JULIA SOMMERLIEBE Band 20
ganzem Körper eine wohlige Gänsehaut aus.
In diesem Moment sah Tom zu ihnen herüber, und auch Tara entdeckte ihn. Doch während Tom freudig zu lächeln begann, wurde Tara wütend.
„Was soll das? Wollt ihr mich verkuppeln? Ich kann meine Verabredungen selber treffen, wenn ich welche haben will.“
Noch bevor Abby darauf antworten konnte, war Judd zur Stelle.
„Tom hat diese Woche auch eine Menge geleistet, Tara. Als Abby mir sagte, dass sie sich bei dir mit einem netten Abend unter Palmen bedanken möchte, wollte ich Tom auch dabei haben. Das finde ich nur gerecht. Oder gibt es damit ein Problem?“
Abby verkniff sich ein Grinsen, während sie Judds unschuldigen Gesichtsausdruck beobachtete. Taras Wut war augenblicklich verraucht.
„Nein, alles in Ordnung.“ Sie strahlte wieder wie gewohnt und warf ihre Haarpracht über die Schulter, bevor sie den vorbereiteten Tisch ansteuerte.
„Danke für die Rettung, Romeo.“
„Keine Ursache, liebste Julia.“ Wieder glitt Judds Hand über Abbys Rücken und streichelte zart die Haut zwischen ihren Schulterblättern. Ein sicheres Zeichen dafür, dass Abby mit dem trägerlosen Kleid die richtige Wahl getroffen hatte. Und mit Judd sowieso.
„Du siehst übrigens umwerfend aus“, raunte er ihr zu. „Und diese Schuhe sind mehr als sexy.“
Abby warf ihm ein verführerisches Lächeln zu. „Ja, sie sind ziemlich heiß, nicht wahr?“
„Nicht so heiß wie die Frau, die sie trägt.“ Voller Hingabe küsste Judd zärtlich ihren Hals unterhalb des Ohrläppchens. Seine dunklen Augen leuchteten im Schein der vielen flackernden Kerzen. Abby hielt die Luft an, als Judd mit seinem Daumen sanft über ihre Unterlippe fuhr.
„Was hältst du davon, wenn wir heute Nacht zu mir gehen?“
Abby tastete nach Judds Hand und legte ihre hinein. Sie konnte die Spannung zwischen ihnen kaum mehr ertragen.
Innerlich zählte sie die Minuten, bis sie beide in seinem Zimmer landen würden. „Vielleicht sollten wir uns jetzt um Tom und Tara kümmern – falls die beiden unsere Hilfe überhaupt nötig haben. Wir präsentieren ihnen unsere Überraschung und danach verschwinden wir …“
„Das hört sich gut an.“
Ihre Freunde unterhielten sich bereits prächtig, als sich Abby zu ihnen auf den Stuhl setzte, den Judd ihr zurechtgerückt hatte.
„Hallo, Abby. Du siehst toll aus“, begrüßte Tom sie, ohne seine Augen auch nur eine Sekunde von Tara abzuwenden. Abby musste grinsen. Scheinbar hatte sie doch den richtigen Riecher gehabt, was Toms und Taras Interesse aneinander betraf. Vielleicht waren sie und Judd morgen früh nicht die Einzigen, die mit einem verliebten Lächeln auf dem Gesicht auf der Insel umherwanderten.
„Danke. Aber an Tara komme ich wohl nicht heran.“
Judd verdrehte die Augen, doch Abby zuckte nur belustigt die Achseln. Tom hatte ihr ohnehin nicht zugehört, er war zu sehr in sein Gespräch mit Tara vertieft.
„Sie ist einfach zauberhaft“, murmelte Tom, als Tara ihm einen umwerfenden Augenaufschlag schenkte, nachdem sie sich grazil zur Seite gelehnt hatte, damit der Kellner ihr ihren Cocktail servieren konnte.
„Meinst du, die beiden führen etwas im Schilde?“, flüsterte Abby.
Judd zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Aber da sie sich so viel Mühe mit dem Shooting gegeben haben, sollten wir uns nicht über sie lustig machen. Außerdem: Auch wir beide haben hart gearbeitet und uns eine kleine Belohnung verdient.“
In diesem Moment erhob Tom sein Glas in Taras Richtung. Als Abby das faszinierte Blitzen in den Augen ihrer Freundin sah, musste sie lächeln.
„Was haltet ihr von einem Trinkspruch?“
Judds Vorschlag ließ Tom und Tara aufhorchen. Beide waren in Gedanken und mit ihren Blicken nur bei ihrem Gegenüber gewesen und hatten Judd und Abby beinahe vergessen. Jetzt warfen sie einander etwas verschämte Blicke zu und nippten abwechselnd an ihren Gläsern.
„Bitte“, ermutigte Abby Judd. Sie konnte es nicht erwarten, das neue Pärchen endlich alleine zu lassen und den weiteren Abend nur mit Judd zu verbringen.
Judd erhob sein Glas. „Auf das Ende eines erfolgreichen Projektes und auf den Beginn unserer aller Zukunft.“
Für einen Moment setzte Abbys Herzschlag aus. Judd hatte seine Augen nicht eine Sekunde von ihr abgewandt, sein durchdringender Blick schien ihr etwas sagen zu wollen. Doch sie verstand nicht, was.
Zukunft?
Wie sehr sie sich das wünschte.
Doch das Wünschen und Hoffen hatte sich Abby eigentlich schon
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