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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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Vielleicht war es nur das Gewitter, das ihn so nervös machte. Es war, als würde er auf etwas warten. Aber auf was?
    Er runzelte die Stirn, als er an das Gespräch mit Olivia dachte. Sie hatten über ihren Großvater Ben gesprochen.
    „Er vermisst deinen Vater sehr“, hatte Jon seiner Nichte Olivia erzählt.
    „ Er vielleicht, aber ich nicht“, hatte Olivia entgegnet. „Ich will ihn nie wiedersehen, und wenn … aber nach dem, was er getan hat, muss es dir doch sicher genauso gehen.“
    „Ja, zuerst war es so“, sagte Jon nachdenklich. „Natürlich kann ich nicht gutheißen, was er getan hat, aber die Zeit heilt so manche Wunden.“
    „Meine nicht“, widersprach Olivia nachdrücklich. „Ich werde es ihm nie verzeihen.“
    Ihre Antwort hatte ihm nicht gefallen, aber er hatte nicht nachgefragt. Olivia war kein kleines Mädchen mehr. Sie war erwachsen, verheiratet, eine Mutter … und eine Tochter?
    Draußen kam das Gewitter näher. Es würde eine stürmische Nacht werden.
    Als David nach oben ging, brannte das Licht auf der Treppe. Honor im Kampf gegen die Gespenster der Nacht? Als er die Tür zu seinem Zimmer öffnete, hörte er das Gewitter näher kommen.
    In ihrem Schlafzimmer hörte Honor, wie die Stufen unter Davids Schritten knarrten. Beide Nachttischlampen brannten. Kaum jemand verstand ihre Angst vor der Dunkelheit, selbst ihre Töchter zogen sie damit auf, aber sie hatte sie nie abschütteln können. Heute hatte sie allerdings etwas, womit sie sich ablenken konnte: David war so unverschämt attraktiv.
    Sie lächelte und schloss die Augen, um darüber nachzudenken, warum er so sexy war. Das Gewitter kam näher, aber davor hatte sie nie Angst gehabt. Nicht einmal dann, wenn es direkt über ihr war. Doch plötzlich flackerten die Lampen, und Honor fuhr hoch. Ihr Mund wurde trocken, als das Licht erneut flackerte und ausging.
    Nein, bitte nicht, betete sie, aber es war zu spät. Reglos lag Honor da und bebte innerlich vor Angst.
    David wusste zunächst nicht, warum er aufgewacht war. Sein sechster Sinn musste ihm gesagt haben, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Hellwach sah er sich im Zimmer um, bis er registrierte, was fehlte. Der helle Spalt unter der Tür war verschwunden. Und das konnte nur bedeuten, dass … Er tastete nach der Nachttischlampe. Nichts. Kein Strom, kein Licht.
    Ohne zu überlegen, stand er auf und griff nach dem Bademantel, den Honor ihm gegeben hatte. Sie hatte ihm gesagt, dass eine ihrer Töchter ihn ihr geschenkt hatte. Nur für den Fall, dass es hier mal Herrenbesuch gab … „Ich vermute, Abigail hat dabei an ihren aktuellen Freund gedacht“, hatte Honor lächelnd hinzugefügt.
    „Leider haben die beiden sich getrennt, bevor der Bademantel zum Einsatz kam. Meine Töchter dürfen es nie erfahren, aber ich hoffe, dass sie mich irgendwann zur Großmutter machen. Haben Sie Enkelkinder?“, hatte sie ihn dann gefragt.
    David hatte gezögert, aber sie hatte nur gelächelt.
    „Es tut mir leid. Ich wollte nicht aufdringlich sein.“ Und dann hatte sie taktvoll das Thema gewechselt.
    David öffnete seine Zimmertür und trat auf den dunklen Flur hinaus. Im Haus herrschte jene nächtliche Stille, die manchen Menschen unheimlich und anderen beruhigend erschien. Nachdem er so lange praktisch unter freiem Himmel und ohne die Bequemlichkeiten der Zivilisation gelebt hatte, wäre ihm jedes Gebäude mit vier festen Wänden und einem Dach willkommen gewesen. Aber Foxdean war für ihn mehr als eine Behausung. Irgendwie mochte er das alte Gemäuer und war sicher, dass es eine wechselvolle Geschichte hinter sich hatte.
    Auf halbem Weg über den Flur hörte er ein Geräusch, das nichts mit knarrenden Bodenbrettern oder verzogenen Fenstern zu tun hatte. Es war ein gedämpfter Schrei. Honor!
    Er eilte zu ihrem Schlafzimmer, klopfte und öffnete, ohne abzuwarten, die Tür.
    Der Raum war dunkel, doch für einen Mann, der Tropennächte gewöhnt war, spendete die Mondsichel genug Licht, um die Umrisse der Möbel und die Gestalt zu erkennen, die zusammengekauert auf dem Bett lag.
    „Honor. Es ist alles in Ordnung. Ich bin es“, sagte er leise und ging zu ihr.
    Sie schaute in seine Richtung, aber er war nicht sicher, ob sie ihn wahrnahm.
    „Honor!“ Er setzte sich auf die Bettkante. „Es ist alles gut. Der Strom ist ausgefallen. Nichts weiter.“
    „David?“ Er hörte die Erleichterung in ihrer zitternden Stimme.
    „Ja, ich bin es“, beruhigte er sie.
    Sie schaute ihm ins Gesicht, und er sah

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