Julia Saison Band 13
geschleppt, ohne daran zu denken, und morgens lasse ich dir nur Kaffee da und … ich weiß nicht, vielleicht ein paar Kekse, falls du in den Schränken gestöbert hast.“
„Wir sind hier, weil du dich schuldig fühlst, dass du mir nichts zu essen gegeben hast?“, fragte Lilah ungläubig.
„So würde ich es nicht nennen. Eher …“
„Was? Gute Manieren?“ Sie lachte. Seine Reaktion zeigte, dass sie gut geraten hatte. „Ich glaube nicht, dass es Regeln dafür gibt, was höflich ist, wenn zwei Menschen zwei Nächte lang ein Bett teilen, Ash. Da musst du dir keine Sorgen machen.“
„Das tue ich aber“, behauptete er.
„Also gehst du mit den Frauen, mit denen du sonst schläfst, erst essen? Eine deiner Regeln?“
„Was dachtest du, warum wir hier sind?“, fragte er.
„Damit du mich auf stilvolle Art abservieren kannst.“
„Warum?“ Jetzt schien er vollkommen verwirrt zu sein.
„Du musst dir wirklich keine Gedanken machen. Ich erwarte nichts. Wenn du möchtest, dass es vorbei ist, dann ist es vorbei.“
„Warum bist du so sicher, dass ich das möchte?“
„Weil du dich bei der ganzen Sache so unwohl fühlst.“ Es war offensichtlich, das konnte er nicht bestreiten.
Ash lehnte sich in seinem Stuhl zurück und musterte sie eindringlich. „Es hat mich überrascht, weil es nicht das war, was ich geplant hatte …“
„Das weiß ich.“
„Aber so sehr ich es auch versuche, ich kann mich nicht dazu bringen, es zu bedauern“, behauptete er.
„Wirklich?“, fragte sie herausfordernd.
Er zuckte mit den Schultern. „Zumindest nicht lange. Ich weiß, dass ich es bereuen sollte. Das sage ich mir ständig. Ich glaube es für drei Sekunden, bevor ich wieder daran denke, wie sexy du aussiehst, wenn du beinahe quer in meinem Bett schläfst, vielleicht zur Hälfte mit einem Laken bedeckt. Du bewegst dich ständig im Schlaf. Nicht dass ich mich beschwere.“
Lilahs Herz begann wild zu klopfen, und schließlich sagte sie leise: „Ich glaube, das ist das Ehrlichste, was du je zu mir gesagt hast.“
„Gut möglich. Bis auf das Gespräch über Wendy. Das war ehrlich. Es war nicht … die Art Gespräch, die ich mir normalerweise erlaube, aber es war schön. Es hat geholfen.“
„Du brauchst jemanden, mit dem du über solche Sachen sprechen kannst. Wir alle brauchen Leute, mit denen wir reden können, die sich sorgen.“
„Und uns ein bisschen verrückt machen?“
Jetzt raste ihr Herz wirklich. „Besonders du brauchst so jemanden.“
Ash grinste. „Lustig, dass du das sagst, weil ich heute mit Wyatt gesprochen habe. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich von dir fernhalten sollte, aber das schaffe ich ja nicht mal einen Tag.“ Er schüttelte den Kopf und sah sie verlangend an.
„Was hat Wyatt gesagt?“
„Es tut mir leid …“
„Alles mitnehmen, was du kannst, solange es geht?“, vermutete sie.
Er nickte.
„Bis du genug von mir hast und mich vergessen kannst?“
„Ja.“
„Klingt nach Wyatt.“ Nicht dass sie etwas dagegen hätte, denn das bedeutete mehr Zeit mit ihm, und wer wusste schon, was dann passierte? „Versuch’s doch. Versuch, die Lust an mir zu verlieren. Das schaffst du nicht, wetten?“
Zuerst sah Ash sie überrascht an, dann wirkte er gereizt. „Das meinst du nicht so.“
„Warum nicht?“
„Weil du nicht die Art Frau bist.“
Bevor er weitersprechen konnte, kam der Kellner. Sie bestellten eine Flasche Wein und entschieden sich beide für ein Tagesgericht, bevor sie endlich wieder allein waren.
„Sag mir nicht, was für eine Frau ich bin oder was ich will. Wir sind hier nicht in deinem Gerichtssaal. Hier kannst du nicht alle Entscheidungen treffen.“
„Lilah, du warst 10 Jahre mit demselben Mann verheiratet und warst ihm treu.“
„Und jetzt bin ich nicht …“
„Ich weiß, was für eine Frau du bist, und ich denke, wir sollten aufhören, so zu tun, als ob es hier nur um Sex ginge.“
Lilah blieb sprichwörtlich der Mund offen stehen.
„Du weißt es, und ich weiß es. Wenn es nur um Sex ginge, würde ich mir nicht so viel Mühe machen. Das muss ich gar nicht.“
„So viel Mühe?“
„Für eine Beziehung, die sich nur um Sex dreht? Nein. Sex ist einfach. Warum sollte es das nicht sein? Es ist nur Sex. Aber du und ich, wir sind mehr als das. Können wir einfach … die Karten auf den Tisch legen?“
„Das muss für dich keine große Mühe sein“, erklärte sie ihm gereizt. „Du kannst mit jemand anderem einfachen Sex haben.“
„Aber
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