Julia Saison Band 13 (German Edition)
gehört habe, dass dieser Kerl dich hat“, flüsterte er.
„Ash.“ Sie lehnte sich so weit zurück, dass sie ihm ins Gesicht sehen konnte, und streichelte seine Wange. „Mir geht es wirklich gut.“
Ash hatte das Gefühl, auf Treibsand zu stehen, als hätte sich die Welt verschoben.
Schließlich drückte Lilah ihn auf einen großen Ledersessel, kletterte auf seinen Schoß und schlang die Arme um ihn, bevor sie ihn langsam und zärtlich küsste. „Besser?“
„Ja“, flüsterte er. „Hör nicht auf.“
„Werde ich nicht.“
Einfach so.
Das war Lilah.
Wyatt musste verrückt sein. Von dieser Frau würde er nie genug bekommen. Das Leben war so viel besser mit ihr. Sie ließ ihn denken, dass mit der Welt alles in Ordnung war, und gleichzeitig machte sie ihn wahnsinnig. Wie sie das schaffte, verstand er nicht. Aber sie tat es.
„Ich bin verrückt nach dir“, murmelte er.
„Und ich nach dir.“
Er ging noch einen Schritt weiter. „Ich brauche dich so sehr, dass es mir Angst macht.“
„Ich dich auch, Ash.“
„Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen, ich will es auch gar nicht versuchen.“ Endlich hatte er es ausgesprochen.
„Das musst du auch nicht“, versicherte sie ihm.
Und da wusste er es.
Nein, gewusst hatte er es schon vorher, aber in diesem Augenblick hörte er auf, dagegen anzukämpfen.
Er hatte sich wirklich in sie verliebt.
Ash hatte das Gefühl, in einer komplett anderen Welt aufgewacht zu sein, einer sehr beängstigenden.
Er lag auf dem Rücken in seinem Bett, Lilah quer über seiner Hüfte. Ihre Haare waren auf seiner Brust ausgebreitet und ihr Atem streifte seinen Bauchnabel, während sie tief und fest schlief. Eine gefährliche Position …
„Du wirst noch verhungern, wenn du bei mir bleibst“, sagte er und strich ihr durch die Haare, als sie sich rührte.
Sie rieb mit der Nase über seine Haut und küsste seinen Bauch. „Das ist mir egal.“
„Ich sollte so langsam wenigstens etwas zum Frühstück für uns im Haus haben.“
„Du bist zum Frühstück nie da“, erinnerte sie ihn.
„Aber du.“ Er zog sie in seine Arme und küsste sie leicht. „Ich möchte mich um dich kümmern, Lilah. Das macht ein Mann für eine Frau.“
Sie kicherte. „Wie altmodisch von dir.“
Warte, bis ich dir den Rest sage, dachte er.
Sobald es ausgesprochen war, konnte er es nicht mehr zurücknehmen. Dann konnten sie nicht mehr zurück zu dem, was sie jetzt hatten. Und jetzt war es so unglaublich gut.
Aber es reichte nicht.
Das hatte ihm der gestrige Tag deutlich gezeigt.
Er sah auf die Uhr und seufzte. „Ich muss zum Gericht. Meine Verhandlungen für heute werde ich absagen, aber ich muss trotzdem für ein paar Stunden hin. Warte bitte hier. Genau hier.“
„Musst du wirklich gehen?“
„Ja. Ich muss mich zumindest entschuldigen, weil ich mich in einen Polizeieinsatz eingemischt habe, und dann muss ich mich meinem Vorgesetzten erklären.“ Von einem Mann in seiner Position wurden gewisse Dinge erwartet, und sein Verhalten von gestern passte nicht zu einem Richter.
„Was wirst du ihnen sagen?“
„Ich überlege mir etwas, aber das ist jetzt wirklich nicht meine Hauptsorge.“
Verschlafen blinzelte sie ihn an. „Was denn dann?“
„Du. Wie ich es dir erkläre“, sagte er nervös.
Vielleicht wäre es leichter, wenn sie noch halb schlief.
Sie streichelte lächelnd sein Gesicht. „Du musst mir gar nichts erklären.“
„Doch“, widersprach er, weil er nicht länger auf eine Antwort warten konnte, selbst wenn er ihr dazu genau erklären musste, was er empfand.
„Ich verstehe, du hattest Angst. Es war irgendwie süß.“
„Süß?“, knurrte er. „Daran ist nichts süß. Ich konnte nicht mehr klar denken und habe mich völlig verrückt benommen. Dafür haben mich die Polizisten auch gehalten.“
„Das tut mir leid, aber …“
„Himmel, ich bin nicht böse auf dich. Ich bin noch immer … erschrocken. Es tut mir leid, aber ich muss wirklich los. Höchstens zwei Stunden, das schwöre ich. Bitte sei hier, wenn ich zurückkomme.“
„Okay“, murmelte sie verschlafen.
Ash blieb bei ihr, bis sie wieder eingeschlafen war.
Süß?
Wie konnte sie so ahnungslos sein, was seine Gefühle für sie anging? Aber er selbst hatte es ja auch gerade erst erkannt.
Lilah schlief lange. Sie fand, eine Frau, die mit einer Waffe bedroht worden war, verdiente das. Außerdem fühlte sie sich in Ashs Bett so wohl, ihr Körper war warm und befriedigt, so
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