Julia Sommerliebe Band 24
etwas anderes als Verachtung übrig haben. Aber du bist nicht verantwortlich für ihr Verhalten. Ich habe ihr die Schuld gegeben am gebrochenen Herzen meiner Mutter, doch mein Vater war genauso schuld daran.“ Er seufzte. „Wir haben beide unter der Beziehung unserer Eltern gelitten, aber das hatte nichts mit dem zu tun, was ich für dich empfunden habe.“
„Was hast du für mich empfunden?“ Louise blieb fast das Herz stehen.
Er lächelte beschämt. „Du warst hinreißend, und ich habe gedacht, dass du vermutlich zu jung für mich wärst. Aber ich konnte dich nicht einmal aus dem Kopf bekommen, nachdem du von der Insel verschwunden warst. Doch dann wurde Ianthe verletzt, und mein Platz war an ihrer Seite. Sie hat mich gebraucht, und ich hätte auch ihr Leben lang für sie gesorgt, wenn das nötig gewesen wäre. Vor sieben Jahren war nicht die richtige Zeit für uns beide. Aber jetzt hat das Schicksal uns wieder zusammengeführt“, murmelte er.
Wie er sich wünschte, sie könnte ihm vertrauen –, aber nach den Lügen, die ihre Mutter ihr erzählt hatte, überraschte es kaum, dass sie das nicht tat. Vertrauen konnte nur langsam in einer Beziehung wachsen. Aber war eine Beziehung mit Louise das, was er wollte?
„Als du vor einer Woche in mein Büro gekommen bist, war ich wie erschlagen. Du hast umwerfend ausgesehen, und am liebsten hätte ich dich an Ort und Stelle genommen. Ich habe dich nicht vergessen können, und der Kauf von Eirenne war nur ein Vorwand, um dich in Paris aufzusuchen.“
Louise konnte den Blick nicht von Dimitri abwenden. Seine Stimme war so sanft, strich über ihr Gesicht wie Samt, hüllte sie ein und zog sie an ihn.
„Ich bin so froh, dass du hier bei mir bist.“ Er küsste sie.
Es war ein langsamer, betörender Kuss, der sie bis in die tiefste Seele aufwühlte. Sie ließ sich fallen und öffnete sich ihm, bis sie vor Verlangen bebte.
„Ich bin auch froh.“ Die Worte entschlüpften ihr, bevor sie sie stoppen konnte. Dimitri umfing sie mit seinen Armen und bettete sie auf die Sonnenliege. Als er über ihr kniete und sie die Arme um ihn schlang, ihn näher an sich zog, musste sie sich eingestehen, dass dies der einzige Ort war, an dem sie sein wollte, und er der einzige Mann war, mit dem sie je hatte zusammen sein wollen.
Noch lange danach konnte Dimitri sich nicht rühren. Er fühlte sich vollkommen entspannt, sein Kopf ruhte an Louises Brüsten, und es widerstrebte ihm, sich von ihr zu lösen. So guten Sex hatte er nicht mehr gehabt seit – er konnte sich nicht erinnern, seit wann. Nie zuvor vielleicht, wisperte eine leise Stimme in ihm. Aber trotzdem, es war einfach nur guter Sex. Kein Grund anzunehmen, da wäre irgendwas von Bedeutung zwischen Louise und ihm.
Gar kein Grund, mahnte er sich, als er den Kopf hob und Tränen in ihren Augen entdeckte.
„ Pedhaki , was ist los? Warum weinst du?“
Louise schluckte. Sie fühlte sich lächerlich emotional und überwältigt. „Es ist nur … das war so wunderschön.“
Dimitri nickte. Wunderschön. Das war die perfekte Beschreibung. Er hätte es nicht besser sagen können.
Später, nachdem die Dinnergäste wieder gegangen waren, stand Louise mit Dimitri auf der Terrasse und sah zu den Sternen hinauf.
„Dimitri – wenn dir das, was wir auf Eirenne hatten, etwas bedeutet hat, warum hast du mich dann nie angerufen?“ Sie neigte den Kopf und blickte zu ihm hoch. Seine Augen lagen im Dunkeln, doch sie musste diese Frage stellen, die schon so lange an ihr nagte. „Ich weiß, dass du das nicht konntest, während du dich um Ianthe kümmern musstest. Aber danach?“
Er schwieg lange. „Aus mehreren Gründen. Mein verdammter Stolz ist einer davon.“ Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. „Und ich konnte ja kaum eine Beziehung mit dir in Betracht ziehen. Mein Vater hatte mich gerade enterbt, und ich habe gedacht – zum Teufel mit ihm. Ich wollte ihm unbedingt beweisen, dass ich ihn nicht brauchte. Also habe ich meine eigene Firma gegründet und war besessen davon, sie zum Erfolg zu führen. Alles andere wurde zweitrangig. Und die Frauen, mit denen ich mich verabredete, waren …“
„Waren was?“
Er zuckte mit den Schultern. „Frauen, die sich mit dem Spiel auskannten – die wussten, dass ich keine Beziehung wollte. Als dann mein Vater gestorben ist und mir trotz allem Kalakos Shipping hinterließ, hatte ich wieder das Gefühl, etwas beweisen zu müssen. Dass ich seines Erbes würdig war.“
Dimitri blickte Louise
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