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Jedi-Padawan 10 - Der gefährdete Frieden

Jedi-Padawan 10 - Der gefährdete Frieden

Titel: Jedi-Padawan 10 - Der gefährdete Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Kapitel 1

    Obi-Wan spähte durch die dichte Wolkendecke und hoffte, einen Blick auf die Oberfläche des Planeten Rutan werfen zu können. Aber alles, was er sah, war dicker, grauer Nebel, der das Raumschiff umgab. Kleine Tropfen rollten am Aussichtsfenster hinab.
    Ungeduldig streckte er die Beine aus. Er konnte es kaum erwarten, auf dem Planeten zu landen und seine Mission zu beginnen. Die Reise von Coruscant war lang gewesen - seine Muskeln waren verkrampft und er brauchte unbedingt frische Luft. Das kleine Raumschiff, das ihnen der Galaktische Senat zur Verfügung gestellt hatte, war in einen schweren IonenSturm geraten. Sie hatten den Kurs ändern und den Sturm umgehen müssen, was sie einen vollen Tag gekostet hatte.
    Qui-Gon, der Obi-Wans Unruhe bemerkte, sah zu ihm hinüber. »Kontrolliere deine Ungeduld, Obi-Wan«, sagte er. »Die Mission beginnt vor ihrem eigentlichen Anfang mit der Vorbereitung auf das, was vor uns liegt.«
    Obi-Wan unterdrückte ein Seufzen. Qui-Gon war ein Jedi-Meister und seine Weisheit geradezu legendär. Sein Rat erschien Obi-Wan immer sinnvoll, wenn er einen Augenblick darüber nachdachte. Doch manchmal war es schwer, den Rat von Qui-Gon zu befolgen. Besonders dann, wenn er drei Tage in einem Raumschiff gesessen und gewartet hatte, sein Ziel erreichen.
    Qui-Gon lächelte ihn kurz an. Das Gute an seinem Meister war, dass er Obi-Wans Ungeduld verstand, obwohl er sie kritisierte.
    »Lass uns noch einmal durchgehen, was wir über die vor uns liegende Mission wissen«, schlug Qui-Gon vor. »Information gehört zur Vorbereitung. Was wissen wir über die Geschichte von Rutan und Senali?«
    »Senali ist ein Satellit, der Rutan umkreist«, erzählte Obi- Wan. Er rief sich ins Gedächtnis, was Yoda ihnen im Tempel erzählt hatte. »Jetzt ist Senali eine eigene Welt mit einer eigenen Regierung, zuvor jedoch war der Satellit viele Jahre lang eine Kolonie von Rutan. Die beiden Planeten kämpften einen langen, blutigen Krieg, der beide Völker viele Opfer gekostet hat. Der Krieg wurde dann überraschenderweise von Senali gewonnen.«
    Obi-Wan hielt inne, als seine Gedanken abschweiften und ihn Erinnerungen überkamen. Vor einigen Monaten war er auf dem Planeten Melida/Daan in einen Bürgerkrieg geraten. In diesem Konflikt hatte ebenfalls die Partei mit der schlechteren Bewaffnung gewonnen, was nicht nur für die gegnerische Seite, sondern für die ganze Galaxis eine Überraschung gewesen war. Er wusste seitdem aus erster Hand, wie man mit Entschlossenheit und Geschicklichkeit eine überlegene Macht besiegen konnte.
    »Und was geschah dann?«, unterbrach Qui-Gon seine Gedanken.
    »Weil der Krieg für beide Seiten so vernichtend war, wurde ein einzigartiges Friedensabkommen getroffen. Demnach werden die erstgeborenen Kinder der Anführer sowohl von Rutan als auch von Senali ausgetauscht, wenn die Kinder sieben Jahre alt sind. Die Kinder werden zum jeweiligen Nachbarplaneten gebracht, dürfen aber Besucher empfangen und für kurze Zeit auf ihren Heimatplaneten zurückkehren. Sie dürfen auch Kontakt zur königlichen Familie haben. So soll verhindert werden, dass die Kinder ihre Familien und Pflichten vergessen.«
    »Und was geschieht, wenn die Kinder sechzehn sind?«, fragte Qui-Gon.
    »Ihnen wird gestattet, wieder auf ihren Heimatplaneten zurückzukehren, um auf die Regentschaft vorbereitet zu werden«, antwortete der dreizehnjährige Padawan. »Ein anderes Familienmitglied nimmt ihren Platz ein, bis die nächste Generation geboren wird.«
    »Das ist eine interessante Lösung dafür, den Frieden zwischen zwei alten Feinden aufrecht zu erhalten«, sinnierte Qui-Gon. »Der Grundgedanke ist der, dass die Anführer beider Welten keinen Planeten angreifen werden, auf dem eines ihrer Kinder lebt. Aber der Plan hat einen Schwachpunkt, den die Anführer nicht bedacht haben.«
    »Und der wäre?«, fragte Obi-Wan.
    »Gefühle«, gab Qui-Gon zurück. »Loyalität entsteht im Herzen, sie wird einem nicht in die Wiege gelegt. Gefühle können nicht kontrolliert werden. Beide Herrscher dachten, dass sie sich der Loyalität ihrer Kinder sicher sein könnten, wenn sie die ersten sieben Jahre bei ihnen blieben. Aber man kann seinem eigenen Heimatplaneten gegenüber loyal sein und sich doch ein anderes Leben wünschen.«
    »Wie Prinz Leed«, sagte Obi-Wan. »Er lebt seit fast zehn Jahren auf Senali. Und jetzt möchte er nicht nach Rutan zurück.«
    Wieder musste Obi-Wan an seine Erfahrungen auf Meli-da/Daan denken. Er

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