tummeln sie sich im Schnee und im Sommer am und im Fluss. Und natürlich kaufen sie in unseren Geschäften ein.
Es gibt bei uns viele Geschäfte und Restaurants, die den Ort bunt machen. Ja, meins eingeschlossen. Mir gehört das Breakfast Haus. Unsere Spezialität sind belgische Waffeln, aber man bekommt bei uns auch ein köstliches Omelett. Im Gegensatz zu Muriel, die in zweiter Ehe verheiratet ist, bin ich alleinstehend. Der erste Mann, den ich hatte, hat mir nichts als Ãrger eingebracht. Ich hab damals seinen kleinen roten Planwagen wieder flottgemacht, hab Kalifornien verlassen und neu angefangen. Meinen zweiten Ehemann, Duncan, habe ich in Oregon getroffen. Aber er ist früh gestorben. Diese verdammten Zigaretten bringen einen halt um â ich müsste dringend aufhören zu rauchen. Eines Tages werde ich das auch tun. Also, in meinem Leben gibt es keinen Mann, aber das ist völlig okay. Ich bin kein junges Küken mehr, und Sex ist nicht
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