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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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blass.
    Xavier beobachtete sie besorgt. Sie sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen! „Khalid, hol ein Glas Wasser“, befahl er seinem Cousin, war mit zwei Schritten bei Mariella und nahm ihr Fleur ab. Als dabei seine Hand ihren nackten Arm berührte, erschauerte sie spürbar. Nur ganz am Rande registrierte sie, dass Xavier sie zu einem Sessel führte und ihr ein Glas Wasser reichte.
    „Es ist schon in Ordnung. Es geht mir gut“, protestierte sie matt. Auf keinen Fall durfte sie jetzt irgendeinen Verdacht hinsichtlich ihres Zustandes erregen!
    „Aber du bist wirklich kreidebleich, Mariella“, sagte Tanya besorgt.
    „Ich bin nur etwas müde von der langen Reise“, wehrte Mariella ab.
    „Sicher fühlst du dich wieder besser, wenn du erst einmal richtig gegessen hast. Wir haben für heute Abend ein zwangloses Familienessen geplant …“
    „Nein!“, fiel Mariella ihrer Schwester verzweifelt ins Wort. Die Vorstellung, noch mehr Zeit in Xaviers Gesellschaft verbringen zu müssen, war einfach mehr, als sie in diesem Moment ertragen konnte. „Wirklich, Tanya, es tut mir leid, aber mir ist heute nicht danach. Ich bin müde und erschöpft … Es war ein langer, anstrengender Flug.“
    „Aber natürlich, petite , das verstehen wir“, kam Madame Flavel ihr fürsorglich zu Hilfe. „Nicht wahr, Xavier?“
    „Voll und ganz“, bekräftigte Xavier schroff.
    Mariella schreckte aus dem Schlaf. Ihr Herz pochte. Sie hatte von Xavier geträumt. Sie warf einen Blick auf ihren Wecker. Es war erst kurz nach zehn Uhr. Die anderen saßen vermutlich jetzt gerade beim Abendessen. Der Schlaf hatte sie nicht erfrischt. Sie fühlte sich immer noch ruhelos und aufgewühlt.
    Niedergeschlagen stand sie auf, tappte auf nackten Füßen zum Fenster und blickte in den dunklen Garten hinaus. Dort am Brunnen hatte Xavier ihr die verspannten Schultern massiert, und sie hatte sich eingestanden, wie sehr sie ihn begehrte. Weil sie sein Kind wollte, nicht, weil sie ihn liebte! Das jedenfalls hatte sie sich eingeredet.
    Ihr brannten die Augen, aber sie konnte nicht einmal weinen. Sie war also doch ganz und gar die Tochter ihrer Mutter! Sie litt die gleichen Schmerzen … Schmerzen, die sie sich selber zugefügt hatte. Wie hatte sie nur so dumm sein können, das Schicksal herauszufordern? Sie hätte doch wissen müssen, dass es für sie unmöglich war, sich einem Mann so leidenschaftlich hinzugeben, wie sie sich Xavier hingegeben hatte, ohne ihn zu lieben! Sie hatte sich eingeredet, nur ein Kind haben zu wollen. Ein Kind? Nein, Xaviers Kind! Das allein hätte sie warnen müssen.
    Was hatte sie getan? Was hatte sie ihrem Kind angetan? Eines Tages würde es nach seinem Vater fragen. Was sollte sie, Mariella, ihm dann antworten?
    Von Reue und Schuldgefühlen überwältigt, ließ sie ihren Tränen nun freien Lauf. Es war zu spät, um die Dinge noch zu ändern.
    „Es tut mir leid“, flüsterte sie und legte schützend beide Hände auf ihren Bauch. „Bitte, verzeih mir … ich liebe dich so sehr.“
    Sie hatte Xavier das Recht gestohlen, sich für oder gegen eine Vaterschaft zu entscheiden. Sie hatte ihrem Kind das Recht gestohlen, einen Vater zu haben … und von ihm geliebt zu werden.
    Es war schon nach Mitternacht, als sie endlich ins Bett kroch und erschöpft in einen unruhigen Schlaf fiel, der immer wieder von quälenden Träumen unterbrochen wurde.
    „Nun, was meinst du? Wie sehe ich aus?“, fragte Tanya aufgeregt, wobei sie sich in ihrem neuen Kleid vor Mariella drehte.
    „Wundervoll“, versicherte Mariella ihrer Schwester neidlos und ehrlich.
    „Genau wie du“, antwortete Tanya, und Mariella rang sich ein Lächeln ab.
    Ihr ebenso schlichtes wie elegantes Kleid stand ihr gut, aber gegenwärtig sorgte sie sich mehr darum, wie gut es ihre runderen Formen verbarg, als darüber, wie gut sie darin aussah! In weniger als einer halben Stunde würden sie sich auf den Weg zur Einweihungsgala der neuen Rennbahnloge des Prinzen machen, und Mariella hätte alles darum gegeben, nicht dabei sein zu müssen.
    Tanya dagegen konnte es gar nicht erwarten, und ihre Vorfreude machte Mariellas mangelnden Enthusiasmus mehr als wett.
    Die vergangenen drei Tage waren für Mariella eine Qual gewesen. Es wäre schon schlimm genug gewesen zu entdecken, dass sie Xavier liebte, ohne dazu seine Gegenwart ständig ertragen zu müssen. Jedes Mal, wenn sie ihn ansah, wuchsen ihr Schmerz und ihre Gewissensbisse. Sie hatte keinen Appetit, schlief

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