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Jungs auf Skype - Körzdörfer, B: Jungs auf Skype

Jungs auf Skype - Körzdörfer, B: Jungs auf Skype

Titel: Jungs auf Skype - Körzdörfer, B: Jungs auf Skype Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bärbel Körzdörfer
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nicht annehmen :-e
     
    Victor: zu spät. habe einen umschlag mit deinem namen und dem geld für die klassenfahrt im sekretariat abgeben. niemand weiß, wo das geld herkommt

    Jens: du bist nicht nur ein reicher schnösel, du bist auch noch hinterhältig … *ungläubig* thx, abf!!!
     
    ***
     
    Victor: (:-… ALARM! es ist soweit. meine eltern wollen mich aufs internat schicken. ich habe zu hause die anmeldung gefunden. sie haben es getan …

    Jens: sie haben waaas??????? :-o
     
    Victor: sie haben mich bei den schlossies angemeldet. du weißt schon, auf dem internat in bayern. ich soll schon in drei monaten dort antreten. also nach den sommerferien …
     
    Jens: und jetzt?
     
    Victor: auf keinen fall gehe ich dahin!!!!!!
     
    Jens: was willst du denn machen??????
     
    Victor: abhauen
     
    Jens: spinnst du? alle drehen durch, wenn du einfach abhaust. sie werden dich überall suchen. die rufen die bullen! mann, alter, weißt du, was das heißt?
     
    Victor: mir egal. ich geh nicht aufs internat. ich bin doch keiner von vaters lebensmittelcontainern, die man einfach irgendwohin schicken kann. wenn er ein problem mit mir hat, dann soll er es mir sagen. aber der redet ja nie mit mir. er schreit mich nur noch an – mach den computer aus! lern mehr! benimm dich! –, die stimmung zu hause ist echt beschissen. ich hab es satt zuzusehen, wie er alles kaputt macht. meine mutter heult, meine kleine schwester weiß von seiner affäre und hängt durch, und mich will er jetzt einfach wegschicken. das problem sohn victor einfach an andere weitergeben. nicht mit mir! ich geh nach berlin. victor löst seine probleme selber! und weg bin ich …

    Jens: und was hast du damit gewonnen? du bist ja total durchgeknallt. berlin! wo willst du wohnen? was willst du dort machen?
     
    Victor: ich will, dass sie mich ernst nehmen. einmal im leben. mann, ich bin ich! und ich bin alt genug. ich geh zu onkel rainer
     
    Jens: onkel rainer???
     
    Victor: das ist der durchgeknallte bruder meines vaters, der mir auch das sparkonto eingerichtet hat. mein vater und er reden schon seit 5 jahren nicht mehr miteinander. mein vater hält ihn für nen loser. rainer hat keine familie, keinen job. war früher mal psychiater, professor im krankenhaus, bevor er mit einem herzfehler auf der straße zusammengebrochen ist. musste wiederbelebt werden, er war schon mal echt tot. jetzt hat er einen defibrillator in der brust
     
    Jens: einen vibrator? in der brust? hä??
     
    Victor: nee, einen DEFIBRILLATOR. hat nix mit sex zu tun … ist so ein ding, das ihm stromstöße verpasst, wenn sein herz flimmert, dann normalisiert es sich. aber er hat seit dieser sache nie wieder gearbeitet. mein vater verachtet ihn dafür. für ihn zählen nur der job und die kohle. dabei ist rainer total cool, er weiß einfach alles. wie ein wandelndes lexikon, und das beste: er hat eine wohnung direkt in berlin mitte, an der spree. von seinem balkon aus kann man den reichstag sehen

    Jens: und bei ihm kannst du wohnen?
     
    Victor: na ja, er weiß noch nichts davon. aber ich bin mir sicher, dass er nichts dagegen hat
     
    Jens: und die schule?
     
    Victor: schmeiß ich hin. du weißt doch, man braucht kein abi zum glück. das habe ich dir schon mal erklärt!
     
    Jens: das haut doch niemals hin!!!! dein alter schickt dich nach so ner aktion ins strengste internat von england. 10 jungs in einer bude, ausgangssperre, kurze hosen bis november, 8 stunden schule jeden tag. mann, die machen dich fertig! glaub mir! gegen die ist dein vater ein engel und sein schloss in bayern der himmel
     
    Victor: don’t walk me on the nerves! mein entschluss steht fest. ich geh nach berlin. du bist der einzige, der es weiß
     
    Jens: du meinst es echt ernst! oh mann, du bist echt krass!!
     
    Victor: cu
     
    ***
     
    Victor: sag mal, wie war eigentlich manous geburtstag? warst du da?
     
    Jens: logo!

    Victor: und?
     
    Jens: na, wir haben gebowlt. sie, ihre freundinnen, ihr bruder und ich, war ok. aber die mädchen haben zusammengehangen und über klamotten gequatscht. und ich hab mit ihrem bruder über ausschlafen geredet. er pennt am wochenende immer bis 2 uhr mittags
     
    Victor: der glückliche! würd ich auch gern! aber bei uns kann man nicht ausschlafen. um 10 uhr ist familienfrühstück, und wehe einer kommt ungeduscht zu spät
     
    Jens: oh ja, das hasst meine mutter auch. ich würd alles verschlafen, sagt sie immer und schmeißt
     mich aus’m bett. aber ich bin manchmal abends einfach

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