An hoechster Stelle
Das Buch
Helen Lang, eine nette englische Lady amerikanischer Abstammung, betrauert den Tod ihres einzigen Sohnes Peter, der durch eine Autobombe der IRA ums Leben gekommen sein soll. Doch dann bittet Tony Emsworth, ein sterbenskranker Freund, Lady Helen zu sich und offenbart ihr die wahren Umstände von Peters Tod: In einer geheimen Mission als britischer Undercoveragent wurde er in Folge eines Verrats von einer nationalistischen irischen Gruppe, den ›Söhnen Erins‹, zu Tode gefoltert und in einer Betonmischmaschine beseitigt. Emsworth händigt Lady Helen eine Liste der ›Söhne Erins‹ aus, die an dem brutalen Attentat beteiligt waren. Doch auch der britische sowie der amerikanische Geheimdienst scheinen tiefer in die Geschehnisse verwickelt zu sein. Während vertrauliche Informationen von London nach Washington gelangen, lichtet ein unbekannter Mörder die Reihen der ›Söhne Erins‹. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Der Autor
Jack Higgins, dessen eigentlicher Name Harry Patterson lautet, wurde 1929 geboren. Seine Jugend verbrachte er in Belfast, später in Leeds. Mit seinem packenden Thriller Der Adler ist gelandet eroberte Higgins die Weltbestsellerlisten. Der Autor lebt heute mit seiner Frau auf einer der Kanalinseln. Im Wilhelm Heyne Verlag sind erschienen:
Der Flug der Adler (01/13318), Die Tochter des Präsidenten (01/13002), Goldspur des Todes (01/13073), Stunde der Angst (01/13447 und 36/11), Tag der Rache (01/13222).
JACK HIGGINS
AN HÖCHSTER
STELLE
Roman
Aus dem Englischen von Hans Schuld
WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN
HEYNE ALLGEMEINE REIHE Nr. 01/12365
Titel der Originalausgabe
THE WHITE HOUSE CONNECTION
Umwelthinweis:
Dieses Buch wurde auf chlor- und säurefreiem Papier gedruckt
Taschenbuchausgabe 3/2002
Copyright © 1999 by Harry Patterson
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2000 by
Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
Printed in Germany 2002
Umschlagillustration: The Image Bank/Pete Turner
Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München
Druck und Bindung: Ebner, Ulm
ISBN: 3-453-19769-0
http://www.heyne.de
Für meine Schwiegermutter Sally Palmer, der ich die Idee zu diesem Buch verdanke.
Prolog
New York
Manhattan wirkte so abweisend und trostlos wie die meisten Großstädte nach Mitternacht, besonders im März. Ein Ostwind trieb Schneeregen über die Park Avenue, gelegentlich fuhr eine Limousine vorüber, hin und wieder ein Taxi; ansonsten herrschte kaum Verkehr, was zu dieser Zeit und bei einem solchen Wetter kein Wunder war.
Im dunklen Torbogen eines Gebäudes, in dem sich Büros und Wohnungen befanden, wartete eine Frau, die einen breitkrempigen Hut und einen Trenchcoat mit hochgeschlagenem Kragen trug. An ihrem linken Arm hing ein Regenschirm; sonst hatte sie nichts dabei, weder eine Handtasche noch eine Schultertasche.
Dafür steckte in ihrem Mantel eine Coltpistole Kaliber .25, eine ungewöhnliche, relativ kleine Waffe, aber mit ihren acht Schuss und dem aufgeschraubten Schalldämpfer keineswegs ein harmloses Damenspielzeug. Sie überzeugte sich, dass sie durchgeladen war, schob sie wieder in ihre Manteltasche und schaute sich um.
Schräg gegenüber auf der anderen Seite der Park Avenue erhob sich ein prächtiges Haus, das Senator Michael Cohan gehörte. Er besuchte an diesem Abend eine Wohltätigkeitsveranstaltung im Pierre, die um Mitternacht enden sollte. Und sie stand hier in der Dunkelheit, um ihn, wenn nichts dazwischenkam, bei seiner Heimkehr zu erschießen.
Von irgendwoher erklangen Stimmen, und gleich darauf trotteten zwei offenbar betrunkene junge Männer um die Ecke. Beide trugen Hüte, Seemannsjacken und Jeans und prosteten sich mit Bierdosen zu. Der eine war groß, hatte einen Vollbart und platschte grinsend durch den wassergefüllten Rinnstein; der andere zog seine Jacke fester um sich, da der Regen immer stärker wurde. Als er den Eingang zu einer überdachten Gasse entdeckte, kippte er den Rest seines Biers hinunter und warf die Dose weg.
»Komm, hier rein, Mann.«
»Mist!«, sagte die Frau leise. Die Gasse lag direkt neben Cohans Haus.
Die beiden Männer hatten inzwischen Unterschlupf gefunden und redeten lachend miteinander. Ungeduldig wartete sie darauf, dass sie endlich weitergingen, als eine zierliche junge Frau um die gleiche Ecke kam wie vorhin die Männer. Sie hatte zwar einen Schirm dabei, war aber ansonsten mit ihren hochhackigen Schuhen und einem schwarzen
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