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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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war.“
    In Gedanken versunken, ging Pippa nach nebenan. Sie war sicher, dass Raysim und sein Vater einen neuen Mordanschlag planten. Die Wanzen mussten so schnell wie möglich angebracht werden. Flüchtig dachte sie daran, sich jetzt gleich in Raysims Apartment zu schleichen, aber es war zu riskant. Sie wusste nicht, wie lange sein Gespräch mit Hassan noch dauern würde.
    Sich über das Problem aufzuregen half nicht, deshalb kehrte Pippa nach dem Auspacken in Hassans Wohnzimmer zurück.
    „Die Feierlichkeiten sind für ein Uhr festgesetzt“, sagte Raysim gerade.
    Hassan sah Pippa an. „Mein Onkel hat beschlossen, einen alten Feiertag wieder aufleben zu lassen, der fünfzig Jahre lang nicht eingehalten worden ist. Ohne mich zu fragen. Diesmal ist Kalid wirklich zu weit gegangen.“
    „Er hat nur an dich und die Monarchie gedacht“, protestierte Raysim. „Ich habe dir gesagt, Akmed hetze das Volk auf. Du hältst eine kurze Rede vom Balkon und heizt den Patriotismus und die Loyalität der Leute an. Nicht einmal Akmeds eigene Mutter wird ihn danach noch unterstützen. Das bedeutet das Ende seiner Bewegung, und die Gefahr ist vorbei.“
    Hassan war unzufrieden. „Ich habe Akmed niemals als gefährlich betrachtet. Außer dass er Versammlungen organisiert, tut er doch nichts.“
    „Wer weiß, was diese verrückten Revolutionäre planen? Halt deine mitreißende Rede, und dann beginnen die Feierlichkeiten mit Essen und Getränken für alle.“
    Entsetzt wurde Pippa klar, was für ein gutes Ziel Hassan auf einem Balkon vor einer Menschenmenge abgeben würde. Diese Veranstaltung musste der Rahmen für Hassans Ermordung sein! „Und du und dein Vater? Steht ihr dort oben neben ihm?“ Wenn geplant war, ihn zu erschießen, würden Raysim und Kalid nicht riskieren, versehentlich getroffen zu werden.
    „Nein, das ist Hassans Show.“
    „Aber ihr gehört zur königlichen Familie.“
    Einen Moment lang funkelten Raysims Augen vor Hass, dann lächelte er Pippa freundlich an. „Du verstehst die Symbolik dieser Dinge nicht. Es würde die Größe des Sultans als unumschränktem Herrscher herabwürdigen, wenn er jemandem gestatten würde, mit ihm zusammen im Mittelpunkt zu stehen.“
    „Du hast mich auf einen Gedanken gebracht“, sagte Hassan. „Der Feiertag ist vielleicht eine gute Gelegenheit, mich zusammen mit Pippa zu zeigen.“
    Raysim blickte ihn fassungslos an. „Das kann doch nicht dein Ernst sein!“
    „Mein Volk muss erfahren, dass ich die Absicht habe zu heiraten. Morgen können sie zum ersten Mal ihre zukünftige Sultanin sehen.“
    „Du willst deine Verlobung bekannt geben?“, fragte Raysim ungläubig.
    „Nein, das wäre verfrüht. Aber es ist nicht zu früh, die Leute darauf vorzubereiten. Wenn sie Pippa mit mir zusammen auf dem Balkon sehen, wissen sie, dass sie einen wichtigen Platz in meinem Leben einnimmt.“
    „Sie ist Ausländerin! Das wird Unruhen auslösen.“
    „Dem müssen wir uns sowieso irgendwann stellen“, erwiderte Hassan energisch.
    Raysim schien die Situation neu einzuschätzen. Plötzlich lächelte er breit. „Du hast wieder einmal recht. Das Problem Pippa muss zweifellos gelöst werden.“
    „Ich würde nicht sagen, dass sie ein Problem ist.“ Hassan warf ihr einen liebevollen Blick zu.
    „Eine schlechte Wortwahl, das gebe ich zu.“ Jetzt bot Raysim ihr gegenüber seinen ganzen Charme auf.
    Was Pippa veranlasste zu glauben, dass auch sie auf die Abschussliste gesetzt worden war. Ihren Tod würde man einfach als unglücklichen Zufall abschreiben. Eine verirrte Kugel, die für den Sultan bestimmt war. So ließ sich verhindern, dass sie Fragen über Hassans Ermordung stellte.
    Am nächsten Tag zog Pippa ein schlichtes gelbes Seidenkleid an und schminkte sich dezent. Sie wollte unaufdringlich wirken, aber nichts konnte die Aufmerksamkeit von dem herrlichen rotgoldenen Haar lenken, das ihr feines Gesicht umrahmte und die grünen Augen betonte.
    „Du siehst fantastisch aus, Schatz“, sagte Hassan. „Warum habe ich die halbe Nacht an meiner Rede gearbeitet? Niemand wird mir zuhören. Alle werden zu sehr damit beschäftigt sein, dich zu betrachten.“
    Raysim kam zu ihnen. „Das Volk wartet“, drängte er. „Wollen wir los?“
    „Wo wirst du sein?“, fragte Pippa, während sie zu dem Balkon an der Vorderseite des Palasts gingen.
    „Für die Adligen sind Stühle aufgestellt worden. Mein Vater und ich sitzen in der ersten Reihe. Gib mir zwei Minuten, um nach unten zu meinem

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