Julia Saison Band 13
entspannt und glücklich.
An den gestrigen Abend erinnerte sie sich nur verschwommen. Sie war so erleichtert gewesen, als sie hörte, dass Ash da war. Auch wenn es sie wütend machte, dass er sich in Gefahr begab, um sie und ihre Seminargruppe auszulösen, war sie doch erstaunt, wie weit er ging, um sie in Sicherheit zu wissen.
Und gestern Abend, als sie endlich allein gewesen waren …
Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen, ich will es auch gar nicht versuchen.
Sie erschauerte, wenn sie nur daran dachte.
Heute Morgen hatte sie ihm einen Ausweg geben wollen, aber er war nicht darauf eingegangen.
Lilah stand auf, duschte, zog den Bademantel an und betrat gerade die Küche, als Sybil anrief, um ihr zu sagen, dass sie sofort den Fernseher einschalten sollte.
Das tat sie und sah einen Bericht über die Ereignisse von gestern. Ein Reporter erklärte die Situation, und dann waren sie und Ash zu sehen, als sie das Anwesen verließen.
Er wirkte so ernst, wie er sie fest an seiner Seite hielt mit einem Arm um ihre Taille. Die Reporter riefen Fragen, und sie erinnerte sich daran, dass sie über die Gefahren häuslicher Gewalt gesprochen hatte und was sie für das Leben der Frauen bedeutete. Sie wusste, dass Ash auch einige Fragen beantwortet hatte, aber für sie war alles verschwommen.
Als jemand einen gehässigen Kommentar über Lilahs seltsames Seminar abgab, verteidigte er sie mit seiner ernsten Richterstimme, sagte, dass ihre Methoden zwar unkonventionell seien, aber dass ihr Tun wichtig und er stolz auf sie und ihre Arbeit sei.
Seine Rolle beim Ausgang der Geiselnahme spielte er herunter und behauptete, dass er die ganze Zeit von Polizei umgeben und in keiner wirklichen Gefahr gewesen wäre. Dabei hatte er sich für sie vor einen Mann mit einer Waffe gestellt. Alles hätte passieren können.
Ash hatte sie verteidigt, ihre Arbeit gelobt, gesagt, dass er stolz auf sie war …
Lilah begann zu weinen.
So saß sie noch immer da, als Ash zurückkam. Sofort eilte er zu ihr und nahm sie in die Arme. „Was ist los?“
„Nichts. Ich habe nur einen Bericht über gestern Abend gesehen.“
„Verdammt! Was haben diese Idioten über dich gesagt? Was es auch ist, wir bringen das wieder in Ordnung. Eleanor hat heute Morgen angerufen. Sie ist deine eifrigste Verteidigerin. Im Moment stellt sie gerade eine PR-Aktion auf die Beine. Alle Fernsehsender wollen Interviews von jedem, der gestern im Haus oder am Lagerfeuer war. Eleanor wird mit ihnen sprechen und ein Loblied auf dich singen. Erica auch. Sie sagt, du warst unglaublich, hast alle beruhigt, sogar ihren Ex. Eleanor hat auch mit Wendy Marx’ Mom gesprochen. Sie möchte den Menschen erzählen, was du für ihre Tochter getan hast.“
Jetzt weinte Lilah noch heftiger.
„Ach Liebling, bitte nicht. Es tut mir so leid. Menschen sind Idioten, besonders Fernsehreporter …“
„Das ist es nicht“, murmelte sie.
Er löste sich so weit von ihr, dass er ihr Gesicht sehen konnte. „Was dann?“
„Du.“
Ash blinzelte überrascht. „Was habe ich getan?“
„Für mich war alles ziemlich verschwommen, aber ich habe es vor ein paar Minuten gehört. Alles, was du über mich gesagt hast. Du hast mich verteidigt …“
„Natürlich habe ich das. Ich werde dich immer verteidigen“, unterbrach Ash sie, als stünde das völlig außer Frage.
„Du hast gesagt, du bist stolz auf mich und meine Arbeit.“
„Lilah, warum sollte ich nicht stolz auf dich sein? Du bist eine erstaunliche Frau.“
„Ich glaube, das hat noch niemand zu mir gesagt“, sagte sie schniefend und wischte ihre Tränen weg.
Er schwieg einen Moment, bevor er sagte: „Dann sollte ich vielleicht versuchen, das zu überbieten.“
„Wirklich?“
Ash nickte. „Du hast gesagt, dass der gestrige Abend ziemlich verschwommen ist, also sage ich es noch einmal. Der Gedanke, dich zu verlieren, ist unerträglich. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen. Nicht einen einzigen Tag. Ich will … alles. Absolut alles, Lilah. Mit dir.“
Verblüfft starrte sie ihn an.
„Sag was“, drängte er.
Aber sie blieb stumm, denn ihr liefen wieder Tränen über die Wangen.
„Ach verdammt, tu mir das nicht an. Alles, nur das nicht“, bat er.
„Ich bin … überrascht.“
„Ja, da bin ich sicher. Was noch?“, forderte er sie auf. „Jetzt sag schon, ich sterbe hier.“
„Ich wusste einfach nicht, ob du das jemals sagen würdest“, sagte sie schließlich.
„Lilah, als ich hörte, dass
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