Julia Saison Band 13
wieder lange, genoss dieses träge Gefühl, lustvoll ausgelaugt und so unglaublich entspannt in Ashs großem Bett zu liegen.
Glücklich lächelnd sah sie sich im Zimmer um. Er hatte den Bademantel wieder für sie ans Fußende des Bettes gelegt, ihre Sachen waren ordentlich zusammengelegt im Bad. Sie ließ sich Zeit beim Anziehen, bevor sie hinunterging, die Kaffeemaschine ausschaltete und die Kanne spülte.
Diesmal gab es keine Nachricht.
Und sie hatte kein Auto. Das hatte sie total vergessen.
Sie könnte ein Taxi rufen oder Eleanor bitten, sie abzuholen oder … Sybil! Sie brauchte dringend weiblichen Rat von jemandem unter 80 Jahren.
Als sie anrief, sagte Sybil begeistert zu, sie für ein frühes Mittagessen abzuholen, besonders als sie ihr erzählte, wo sie gerade war. 20 Minuten später stand Sybil in ihrem roten Sportwagen vor der Tür und strahlte Lilah an, als diese aus Ashs Haus trat.
Lilah konnte nicht verhindern, dass sie knallrot anlief.
„Wie es scheint, hält der Richter alle Versprechen, von denen man so munkelt“, sagte Sybil, während sie in der Auffahrt wendete und dann in Richtung Stadt fuhr.
Lilah zögerte, aber ihre Freundin hatte mit einem Blick in ihr Gesicht schon längst alles herausgefunden, was sie wissen musste.
„Wirklich? So gut?“, fragte sie.
Lilah nickte. „Du musst mir helfen. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Und wir müssen irgendwo hingehen, wo mich niemand kennt. In der Stadt kann ich mich nicht mit den Sachen sehen lassen, die ich gestern zur Beerdigung anhatte. Das wäre wirklich geschmacklos.“
„Da kenne ich genau den richtigen Ort.“
Kurze Zeit später saßen sie in einem kleinen abgelegenen Grillrestaurant am Stadtrand. Weil Lilah am Verhungern war, bestellte sie ein großes Mittagessen, woraufhin Sybil sie intensiv musterte.
„Hast du so viele Kalorien verbrannt?“
„Wir haben gestern Abend nichts gegessen“, erzählte sie kleinlaut.
„Oh, ihr habt den ganzen Abend im Bett verbracht? Wie herrlich dekadent.“
Ja, das war es gewesen …
„Du musst mir helfen, Sybil. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich meine, ich habe keinen richtigen Vergleich, schließlich habe ich jung geheiratet und wurde gerade erst geschieden. Aber es ist … es ist einfach so gut, dass es nie aufhören soll.“
„Oh.“ Sybil sah sie mit großen Augen an. „Nach nur einer Nacht?“
„Zwei“, gestand Lilah.
„Letzte Nacht und …“
„Die Nacht davor. Aber er war wütend auf sich wegen der ersten Nacht und hat sich ständig entschuldigt. Er hat gesagt, dass es nicht hätte passieren dürfen und …“
„Und hat es trotzdem letzte Nacht wiederholt?“
Lilah nickte. „Und heute Morgen.“
Sybil seufzte anerkennend.
„Aber ich kenne die Regeln nicht. Mache ich mich jetzt rar und rufe ihn nicht an?“
„Die Regeln sind das, worauf ihr euch geeinigt habt, bevor es passiert ist“, erklärte ihre Freundin. „Wenn ihr nichts abgesprochen habt, dann ist es nur Sex, bis ihr beide sagt, dass es mehr ist. Du musst vorsichtig sein, denn wenn du zu große Erwartungen hast, wirst du nur enttäuscht.“
„Wir haben uns auf nichts geeinigt.“ Lilah seufzte. „Nein, warte. Letzte Nacht habe ich ihm gesagt … dass es nur für diese Nacht sein kann.“
„Oh.“ Sybil sah sie bedauernd an.
„Aber … ich möchte mehr. Was mache ich nur?“
„Ich denke, jetzt musst du warten, bis er zu dir kommt.“
„Und wenn er das nicht tut? Ich weiß einfach nicht, wie es läuft. Als ich das letzte Mal einen Freund hatte, war ich noch ein Teenager.“
„Oh je. Du weißt wirklich nicht, was du tust.“
Er war einfach so sexy. Lilahs gesamter Körper begann zu prickeln, wenn sie bloß an Ash dachte. Aber er war auch freundlich, stark, verlässlich, vernünftig, wütend, streitlustig, stur und trotzdem liebenswert.
„Warte ab, was er tut“, riet ihr Sybil. „Wenn es so gut war, wird er es nicht aufgeben. Egal, ob es für ihn ein Fehler war oder nicht. Männer geben so etwas Gutes nicht auf, es sei denn, die Frau ist völlig verrückt und bedeutet einen Haufen Probleme.“
„Er denkt, dass ich nur Probleme mache“, sagte Lilah traurig. „Außerdem hat er gewisse Regeln über frisch geschiedene Frauen, und die bricht er nie.“
„Aber das hat er doch schon! Warum sollte er keine weitere brechen?“
Müde schloss Lilah ihre Augen. „Was, wenn ich mich wirklich in ihn verliebe? Was, wenn … ich glaube, dass ich bereits in ihn verliebt bin?“
„Nein,
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