Julia Sommerliebe Band 24
war so stolz auf meine Karriere.“
Seit sie auf der Insel waren, hatte Dimitri auf den richtigen Moment gewartet. Und jetzt, wo die Sonne sich gerade über den Pinien erhob und der Himmel voller goldener und rosa Wolken stand, die sich in den Wellen spiegelten, jetzt war der perfekte Moment.
„Die Nationalgalerie in Athen hat eine offene Stelle, und die sind ganz wild darauf, dass du sie annimmst“, murmelte er.
Verwirrt blickte Louise auf. „Es sind drei Stunden Flugzeit zwischen Paris und Athen.“
„Aber wenn du in Athen leben würdest …“ Er streichelte über ihr Haar und blickte in ihre Augen. „Ich wollte nie eine Bindung eingehen. Ich habe bislang nie verstanden, wie sich zwei Menschen sicher sein können, dass sie ihr Leben miteinander verbringen wollen. Aber dann habe ich ein Mädchen getroffen, das sich nach und nach in mein Herz geschlichen hat – und dort blieb sie, auch wenn ich sie jahrelang nicht wiedergesehen habe. Ohne es zu begreifen, habe ich jede andere Frau mit ihr verglichen, aber ich habe es endlich verstanden – und begriffen, dass ich für immer mit ihr zusammen sein möchte.“
„Dimitri …?“, wisperte Louise.
„Ich liebe dich, Louise. Du bist dieses Mädchen, die Liebe meines Lebens.“ Dimitris Hand zitterte, als er einen Ring aus der Hosentasche zog – einen Ring mit einem ovalen Saphir, umkränzt von Diamanten, die im Licht des neuen Morgens funkelten. Er hörte, wie Louise der Atem stockte, und griff nach ihrer Hand, hob sie an seine Lippen.
„Willst du mich heiraten und den Rest deines Leben mit mir verbringen? Willst du die Mutter meiner Kinder sein?“
Eiskalt durchfuhr ihn der Schock, als Louise ihre Hand aus seiner riss.
„Süße, was ist?“
Sie sah absolut verzweifelt aus. Und sie entfernte sich von ihm. Schüttelte den Kopf.
„Ich kann nicht. Ich kann dich nicht heiraten. Das wäre nicht fair.“
„ Theos! Ich dachte, das ist es, was du willst – ich habe gedacht, gehofft …“
Sie rannte über den Strand zum Wasser. Einen Moment lang dachte er schon, sie würde weiterrennen, mitten hinein in die Wellen, bis die sie verschlingen würden. Doch plötzlich blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um, und er sah den Schmerz in ihren Augen.
„Da ist etwas, das ich dir nie erzählt habe. Und ich hätte es dir sagen sollen.“
„Dann sag es mir jetzt, um Himmels willen.“ Furcht schnürte ihm die Kehle zu.
Louise atmete schluchzend ein. „Vor sieben Jahren war ich schwanger. Von dir. Ich war schon wieder an der Uni, als ich das herausfand, und ich war geschockt und verängstigt, aber …“ Sie biss sich auf die Lippe. „Aber auch aufgeregt. Ich habe gewusst, dass es kompliziert würde –, aber ich wollte das Baby. Unser Baby. Ich habe es geliebt, sobald ich wusste, dass es in mir wuchs. Ich habe dich angerufen, wollte es dir erzählen. Jetzt weiß ich natürlich, dass du in Südamerika bei Ianthe warst, aber damals musste ich annehmen, dass du nichts mehr von mir wissen wolltest …“
„ Thee mou – ich hatte ja keine Ahnung. Und das Kind …?“ Langsam begriff er die Tragweite ihres Geständnisses. „Was ist mit dem Kind?“
Sie fuhr sich mit einer Hand über die Augen. „In der siebten Woche hatte ich eine Fehlgeburt. Alles schien gut zu laufen, aber dann bin ich eines Morgens aufgewacht und hatte unglaubliche Schmerzen. Ich habe geblutet, und eine meiner Mitbewohnerinnen hat mich sofort ins Krankenhaus gebracht. Ich hatte eine Bauchhöhlenschwangerschaft und wurde sofort operiert.“
„Louise, pedhaki …“ Seine Stimme brach, und mit wenigen Schritten war er bei ihr. „Wenn ich das nur gewusst hätte – ich wäre sofort zu dir gekommen. Du hast mich gebraucht, und ich werde mir nie verzeihen, dass ich nicht für dich da war, dir in der Trauer um unser Kind nicht beigestanden habe.“
„Es ging alles so schnell. Und danach habe ich deine Anrufe nicht beantwortet. Ich war so unglücklich und konnte nicht darüber reden, und es schien ohnehin sinnlos, dir von einem Kind zu erzählen, das es nicht mehr gab.“
Sie berührte seine feuchten Wangen und spürte die Tränen auf ihren eigenen. „Ich liebe dich. Das habe ich immer getan. In all diesen Jahren warst du in meinem Herzen, und das wirst du immer sein.“
Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen, als er sprechen wollte. „Ich bin mir sicher, dass du ein wundervoller Vater wärst, Dimitri. Aber womöglich könnte ich dir nie ein Kind schenken. Selbst wenn ich schwanger
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