JULIA GOLD Band 32
überhaupt nicht vorstellen, wie glücklich!“, erwiderte sie.
Ein Chauffeur holte sie bei ihrer Ankunft ab und brachte sie zu einem kleinen, eleganten Hotel. Pippas und Hassans Suite war luxuriös wie erwartet.
„Nur gut, dass du mich heiraten willst“, sagte Pippa. „Ich gewöhne mich allmählich an den Reichtum.“
„Also deshalb hast du meinen Antrag angenommen.“ Hassan lachte.
Sie betrachtete sein geliebtes Gesicht und fürchtete sich davor, ihn zu verlieren. „Manchmal wünschte ich, du hättest kein Geld. Und keinen Titel.“
„Es ist ein mieser Job, aber irgendjemand muss ihn machen“, scherzte Hassan.
Pippa blickte ihn forschend an. „Du bist doch gern Sultan, stimmt’s? Ich meine, wenn du zurücktreten willst, würde es mich nicht stören.“
Er runzelte die Stirn. „Versuchst du mir zu sagen, dass du nicht Sultanin werden möchtest?“
„Mir ist gleichgültig, was wir tun, solange ich mit dir zusammen bin.“
„Komm her, Schatz.“ Er zog Pippa auf seinen Schoß. „Nicht viele Menschen bekommen die Chance, das Leben Tausender Menschen zu verbessern. Ich weiß, dass es mir gelingen wird. Nichts und niemand wird mich aufhalten, besonders da ich dich an meiner Seite habe.“
Pippa hatte ihre Antwort. Alle Probleme wären gelöst, wenn Hassan zurücktreten würde. Er könnte ein Luxusleben als Angehöriger des Jetsets führen. Aber sie hatte nicht wirklich erwartet, dass er seinen Verpflichtungen den Rücken kehren würde. Dann wäre er nicht der Mensch, den sie liebte. Hassan war ein Mann mit einem Traum. Und ich werde dafür sorgen, dass sein Traum in Erfüllung geht, dachte Pippa grimmig.
Der Aufenthalt in London war kurz, aber wunderschön. Sie bummelten durch die Stadt, besuchten Museen und fuhren mit Doppeldeckern. An einem Tag kauften sie sich ihr Mittagessen bei „Harrods“ und aßen im Park unter einem Baum. Abends gingen sie ins Theater oder Restaurant, dann fuhren sie zurück ins Hotel und hatten herrlichen, befriedigenden Sex.
„Ich wünschte, wir müssten morgen Abend nicht schon nach Hause“, sagte Pippa wehmütig, während sie in Hassans Armen lag.
„Ich auch, Schatz, aber wir haben viel in die drei Tage hineingepackt, stimmt’s? Was möchtest du morgen gern machen? Wir stehen früh auf und nutzen den Tag noch voll aus.“
„Nein, du kannst länger schlafen. Ich will am Morgen zum Friseur.“
„Das ist Zeitverschwendung. Du bist immer unglaublich schön“, sagte Hassan liebevoll.
„Warte, bis du mich hinterher siehst. Mein Anblick wird dich umhauen.“
Hassan murrte, doch Pippa lenkte ihn mit einer sicheren Methode ab.
Am nächsten Morgen glitt Pippa vorsichtig aus dem Bett. Hassan wachte nicht auf. Sie zog sich schnell an, vergewisserte sich, dass sie den Zettel mit der Adresse hatte, die sie sich aus dem Telefonbuch abgeschrieben hatte, und verließ leise die Suite.
Der Elektronikladen hatte so viele unbekannte Geräte, dass Pippa ein bisschen entmutigt war. „Ist es schwierig, ein Abhörgerät in einem Zimmer zu installieren?“, fragte sie den Verkäufer unsicher.
Er stellte keine neugierigen Fragen, und sein Wissen war eindrucksvoll. Während der nächsten halben Stunde bekam Pippa einen Crashkurs. Sie lernte, wo man Wanzen anbrachte, damit sie nicht entdeckt wurden, welche Reichweite nötig war und vieles mehr. Es war komplizierter, als sie gedacht hatte, was sie jedoch nicht von ihrem Entschluss abbrachte. Sie ging mit einem Paket und einem Stapel Notizzettel aus dem Geschäft.
Hassan las Zeitung, als Pippa zurückkam. Er musterte sie kritisch. „Dein Haar sieht genauso aus wie gestern.“
„Beim Friseur haben sie mich ohne Termin nicht genommen, deshalb war ich stattdessen einkaufen.“
„Was hast du denn gekauft?“ Hassan blickte neugierig das Paket an.
„Das ist eine Überraschung.“ Pippa legte es in eine Schublade. „Hast du schon gefrühstückt?“
„Nein, ich wollte auf dich warten.“
„Gut, ich bin am Verhungern. Gehen wir in das kleine Café ein Stück weiter die Straße entlang.“
Sie fuhren vor dem Palast vor, und Pippas Angst vermischte sich mit Abscheu, als Raysim sie beide breit lächelnd begrüßte.
„Willkommen zu Hause! Wie war der Urlaub?“, fragte Raysim, während er ihnen nach oben in Hassans Wohnung folgte.
„Fantastisch“, erwiderte Hassan. Er sah Pippa an. „Warum gehst du nicht auspacken, Liebling? Ich möchte, dass Raysim mich kurz darüber informiert, was in den vergangenen Tagen hier los
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